Ronald Wenk – die letzte Anlaufstelle für so viele Pfeifenraucher

Der Reinacher Ronald Wenk betreibt seinen legendären Pfyffe Laade im Internet. Für viele Pfeifenraucher ist sein Online-Shop die letzte Adresse.

Pfeife und Tabak: Ronald Wenk hat bereits als Jugendlicher das Pfeifenrauchen für sich entdeckt.  Foto: Caspar Reimer
Pfeife und Tabak: Ronald Wenk hat bereits als Jugendlicher das Pfeifenrauchen für sich entdeckt. Foto: Caspar Reimer

Das Pfeifenrauchen ist aus der Mode gekommen, die meisten kleinen Pfeifen- und Tabakgeschäfte haben in den vergangenen Jahren ihre Tore geschlossen. «Man sieht heute kaum mehr Pfeifenraucher auf der Strasse», bestätigt Ronald Wenk. Dabei ist es natürlich nicht so, dass es keine Pfeifenraucher mehr gibt – aber: «Die verbliebenen Pfeifenraucher gehen heute ihrer Leidenschaft nur noch in den eigenen vier Wänden oder unter Gleichgesinnten nach.»

Ronny Wenk, der zusammen mit seiner Frau Doris Wenk einst den legendären Pfyffe Laade am Rümelinsplatz in Basel betrieb, beliefert die Kundschaft heute online – und das mit grossem Erfolg: «Wir haben unzählige Kunden aus der ganzen Schweiz und vereinzelt auch aus den Nachbarländern», berichtet er. Sein grosses Fachwissen und die über 100 Eigenkreationen an Tabak sind unter den Pfeifenliebhabern, die früher den Laden am Rümelinsplatz aufsuchten, geschätzt und beliebt. So stellt er etwa auf Wunsch ganz persönliche Mischungen für einzelne Kunden her und er weiss meistens, welcher Kunde welche Mischung bevorzugt. Zudem gibt es kaum mehr andere Geschäfte, wo die Kundschaft ihr Genussmittel und die dazugehörende Pfeife beziehen könnte. Der Erfolg von Wenks Onlinegeschäft kommt nicht von ungefähr: «Unser Pfyffe Laade am Rümelinsplatz war wohl das bekannteste Tabakgeschäft der Schweiz. In kaum einem anderen Pfeifenladen wurden mehr Tabak und Pfeifen verkauft als bei uns.»


Hauseigene Tabakmischungen
Nach der Schliessung des Geschäftes in Basel vor zwei Jahren wollte Wenk die vielen Kunden nicht einfach im Regen stehen lassen: «Denn wohin sollten sie sich wenden?» So wurden die beiden Reinacher zu einer Art letzte Anlaufstelle für viele Pfeifenraucher aus der ganzen Schweiz und darüber hinaus. Bis vor kurzem gab es im Onlineshop nur Tabak, doch weil Wenk wiederholt Anfragen von Kunden bekommen hatte, die «unbedingt eine neue Pfeife brauchen», hat er nun ein Sortiment von 60 Savinelli-Pfeifen ins Angebot aufgenommen. Die Bestellung im Onlineshop funktioniert via E-Mail, wobei die Mindestbestellmenge für Pfeifentabak 250 Gramm und für Zigaretten-Drehtabak 500 Gramm beträgt. Die hauseigenen Pfyffe Laade Duubagg-Mischungen gibt es ab einem Bestellwert von 100 Franken portofrei nach Hause. «Wir werden unser Online-Geschäft jetzt noch so lange betreiben, wie unsere Gesundheit es zulässt», sagt Wenk.


Nischenmarkt
Auch die Wenks wissen aber, dass sie mittlerweile einen Nischenmarkt bedienen: «Unsere Kunden sind zwischen 40 und 90 Jahre alt. Junge kommen kaum. Die Zeit des Pfeifenrauchens ist vorbei.» Das gemütliche Paffen passt eben nicht mehr in die heutige Zeit, findet Wenk, der seit dem zarten Alter von 15 Jahren kaum je ohne Pfeife anzutreffen ist: «Pfeifenraucher haben eine gewisse Ruhe in sich. Es sind Menschen, die das Leben geniessen, auch gerne Wein oder Whisky trinken.» Viele junge Leute würden heutzutage «nur noch mit dem Handy herumhetzen. Das passt das Pfeifenrauchen natürlich nicht dazu.»

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