Für Stadt-Hipster und Wandervögel

Seit diesem Sommer wird auf dem Predigerhof wieder gekocht, gegessen und getrunken. Doch das ist erst der Anfang.

Predigerhof-Gastgeber: Tom Wiederkehr liegt ein wertschätzender Umgang mit Lebensmitteln am Herzen.  Foto: Caspar Reimer
Predigerhof-Gastgeber: Tom Wiederkehr liegt ein wertschätzender Umgang mit Lebensmitteln am Herzen. Foto: Caspar Reimer

Wir sind ein Ort für alle. Das hat sich schon am Eröffnungsfest gezeigt, als vom Wandervogel bis zum Stadt-Hipster alle gekommen sind», sagt Tom Wiederkehr, der zusammen mit Gastronomin Christine Krieg und Koch Janis Wicki die Gäste im Ende Mai wiedereröffneten Restaurant Predigerhof bewirtet. Seit fast zwei Monaten kann man etwa bei einem Spaziergang von Reinach aufs Bruderholz wieder im Predigerhof einkehren. Im Gegensatz zum früheren traditionellen Restaurant Predigerhof, das 2015 seinen Betrieb nach 25 Jahren einstellte, fusst die neue Gaststätte auf einem Konzept, das ganz unterschiedliche Gruppen anzieht: «Während des Tages sind wir ein Ausflugsort für Wanderer oder Familien, die hier eine Rast einlegen, einen Tee trinken oder Kuchen essen. Über die Mittagszeit sind wir ein unkompliziertes Restaurant mit zwei bis drei Menüs und am Abend bieten wir jeweils etwas anspruchsvollere Küche an», erzählt Wiederkehr. Dabei arbeitet die Küche im Predigerhof stets nach dem «Nose-to-Tail»-Prinzip: «Wir kaufen nur ganze Tiere ein und verwerten sie von Kopf bis Fuss. Dabei beziehen wir nur Tiere aus der nahen Umgebung und von Bauern, die wir persönlich kennen und wissen, wie sie mit den Tieren umgehen.» Aus diesem Grund kann der Predigerhof nicht zwanzig verschiedene Hauptgänge anbieten: «Wir haben eine kleine, aber täglich wechselnde Speisekarte.» Einige Gäste, die den Predigerhof von früher kennen, müssten sich erst an das neue Konzept gewöhnen.

Wertschätzender Umgang mit Essen
Wiederkehr kommt eigentlich aus der Werbe- und Informatikbranche, beschäftigt sich aber seit Jahren mit Themen rund ums Essen und Gastronomie, schreibt Kolumnen und betreibt einen Food-Blog. Der Umgang mit dem Essen treibt ihn an: «Viele Menschen wissen heute nicht mehr, woher ihr Essen kommt und wie es produziert wird», so Wiederkehr. Als die Predigerhof AG nach einem Pächter suchte, hat er sich mit einem Konzept beworben, das den Aspekt des wertschätzenden Umgangs mit Lebensmitteln hochhält: «Wir haben hier Tiere auf dem Hof, die nachher bei uns auf den Tisch kommen. Das mag hart klingen, ist aber Realität: Wenn ich Fleisch essen will, muss ich zuerst ein Tier töten.»


Kleintierhaltung mit Lernpfad
Der neue Predigerhof ist aber weit mehr als ein Restaurant: Unter dem Dach der Predigerhof AG, die sich aus Gründungsaktionären und einem Verwaltungsrat zusammensetzt, entstehen auf dem Gelände viele weitere Angebote und Projekte. So werden aktuell hinter dem Restaurant Ställe für eine Kleintierhaltung gebaut. Hühner-, Schaf- und Schweineställe sind bereits fertig und die Bewohner eingezogen, hinzu kommen noch Hasen, Wachteln und Zwergziegen. Im nächsten Jahr soll zudem ein Lernpfad gebaut werden, von dem aus alle Interessierten die Tiere beobachten und mehr über sie erfahren können.
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