Ambitioniert: Die Reinacher Filmtage locken wieder mit vier Leckerbissen

Das OK der Reinacher Filmtage ist sich mit den Verleihern einig geworden, die letzten Verträge sind unterzeichnet. Seit Anfang Woche steht das attraktive Programm fest.

Applaus für «Die letzte Pointe»: Mit dem unterhaltsamen, aber auch gesellschaftskritischen Film des Schweizer Regisseurs Rolf Lyssy werden die Reinacher Filmtage in diesem August eröffnet.  Foto: Vinca Film/Sava Hlavacek
Applaus für «Die letzte Pointe»: Mit dem unterhaltsamen, aber auch gesellschaftskritischen Film des Schweizer Regisseurs Rolf Lyssy werden die Reinacher Filmtage in diesem August eröffnet. Foto: Vinca Film/Sava Hlavacek

Am ersten Wochenende nach den Sommerferien starten zum 24. Mal die «Open Air Filmtage Reinach». Den Auftakt macht am 17. August wie gewohnt ein Schweizer Film. Diesmal ist es «Die letzte Pointe» von Regisseur und Drehbuchautor Rolf Lyssy, bekannt durch dessen Kultfilm «Die Schweizermacher» mit Walo Lüond und Emil Steinberger. Lyssys neustes Werk gilt zwar als Komödie, handelt aber von einem sehr aktuellen und ernsten Thema: Es geht um Selbstbestimmung und Sterbehilfe: Die rüstige 89-jährige Gertrud glaubt, erste Anzeichen von Demenz bei sich erkannt zu haben. Nun möchte sie nur noch eins: Ihr möglichst selbstbestimmtes Ende, bevor sie auf der Demenzstation landet. Doch wie immer ist alles anders, als es scheint. «Es ist eine ruhig erzählte Komödie, die einen nachdenklich stimmt», sagt OK-Chef Alexander Strohm. Die Organisatoren konnten Regisseur Rolf Lyssy und Schauspielerin Delia Mayer für einen Besuch im Rahmen der Filmvorführung gewinnen. Als zweiter Film folgt am 18. August «The Etruscan Smile» des Basler Produzenten und mehrfachen Oscar-Preisträgers Arthur Cohn. Der Film von einem grantigen alten Mann, der sich aus gesundheitlichen Gründen auf den Weg von seiner abgelegenen schottischen Insel zu seinem Sohn nach San Francisco macht. Dort prallen unterschiedliche Welten aufeinander.

Drama und Zirkusspektakel

Ein sehr eigenwilliger Film macht den Auftakt des zweiten Filmwochenendes am 24. August: «Three Billboards Outside Ebbing, Missouri» handelt von einer Mutter, deren Tochter vergewaltigt und getötet worden ist. Weil die Polizei den Täter nicht findet, greift die verbitterte Mutter zu unkonventionellen Mitteln. Es beginnt ein Machtkampf zwischen der verbissenen, verletzten Mutter, der örtlichen Polizei und erbosten Dorfbewohnern. Gespielt wird die Mutter von Frances McDormand, welche in diesem Jahr mit einem Oscar als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde. Zum Abschluss am 25. August flimmert «The Greatest Showman», eine Art Filmbiografie des US-amerikanischen Zirkuspioniers Phineas Taylor Barnum, über die Leinwand. Der Protagonist sorgte ab den 1850er-Jahren mit seinem Museum für Kuriositäten und seinem Wanderzirkus in Amerika für Aufsehen. Sind die ersten drei gezeigten Filme eher ruhige Produktionen, darf hier ein lauteres Zirkusspektakel erwartet werden: «Wir werden uns wieder überlegen, was wir ausserhalb der Leinwand anstellen können», erklärt Strohm mit einem Schmunzeln.

Feste Grösse im Festivalsommer

Die Open Air Filmtage Reinach gehören mittlerweile zu den bekannten Open-Air-Kinos in der Nordwestschweiz und müssen die Konkurrenz längst nicht scheuen. «Unser Programm kommt offenbar sehr gut an», sagt Strohm. Während in den Gründungsjahren vor allem sehr schwere Filme auf dem Programm standen, hat man das Spektrum etwas geöffnet. «Unsere Filme haben immer auch eine sozialkritische Komponente und sollen zum Nachdenken anregen, aber wir wollen die Leute nicht deprimiert nach Hause entlassen.»

Weitere Informationen zu den Filmtagen folgen zu gegebener Zeit im Wochenblatt, das auch in diesem Jahr als Medienpartner in Erscheinung tritt.

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