Der Böllerknall pünktlich um halb drei gab den Umzug frei

Trotz nasskaltem Wetter war die diesjährige Schulfasnacht vom letzten Donnerstag optisch und akustisch wiederum ein reines Vergnügen. Für den Oberwaldgeischt Jürg Bopp bedeutete es jedoch, Abschied zu nehmen.

Zum Schluss nochmals einen Schluck Räppli: Jürg Bopp vor seinem minutiös gestalteten «Chronologie-Wagen». Foto: Edmondo Savoldelli
Zum Schluss nochmals einen Schluck Räppli: Jürg Bopp vor seinem minutiös gestalteten «Chronologie-Wagen». Foto: Edmondo Savoldelli

Das Projekt und die Zahlen sind alljährlich beeindruckend: 1250 Kinder bis zur 6. Klasse aus sechs Schulhäusern, 16 Kindergärten und dazu noch die Spielgruppen. Alle standen um halb drei mit ihren Lehrpersonen und Betreuenden bereit für den Umzug der grössten Schulfasnacht der Region – unter den Augen des «Comités» der beiden Schulleiter Isabel Kirchmayr und Gianni Biasi. Die Kinder wollten den zahlreichen Besuchern am Strassenrand, den Eltern, Grosseltern, Tanten und Göttis zeigen, was in den letzten Wochen an Kostümen, Larven, Dekorationen und Zedeln gestaltet worden war. Und das war wiederum erstklassig! Neben den Klassikern wie Waggis, Alten Tanten und Uelis ergötzten Operationsärzte, Schneeköniginnen, Lego-Bausteine, Sonnenkinder, Paul-Klee-Figuren und Kunstmaler, aber auch Füchse, Schweinchen und allerlei Gefiedertes und bunt Bemaltes das Publikum.

Begleitet wurden die Kinder von Pfyffern, Tambouren und Guggen, der Furzgugge, den Graffitti-Spukkern und neu der Aumättler-Gugge, welche die Nachfolge der Waldgeischter angetreten hat.

Letzte Schulfasnacht für Waldgeischt

Für deren Obergeischt Jürg Bopp war der Jahrgang 2018 der letzte Auftritt an der Schulfasnacht, an welchem er mit einem aufwendig gestalteten «Chronologie-Wagen» nochmals auf die letzten 35 Jahre zurückblickte. Jahr für Jahr hat er mit zahlreichen Helfern eine imposante Rhythmus-Gugge mit allem Drum und Dran auf die Beine gestellt und an den verschiedenen Umzügen mit seinen Schülern für Ramba-Zamba gesorgt.

D Waldgeischter waren in der Region eine bekannte Grösse, die 1984 anfänglich Schnudergoofe und bis 1991 dann noch Bodesuuri hiessen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge hat der pensionierte Primarlehrer Bopp seine Instrumente an den Kollegen Daniel Wyss übergeben, der nun – natürlich ganz in strahlendem Weiss – mit seinen grünen Aumättlern für ansteckenden Rhythmus sorgte.

Seinen Wagen, der vor dem Badwännli-Hochhaus postiert war, hat Bopp chronologisch mit Versen geschmückt. Zu 1984 tönt das so: «…Was i au no will jetz euch doo sage: Uf sälber baschtlete Drummle hämmer Rhythme gschlage. Und denn no unser Gschängg an d Lüt mit Schnitzelbängg, s het glaub allne beschtens gfalle – dängg. Denn bin i no e junge Schnuufer gsii – öppe halb so alt wie hüt, i lach mi hii.» Auf Wiedersehen, bobbybobbesch, an der «grossen» Fasnacht!

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