«Mir bade de Heime»

Das Reinacher Fasnachtskomitee hat das Sujet für die kommende Fasnacht bekannt gegeben und auf dem Gemeindehausplatz die Blaggedde 2018 vorgestellt.

Die Fasnacht kann kommen: Obfrau Désirée Lang zeigt mit Blaggedde-Künstler Harry Steiner die vier Blaggedde-Varianten.  Foto: Caspar Reimer
Die Fasnacht kann kommen: Obfrau Désirée Lang zeigt mit Blaggedde-Künstler Harry Steiner die vier Blaggedde-Varianten. Foto: Caspar Reimer

Caspar Reimer

 

Mir bade de Heim» lautet das Sujet der Reinacher Fasnacht 2018. «In Reinach gibt es viele Baustellen. Unser Gartenbad ist eine davon», sagte Obfrau der Reinacher Fasnacht, Désirée Lang, am Blaggeddefescht am Samstag. Wegen Sanierungsarbeiten war das Gartenbad im vergangenen Sommer geschlossen, die Reinacherinnen und Reinacher mussten also die Freibäder in umliegenden Gemeinden aufsuchen. Für Blaggedde-Künstler Harry Steiner eine unhaltbare Situation: «Die Bevölkerung musste etwa nach Aesch ausweichen, aber dort hat man uns davongejagt», poltert er. In Steiners Augen blieb der hiesigen Bevölkerung somit nichts anderes übrig als ein Bad in der eigenen Badewanne – «Mir bade de Heime» eben.

Das Fasnachtssujet sei aber auch als Kritik an der Gemeindepolitik zu verstehen, so Lang, die zum zweiten Mal der Reinacher Fasnacht vorsteht: «Es wäre sicher möglich gewesen, das Bad in Etappen oder während des Winters zu sanieren.» Auch die Bauarbeiten seien nur schleppend vorangekommen. «Reinach hat ja nicht mal ein Hallenbad, auf das man hätte ausweichen können.» Viele hatten erwartet, das die Asyl-Affäre, die Reinach während des ganzen letzten Jahres beschäftigt hatte und im Doppelrücktritt von Gemeindepräsident Urs Hintermann und Gemeinderat Silvio Tondi gipfelte, in das diesjährige Sujet einfliessen würde. Doch dazu kam es nicht: «Von den sieben Eingaben, die wir bekommen haben, war keine dabei, welche die Asyl-Affäre thematisierte. Das Thema war wohl vielen doch zu ernst.»

Gründer der ersten Gugge

Bereits zum zweiten Mal hat Harry Steiner die Jury mit einem Fasnachtssujet überzeugt. Von seinem Sieg war er diesmal aber überrascht: «Ich hätte nicht gedacht, dass ich mit meinem Sujet gewinne. Ursprünglich wollte ich heute nämlich in die Ferien, doch man sagte mir, dass ich hier gebraucht werde», erzählt Steiner. Er wohnt seit 1986 in Reinach und gründete hier, nachdem er zuvor an der Basler Fasnacht als Aktiver teilgenommen hatte, die allererste Gugge in Reinach, die Seifiblootere. «Bis dahin waren an der Reinacher Fasnacht externe Guggen oder Schissdräckzügli unterwegs», so Steiner. Bis zur Auflösung der Seifiblootere 2008 war Steiner aktiv an der Reinacher Fasnacht beteiligt. Heute widmet er sich anderen Hobbys: Er ist in Reinach bekannt für seine Skulpturen, die er in seiner Freizeit herstellt und an verschiedenen Orten ausstellt – zuletzt in der Reinacher Filiale der Basellandschaftlichen Kantonalbank.

Höhere Kosten

Da die Produktionskosten für die Blaggedde gestiegen sind, musste das Komitee die Preise leicht erhöhen: Die Blaggedde gibt es in Kupfer für 9 Franken, in Silber für 16 Franken, in Gold für 35 Franken sowie eine limitierte bemalte Version für 27 Franken. Zu kaufen gibt es sie ab sofort an den Kiosken im Dorfzentrum und beim Coop, in der Raiff-
eisenbank, in der Apotheke Liechti im Mischeli-Center und im Blumenladen Fleurs Jean-Jacques.

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