Der Künstler und seine Suche nach der eigenen Mitte

Mit seiner bislang grössten Ausstellung «Mediterra» beeindruckt Sascha Dejanovic im Gemeindezentrum und in der Galerie Werkstatt im Leimgruberhaus.

Pastose Ölmalerei: Der in Dornach lebende Künstler Sascha Dejanovic im Gemeindezentrum Reinach.  Foto: Tobias Gfeller
Pastose Ölmalerei: Der in Dornach lebende Künstler Sascha Dejanovic im Gemeindezentrum Reinach. Foto: Tobias Gfeller

Tobias Gfeller

Es wirkt, als hätte der Architekt des Gemeindezentrums sein Projekt exakt für die Ausstellung von Sascha Dejanovic geplant. Das erste Stockwerk mit den langen, breiten und hohen Gängen wirkt mit den Bildern an den Wänden museal. Auf den leicht grau satinierten Wänden kommen die Bilder wunderbar zur Geltung und unterstreichen so die ausdrucksstarke Malerei. Kuratorin Carmen Küpfer vom Verein Kultur in Reinach zeigt sich begeistert. «Es wurde eine ganz tolle Ausstellung mit einem sehr vielseitigen Künstler.» Es falle ihr schwer, die Schau auf einen Nenner zu bringen. «Man muss sie selber gesehen haben und sich ein Bild von der Vielfalt machen.»

Im Atelier überwältigt

Als Carmen Küpfer Sascha Dejanovic zum ersten Mal in seinem Atelier in Dornach besuchte, war sie von der Qualität der Werke überwältigt. «Ich sah so viele tolle Arbeiten. Ich wusste gar nicht, welche wir ausstellen sollen.» Sascha Dejanovic ist der erste Einzelkünstler, der gleichzeitig im Gemeindehaus und in der Galerie Werkstatt, Leimgruber-haus, ausstellt. Über 50 Bilder zieren die Wände der beiden Galerien. Dazu kommen sechs extra für die Ausstellung gestaltete Skulpturen. Den Grossteil der Werke zeigt Sascha Dejanovic zum ersten Mal. Der in Istrien (Kroatien) geborene Künstler hat in Basel studiert und ist durch sein Dornacher Atelier und Freundschaften eng mit dem Birseck verbunden.

Schweiz als Region der Mitte

Thomas Brunnschweiler, der an der Vernissage am vergangenen Freitag eine Ansprache hielt, würdigte das Schaffen Dejanovics. «Die Arbeiten überzeugen durch Qualität, durch formale Vielfalt, zeichnerische Brillanz und einem ausgeprägten Sinn für Farben.» Sascha Dejanovic bewege sich zwischen filigranen Zeichnungsminiaturen und grossformatiger pastoser Ölmalerei. Das Kunstwort «Mediterra», das er als Titel für seine Ausstellung wählte, erinnert Dejanovic an Tolkiens «Mittelerde» und das lateinische «mare mediterraneum», das Dejanovic von Kroatien her sehr gut kennt. «Es geht mir um die Suche nach der eigenen Mitte. Sowohl in meinem eigenen Leben wie auch in meiner Kunst», erklärt Dejanovic. Sowohl die Region in Istrien wie auch die Schweiz erlebe er als «Region der Mitte». Konkret auch Basel, dazu zählt Dejanovic Dornach, Reinach und Arlesheim, erlebe er kulturell und vom Lebenstempo her eben als Mitte.

Humor in den Skulpturen

Die grösseren Bilder im Gemeindehaus zeigen vor allem Landschaften und Räume sowie drei dazu passende Porträts. Immer wieder sind die für Dejanovic typischen geraden Linien zu erkennen. In der Galerie Werkstatt zeigt der Künstler mehrere Porträts und Zeichnungen. Die sechs Skulpturen unterstreichen auch den Humor, den Sascha Dejanovic in seine Kunst verpacken kann. Alltagsgegenstände wie Werkzeuge oder Besteck werden zu ausdrucksstarken Figuren, die so ein Eigenleben entwickeln. An vielen Werken arbeitete Sascha Dejanovic über Jahre hinweg, bis sie den Zustand erreicht haben, den er als vollkommen erachtet.

Die Ausstellung «Mediterra» dauert noch bis zum 18. November. Die Galerie Werkstatt ist jeweils am Mittwoch von 18 bis 20 Uhr geöffnet, am Wochenende von 14 bis 17 Uhr. Die Galerie Gemeindehaus ist zu den gleichen Zeiten geöffnet wie auch zu den allgemeinen Öffnungszeiten. Der Künstler ist jeweils anwesend.

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