Chäppelihäx tanzte im Regen

Zum fünften Mal hiess es am Samstagabend «Funggefüür und Chäppelihäx». Der Anlass hat sich mittlerweile in Reinach etabliert.

Teuflischer Hexentanz: Über das Jahr hindurch in den Reinacher Wäldern versteckt, tauchte am vergangenen Samstag d Chäppelihäx auf dem Ernst-Feigenwinter-Platz in Begleitung auf.  Foto: Caspar Reimer
Teuflischer Hexentanz: Über das Jahr hindurch in den Reinacher Wäldern versteckt, tauchte am vergangenen Samstag d Chäppelihäx auf dem Ernst-Feigenwinter-Platz in Begleitung auf. Foto: Caspar Reimer

Trotz teilweise strömendem Regen waren gegen 300 Reinacherinnen und Reinacher gekommen, um dem seit 2013 jährlich wiederkehrenden Besuch der Chäppelihäx samt Hexenstaat auf dem Ernst-Feigenwinter-Platz beizuwohnen. Die Hexe, die sich in der Regel zurückgezogen in den Wäldern Reinachs aufhält, landete am vergangenen Samstag um Punkt 18.30 Uhr und führte in Begleitung eines gut gelaunten Teufels ihren Tanz auf. Danach setzte sich der Marsch aus Hexen, Teufelchen, Fackelzügen, Treichle-schwingern, Rärendrehern, Tambouren und der Feuerwehr in Richtung Leywald in Bewegung. An der Feuerstelle beim Waldrand angekommen, wurde das Funggefüür entzündet, worauf ein weiterer Hexentanz um das Feuer folgte. Leichte Windböen und Regen verliehen dem Anlass eine zusätzliche mystische Stimmung.


Älter als die Fasnacht

Hinter dem Anlass «Funggefüür und Chäppelihäx» steht der Verein Chäppelihäx, dessen Mitglieder sich insbesondere aus Reinacher Zünften und dem Verein Kultur in Reinach zusammensetzen. «Trotz Regen sind viele Menschen gekommen. Das freut uns natürlich und zeigt, dass sich der Anlass nach fünf Jahren etabliert hat», sagt Chäppelihäx-Vereinspräsident André Sprecher. Damit ist ein alter Brauch, der den Winter vertreiben und mit dem Funggefüür die Kräfte der Fruchtbarkeit auf die Felder zurückholen soll, wieder in Reinach eingekehrt. Der Brauch ist älter als die Fasnacht und wirkt, insbesondere im städtischen Reinach, sehr archaisch. Doch genau das ist der Reiz des Anlasses und kaum jemand wird sich dem funkelnden Feuer und der tanzenden Hexe entziehen können.


Keine Konkurrenzveranstaltung


Auch Heiner Leuthardt, Präsident von Kultur in Reinach, zieht ein positives Fazit und betont, dass man sich keinesfalls als Konkurrenzveranstaltung zur Fasnacht verstehe: «Wir grenzen uns inhaltlich ab, weshalb wir etwa vom Funggefüür und nicht vom Fasnachtsfüür sprechen. Aber wir haben auch aktive Fasnächtler, die sich an unserem Anlass beteiligen.» Nach dem Hexentanz am Funggefüür bot sich zudem noch die Gelegenheit, Füürreedli zu schiessen und am Feuer Würste zu bräteln.

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