Einwohnerrat stellt die Weichen, um hohe Investitionen zu stemmen

Eine ganze Reihe von Grossprojekten bringen für die Gemeinde hohe Kosten mit sich. Landverkauf soll hier Abhilfe schaffen.

Wird im nächsten Jahr saniert: Im Mai 2018 wird das Gartenbad wieder eröffnet. Visualisierung: ZVG/Morger Partner Architekten AG
Wird im nächsten Jahr saniert: Im Mai 2018 wird das Gartenbad wieder eröffnet. Visualisierung: ZVG/Morger Partner Architekten AG

Caspar Reimer

Reinach steht vor grossen Investitionen. Bis 2021 stehen Ausgaben in der Höhe von 59,5 Millionen Franken an, wie der Gemeinderat in seinem Jahres- und Entwicklungsplan 2017–2021, der am vergangenen Montag vom Einwohnerrat beschlossen wurde, festhält. Unter Dach und Fach ist die Sanierung des Gartenbades im kommenden Jahr: «Ich freue mich sehr, dass diese längst fällige Angelegenheit nun nächstes Jahr realisiert werden kann», sagt der Präsident der «Sachkommission Bevölkerungsdienste, Wirtschaft und Kultur» (BWK), Claude Hodel, dem «Wochenblatt». Die im Schnitt 3000 Gäste, welche pro Tag jeweils das Gartenbad besuchen, werden kommenden Sommer auf umliegende Bäder ausweichen müssen. Im Mai 2018 wird das Bad zwar ohne neues Restaurant aber mit Sprungturm eröffnet.

Ein weiteres gewichtiges Projekt, nämlich die Realisierung der Sport- und Freizeitanlage Fiechten, wird die Gemeinde in den kommenden Monaten häufig beschäftigen. «Es stehen noch viele Fragen und Unklarheiten im Raum, die es zu beantworten gilt», schreibt die BWK. Jedenfalls soll im kommenden Jahr die erste Etappe der Sport- und Freizeitanlage in Angriff genommen werden. Neben diesen beiden grossen Projekten stehen unter anderem Erdbeben- und Brandschutzmassnahmen an den Schulhäusern Aumatten und Fiechten, die Fertigstellung des neuen Kultur- und Begegnungszentrums an der Schulgasse 1 und der Neubau der Schulanlage Surbaum an.

Ausgeglichenes Budget

Auch bei den laufenden Ausgaben steigt die Kurve teilweise steil nach oben: Die Gemeinde rechnet im Budget 2017 mit steigenden Kosten in den Bereichen Schule, Sozialhilfe und Gesundheit. So erhöht sich der Personalaufwand im Bildungsbereich sowie im Sozialhilfe- und Asylbereich um jeweils fast 1,5 Millionen Franken. Es gibt aber auch die andere Seite der Medaille: Durch den Verkauf von Landparzellen rechnet Reinach im kommenden Jahr mit einem Gewinn von 9,5 Millionen Franken. «Damit wollen wir einerseits Mittel für die geplanten grossen Investitionen schaffen, andererseits Land für die Stadtentwicklung bereitstellen», so der Gemeindepräsident.

Und selbst ohne den Verkauf dieser Landparzellen würde 2017 nur ein kleiner Verlust von rund 0,1 Millionen Franken resultieren. Grund dafür sind unter anderem Mehreinnahmen durch Steuern und die gezielte Priorisierung von Projekten. Mit Ausblick auf das kommende Jahr sagt Hintermann: «Insgesamt haben wir gute Voraussetzungen, all diese nicht einfachen Aufgaben zu bewältigen.»

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