«Eigenverantwortung bringt uns am weitesten»

Regierungsrat Anton Lauber beschwor in seiner 1.-August-Rede in Reinach die traditionellen Eigenschaften und Werte der Schweiz. Jedoch dürfe man sich nicht auf den Lorbeeren vergangener Jahre ausruhen, mahnte der Magistrat. In der Migration sieht Lauber einen Schlüssel für die Zukunft.

Verbreitete Optimismus: Regierungsrat Anton Lauber während seiner 1.-August-Rede.  Foto: Oliver Sterchi
Verbreitete Optimismus: Regierungsrat Anton Lauber während seiner 1.-August-Rede. Foto: Oliver Sterchi

Oliver Sterchi

Auf dem Parkplatz des Weiermatt-Schulhauses in Reinach gingen am Montagabend die Feierlichkeiten zum 725. Geburtstag der Schweiz über die Bühne. Nachdem die Bundesfeier in Basel tags zuvor von gelegentlichen Regengüssen überrascht worden war, zeigte sich Petrus am eigentlichen Nationalfeiertag gnädig: Bei angenehm milden Temperaturen und strahlend blauem Himmel sassen die Reinacherinnen und Reinacher auf den Festbänken zusammen, um der traditionellen 1.-August-Rede zu lauschen.

Zu Gast war dieses Jahr der Baselbieter CVP-Regierungsrat Anton Lauber. Nach dem Singen der Nationalhymne, deren Text zwecks kollektiver Gedächtnisstütze auf der Programmbroschüre abgedruckt war, betrat der Vorsteher der Finanz- und Kirchendirektion das Rednerpult. In seiner Ansprache beschwor Lauber die traditionellen Eigenschaften und Werte der Schweiz. «Wir leben in einem wunderbaren Land», konstatierte der Magistrat. Mittels Bescheidenheit und Beständigkeit sei die Schweiz zu dem Erfolgsmodell geworden, das sie heute sei.

Mit Blick auf das kriselnde Europa sagte der CVP-Politiker: «Wir haben es in der Vergangenheit wohl immer etwas besser gemacht als unsere Nachbarn.» Jedoch dürfe man sich nicht mit dem Erreichten begnügen, mahnte der Regierungsrat: «Der Wohlstand hat uns bequem gemacht. Doch wenn wir unsere Zukunft nicht selber gestalten, wird sie irgendwann für uns gestaltet werden.» Lauber sieht die Innovationskraft der Schweiz gefährdet und führte dies unter anderem auf die Häufung von immer komplexer werdenden Gesetzen zurück. «Eigenverantwortung bringt uns am weitesten», sagte der promovierte Jurist.

«Das Baselbiet geht nicht unter»

Dennoch zeigte sich Lauber im Hinblick auf die Zukunft des Landes optimistisch: «Wenn wir die Hände aus den Hosentaschen nehmen und anpacken, werden wir unseren Wohlstand auch in Zukunft halten können.» Einen Schlüssel zum Erfolg ortete Lauber in der Migration. Der Regierungsrat erinnerte an die Hugenotten-Flüchtlinge, die im 17. Jahrhundert aus Frankreich in die Schweiz kamen und hier Banken und Uhren-Manufakturen gründeten, für die die Eidgenossenschaft bis heute weltberühmt ist. «Wir haben quasi die ganze Welt im eigenen Land. Die Chancen, die diese Vielfalt bietet, müssen wir nutzen», meinte der Politiker. Mit Blick auf das Baselbiet sagte der Finanzdirektor schliesslich: «Glauben Sie nicht all die schlimmen Sachen aus den Zeitungen. Ich versichere Ihnen, die Welt geht nicht unter und genauso wenig die Schweiz oder das Baselbiet.»

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