Das Herz von Ines Zuccolin schlägt für Reinach und die Politik

Die neue Einwohnerratspräsidentin Ines Zuccolin verbindet seit frühester Kindheit viel mit der Gemeinde.

Erinnerungen: Der Platz vor der Kirche ist einer der Lieblingsplätze von Ines Zuccolin. Foto: Alexandra Burnell
Erinnerungen: Der Platz vor der Kirche ist einer der Lieblingsplätze von Ines Zuccolin. Foto: Alexandra Burnell

Alexandra Burnell

Seit einer Woche ist Ines Zuccolin neue Einwohnerratspräsidentin und höchste Einwohnerin von Reinach. Die FDP-Politikerin erzählt, was ihr in Reinach viel bedeutet und was sie von ihrem Präsidialjahr erwartet.

«Ich habe lange überlegt», sagt Ines Zuccolin, während sie ihr E-Bike neben der Kirche abstellt. Das Foto von ihr als frisch gebackene Präsidentin des Reinacher Einwohnerrats sollte sie an einem Ort in Reinach zeigen, den sie mit ihrer Kindheit verbindet. «Viele Orte, an denen wir uns als Kinder aufhielten, gibt es aber heute so nicht mehr», sagt Zuccolin. Deshalb fiel ihre Wahl auf die Kirche. «Die hat bis heute Bestand.» Sie und ihre Familie seien früher fleissige Kirchgänger gewesen, erinnert sich die 46-jährige Politikerin. Die Jugendlichen der Kirchgemeinde hätten eine gute Gemeinschaft gebildet. «Ich habe noch heute sehr viele Freunde aus dieser Zeit.»

Viel Neues und eine volle Agenda

Ines Zuccolin liegt viel an Reinach. Das spürt man. «Hier fühle ich mich zu Hause. Hier gehöre ich hin», betont sie, die seit ihrer Geburt in Reinach lebt. Sie komme aus einem apolitischen Umfeld, erzählt die Einwohnerrätin. Zuccolin freut sich deshalb, wenn sie jemandem dabei helfen kann, den Zugang zur Politik zu finden. Sie ermuntere ihr Umfeld, ihr politisches Anliegen mitzuteilen. «Ich glaube, dass vielen Reinachern nicht bewusst ist, dass wir Einwohnerräte auf sie hören, und wenn sie Anliegen haben, können wir diese mit Vorstössen in den Rat einbringen.» Das sei ein wichtiger Teil der Aufgaben des Einwohnerrates.

Zuccolin kam 2005 zur Politik, als sie Mitglied des Vorstands der FDP wurde. Ausserdem engagiert sie sich im Reinacher Schulrat. Bildung liege ihr am Herzen. «Eine gute Schule für Reinach ist wichtig», ist sie überzeugt. Dafür wolle sie sich einsetzen. Für die Einwohnerratswahlen von 2012 trat sie eigentlich als Listenfüllerin der FDP an. Da aber viele Kandidaten vor ihr absprangen, konnte sie als FDP-Einwohnerrätin nachrücken. 2015 wurde sie, ebenfalls durch einen Rücktritt, ein Jahr früher als vorgesehen Vizepräsidentin des Einwohnerrats. Und nun ist sie seit dem 30. Juni Einwohnerratspräsidentin und damit für ein Jahr höchste Reinacherin.

Was sie von ihrem Präsidialjahr erwarte? «Eine volle Agenda», sagt Zuccolin spontan und lacht. Sie werde dank diesem Amt viel Neues in der Gemeinde kennen lernen. «Früher hat man immer gesagt, Reinach sei eine Schlafstadt. Aber das ist schon lange nicht mehr der Fall.» Mittlerweile gäbe es sehr viele Gruppen, die für Leben in Reinach sorgen. «Ich freue mich, dass ich jetzt mit einem Teil davon in einen Austausch kommen werde.» Als Präsidentin wird Ines Zuccolin auch die Sitzungen des Einwohnerrats leiten. Disziplinarisch eingreifen werde sie in dieser Funktion kaum müssen. «Wir haben im Einwohnerrat eine sehr gute Gesprächskultur und greifen uns nicht gegenseitig persönlich an», lobt Zuccolin ihre Kolleginnen und Kollegen.

Blühende Blumen und klassische Musik

Die private Ines Zuccolin entspannt sich in ihrer Freizeit beim Gärtnern. Jetzt blühe ihr Garten besonders schön. «Ich bin eine Schönwettergärtnerin», bekennt Zuccolin. Bei Kälte und Regen bringe sie nichts in den Garten. Ausserdem koche und bewirtet sie gerne Gäste und gehe in klassische Konzerte. Viel Freizeit bleibt der engagierten Reinacherin aber nicht. Zuccolin arbeitet Vollzeit als Sekretärin bei der Baltrag AG in Basel.

Mit Glanzresultat gewählt
Die Einwohnerrätin Ines Zuccolin wurde letzten Donnerstag mit einem Glanzresultat zur neuen Einwohnerratspräsidentin gewählt. Sie erhielt 35 von 36 Stimmen und ist Nachfolgerin von Christine Dollinger (SP). Als Vizepräsidentin wurde Andrea Brügger von der CVP/BDP-Fraktion gewählt. Sie erhielt 31 von 35 Stimmen.

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