Der Einwohnerrat stimmt dem Quartierplan Stockacker zu

Rund 70 genossenschaftliche Wohnungen sollen in Reinach Nord entstehen. Der Einwohnerrat sagt Ja zum Quartierplan Stockacker und nimmt damit den zunehmenden Verkehr in Kauf.

Quartierplan Stockacker: «Eines der schönsten Bauprojekte, das wir je realisiert haben», sagt Gemeindepräsident Urs Hintermann.  Visualisierung: Archiv
Quartierplan Stockacker: «Eines der schönsten Bauprojekte, das wir je realisiert haben», sagt Gemeindepräsident Urs Hintermann. Visualisierung: Archiv

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. «Ich finde es eines der schönsten Bauprojekte, das wir je in Reinach realisiert haben», betont der Gemeindepräsident Urs Hintermann. Die Voten der Fraktionen sind hingegen meist zurückhaltend: «Architektur kann nicht allen gefallen», sagte etwa FDP-Einwohnerrätin und Präsidentin der Sachkommission Bau, Umwelt und Mobilität Irène Kury. Ähnlich Adrian Billerbeck von der SVP-Fraktion: «Architektur gefällt oder gefällt nicht.» Myrian Kobler (CVP) findet: «Für genossenschaftliches Wohnen kann man keine supertolle Architektur erwarten.» Auch für den SP-Einwohnerrat Markus Huber steht die Zweckmässigkeit im Vordergrund. Reinach brauche dringend neuen Wohnraum im Bereich Mietwohnungen. «Der Quartierplan Stockacker wird diese Anforderungen erfüllen», sagt Huber.


Starke Verkehrsbelastung

Der Quartierplan Stockacker sieht auf gemeindeeigenem Bauland in Reinach Nord zwei Wohnzeilen mit rund 70 genossenschaftlichen Mietwohnungen für Familien vor. Baurechtnehmerin ist die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft Logis Suisse AG. Das Projekt ist eines von drei Quartierplänen in Reinach Nord.
Im Vorfeld wurde von den Anwohnern die Befürchtungen laut, dass durch die drei Quartierpläne im Norden Reinachs das Verkehrsaufkommen erheblich zunehmen könnte. Besonders die Verkehrsknoten Fleischbachstrasse und Jupiterstrasse seien bereits jetzt stark belastet, wurde im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens kritisiert. «Der Verkehr ist ein Problem», betont am Montag nicht nur Bernhard Bütschi (BDP) im Einwohnerrat.
Der Gemeinderat nahm die Kritik der Anwohner ernst und gab zwei unabhängige Verkehrsstudien in Auftrag. Beide Studien zeigen auf, dass der Verkehr zwar zunehmen wird, aber dennoch bewältigbar bleibt. Weiter schlug der Gemeinderat Massnahmen zur Verkehrsberuhigung vor. «Wir hoffen, dass die vorgeschlagenen Massnahmen zur Beruhigung beitragen werden», sagt Myrian Kobler.


Ortskern zum Leben erwecken

Die Gemeinde hat sich zum Ziel gesetzt, dass Reinach ein attraktives und lebendiges Ortszentrum haben soll. Unter anderem wurde die Hauptstrasse umgestaltet «und damit eine wichtige Voraussetzung für ein attraktives Zentrum geschaffen», schreibt der Gemeinderat in der Kreditvorlage «Zentrumsentwicklung». An der Lebendigkeit fehle es aber noch, klagt der Gemeinderat Klaus Endress. Das Zentrum soll durch Angebotsvielfalt im Handel, Freizeit, Kultur und Gastronomie belebt werden. Der Gemeinderat will deshalb einen Prozess zur Zentrumsentwicklung initiieren, in den alle wichtigen Akteure eingebunden werden sollen. Dafür soll die Firma intosens – urban solutions einen auf Reinach zugeschnitten Vorgehensvorschlag ausarbeiten. Der Einwohnerrat bewilligt den Kredit von 200000 Franken für die Zentrumsentwicklung mit 21 zu 16 Stimmen.


203000 Franken Gewinn

Die Jahresrechnung 2015 der Gemeinde Reinach fällt besser aus als erwartet. Mit 203000 Franken Gewinn schliesst die Rechnung 1,3 Millionen Franken besser ab als budgetiert. Auf die Zahlen wirkte sich unter anderem positiv aus, dass die Steuererträge 3,2 Millionen Franken besser ausfielen als budgetiert und dass die Gemeinde mit 1,8 Millionen zum ersten Mal weniger in den Finanzausgleich stecken musste als erwartet.

Weitere Artikel zu «Reinach», die sie interessieren könnten

Reinach17.04.2024

Endress + Hauser weiter auf Wachstumskurs

Der Messtechnikkonzern mit Hauptsitz in Reinach konnte im vergangenen Jahr trotz glo­baler Un­sicherheiten den Umsatz weiter steigern.
Reinach17.04.2024

Caroline Mall will das Parteipräsidium – und dann plötzlich doch nicht mehr

Die Reinacher Landrätin Caroline Mall möchte Präsidentin der SVP Baselland werden. So liess sie es im Gespräch mit dem Wochenblatt verlauten. Am Mittwochmorgen…
Reinach10.04.2024

Die Wahl der Schulratswahl

Sollen Schulrätinnen und Schulräte wie bisher durch das Volk oder vom Einwohnerrat gewählt werden? Um diese Kernfrage dreht sich die Abstimmung «Teilrevision…