Einwohnerrat hält am Sparkurs fest: Nein zur Sprungturm-Initiative

Der Einwohnerrat sagte am Montag Nein zur Sprungturm-Initiative. Damit werden die Reinacher Stimmbürger an der Urne entscheiden, ob sie den Sprungturm finanzieren wollen oder nicht.

Unverzichtbar oder zu teuer? Der Souverän wird über den Sprungturm entscheiden.  Foto: Archiv
Unverzichtbar oder zu teuer? Der Souverän wird über den Sprungturm entscheiden. Foto: Archiv

Alexandra Burnell

Das Reinacher Gartenbad muss umfangreich saniert und erneuert werden. Darüber herrscht Einigkeit. Ob aber ein Sprungturm dazugehört oder nicht, darüber scheiden sich im Einwohnerrat die Geister. Grund für den Dissens sind die Kosten. Die Gartenbadsanierung verschlingt Gelder in Höhe von 8,46 Millionen Franken – ohne Sprungturm. Diesen hatte der Einwohnerrat im Rahmen von Sparmassnahmen in seiner April-Sitzung gestrichen. Es bildete sich darauf ein parteiübergreifendes Initiativkomitee, das innert kürzester Zeit 980 Unterschriften gegen den Entscheid sammelte. Die Initiative verlangt, dass ein Sprungturm realisiert werden soll, vorausgesetzt, dass der Kredit für die Gesamtsanierung vom Stimmvolk angenommen wird. Mit dem Sprungturm wäre auch der Bau eines separaten Beckens nötig. Die Kosten dafür belaufen sich auf 920 000 Franken.

Wichtiger Bestandteil des Gartenbads

Der Gemeinderat empfahl dem Einwohnerrat, die Initiative anzunehmen. «Das Gartenbad ist die grösste und meistbesuchte Freizeitanlage in Reinach. Ein Sprungturm wäre ein wichtiger Bestandteil», begründete der zuständige Gemeinderat Paul Wenger. Zu den Befürwortern im Einwohnerrat zählten die CVP und mehrheitlich die Einwohnerräte der SP/Grüne-Fraktion. «In nur fünf Wochen kamen rund 1000 Unterschriften zusammen», betonte Claude Hodel, SP-Einwohnerrat und Mitglied des Initiativkomitees. Ein Ja zur Initiative sei ganz im Sinne eines grossen Teils der Reinacher Bevölkerung, so Hodel.

Die Gegner der Initiative wollten hingegen am eingeschlagenen Sparkurs festhalten. Sie argumentierten mit den bevorstehenden hohen Kosten, die auf die Gemeinde zu kommen, zum Beispiel durch die Erneuerung der Schulhäuser. «Es wäre besser, wenn wir dieses Geld in die Bildung anstatt in Beton stecken würden», sagt die FDP-Einwohnerrätin Jacqueline Bader Rüedi.

Mit 20 zu 15 Stimmen setzten sich die Sprungturm-Gegner im Einwohnerrat nochmals durch. Das letzte Wort aber haben die Reinacherinnen und Reinacher. Im nächsten Jahr werden sie gleichzeitig über die Vorlage zum Sanierungskredit des Gartenbads und über die Vorlage zur Sprungturm-Initiative abstimmen.

Positives Budget dank Landverkäufen

Der Gemeinderat rechnet für das Budget 2016 mit einem Gewinn von 5,9 Millionen Franken. Das positive Ergebnis ist vor allem eine Folge von geplanten Landverkäufen in der Höhe von 4,7 Millionen Franken. Die Planungskommission (Plako) äussert sich am Montag kritisch zum hohen Gewinn aufgrund dieser Landverkäufe. Da die Landveräusserungen zum jetzigen Zeitpunkt nicht zwingend notwendig seien, könnten dadurch falsche Signale ausgesendet werden, befürchtet die Plako. Der Einwohnerrat wird im Dezember definitiv über das Budget 2016 entscheiden.

Genehmigt wurde vom Reinacher Parlament die Einführung von Schulsozialarbeit auf der Primarstufe. Mit dem Präventionsangebot sollen persönliche und familiäre Probleme möglichst frühzeitig behoben und spätere teurere und schwerwiegendere Massnahmen verhindert werden. Schliesslich wurde Markus Huber (SP) als neuer Inter-GGA-Beirat gewählt. Huber setzte sich im zweiten Wahlgang gegen Urs Treier von der SVP durch.

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