Der Reinacher Preis 2015 geht an den Business Parc Reinach

Für 140 neue Firmen, die rund 500 neue Arbeitsplätze geschaffen haben, stand der Business Parc Reinach während der vergangenen 15 Jahre Pate. Für diese Leistung wurde die Institution mit dem Reinacher Preis gewürdigt.

Blumen für den Business Parc: Gemeindepräsident Urs Hintermann (links) gratuliert Geschäftsführer Melchior Buchs zum Reinacher Preis 2015.  Foto: ZVG
Blumen für den Business Parc: Gemeindepräsident Urs Hintermann (links) gratuliert Geschäftsführer Melchior Buchs zum Reinacher Preis 2015. Foto: ZVG

Axel Mannigel

Der erste Höhepunkt des heutigen Tages war die partielle Sonnenfinsternis, der zweite findet jetzt statt.» Mit diesen Worten und einem Schmunzeln eröffnete Gemeindepräsident Urs Hintermann am Freitag, 20. März, zwei Stunden voller Ehrungen, an deren Ende der Reinacher Preis 2015 vergeben wurde.

Gelegenheit, um Danke zu sagen
Es sei heute nicht mehr selbstverständlich, sich für die Gesellschaft einzusetzen, erklärte Hintermann. «Am heutigen Abend möchten wir herzlich Danke sagen für das grossartige Engagement.» Doch bevor es damit konkret losgehen konnte, erklangen schwungvolle südamerikanische und russische Melodien einer jugendlichen Akkordeongruppe unter der Leitung von Roger Gisler. Danach führten auf sympathische Weise die Gemeinderäte Bianca Maag, Béatrix von Sury, Stefan Brugger und Paul Wenger durch die Liste der Jubilare und Ehrengäste (siehe unten). Immer wieder wechselten sie untereinander das Mikrofon und stellten die zu ehrenden Personen in persönlicher und humorvoller Art vor.

Nach der Pause und einer weiteren musikalischen Darbietung, diesmal vom Tango-Ensemble, das an diesem Abend Premiere feierte, war es schliesslich so weit. Mit einem schönen Vergleich führte Hintermann in seiner Laudatio die Anwesenden zum Business Parc. «Gehen Sie nachher noch in Aesch im Restaurant ‹fresh› essen oder machen Sie es sich vor dem TV gemütlich und schalten das Gemeinde TV ein?», fragte der Gemeindepräsident rhetorisch in die Runde. Egal wie die Wahl ausfalle, es handle sich um Unternehmen respektive Produkte, die ihre Wurzeln im Business Parc haben. Diese Institution hat sich zur Aufgabe gemacht, Jungunternehmen und Start-ups mit beratender Begleitung, einer gemeinsam genutzten Infrastruktur, Serviceleistungen sowie preiswerten Geschäftsräumen zu unterstützen. Alles begann 1999 mit einer halben Million Franken seitens der Gemeinde Reinach. Die Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt machten mit und ermöglichten den Start in der alten Schokoladenfabrik am Christoph- Merian-Ring.

Geburtshelfer Business Parc
Doch schon bald zeigte sich, dass der Business Parc mehr Platz braucht. Dank eines Legats des 2008 verstorbenen Georg Endress in Höhe von zwei Millionen Franken konnte eine Vergrösserung des Gebäudes in Angriff genommen werden. Dabei half erneut auch der Kanton Basel-Landschaft. Zudem wurde der Club Etoile gegründet, dem 15 Firmen angehören, die jährlich 10 000 Franken einzahlen. Mit diesem Geld werden heute Investitionen im Business Parc finanziert, die den dort beheimateten Start-ups dienen. 2010 wurde der erweiterte Business Parc in Betrieb genommen. Mit rund 70 internen und externen Mitgliedern ist er inzwischen selbsttragend. In den vergangenen Jahren begleitete der Business Parc insgesamt 140 Firmen beim Aufbau, wodurch über 500 Arbeitsplätze geschaffen wurden. «Natürlich bleiben nicht alle diese Firmen in Reinach, geschweige denn im Business Parc», so Hintermann. Doch das störe ihn gar nicht. Im Gegenteil: Er freue sich, wenn Reinach prosperierende Unternehmen exportieren könne.

Die Blumen gleich weitergereicht
Stellvertretend für den Business Parc nahm Geschäftsführer Melchior Buchs den mit 5000 Franken dotierten Reinacher Preis entgegen. 2014 hatte der studierte Wirtschaftswissenschafter die Nachfolge der langjährigen Leiterin Gerda Massüger angetreten. Massüger zeichnet heute zusammen mit Buchs und Marcus Haegi für das Coaching der Jungunternehmen verantwortlich. Zwar sei es ja fast wie bei der Oscar-Verleihung, doch der Erfolg des Business Parcs sei nicht sein Verdienst, meinte Buchs bescheiden. Insofern sei er als Stellvertreter vor Ort, dem es gebühre, Danke zu sagen: der Gemeinde, dem Stiftungsrat, den Kantonen, Georg Endress, dem Club Etoile und selbstredend Gerda Massüger. Mit ihren klaren Vorstellungen und Ideen sowie ihrer Ausdauer habe sie den Business Parc erfolgreich geführt. Mit diesen Worten überreichte Buchs Massüger spontan den Blumenstrauss, den er eben erhalten hatte.

Was mit den 5000 Franken geschieht, wusste Buchs an diesem Abend noch nicht zu sagen. «Dieses Geld ist für die Mitglieder und ich habe sie um Ideen gebeten, was wir damit machen sollen», strahlte Buchs. Jetzt gelte es ausserdem, den Preis nicht nur als Anerkennung zu verstehen, sondern auch als Herausforderung, den bisherigen Auftrag weiterhin konsequent zu erfüllen.

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