Ein Pionierprojekt wird 20 Jahre alt

Im Jahre 1995 wurde das Tages-Zentrum für Betagte Reinach ins Leben gerufen. Noch immer geht es im Pfarreizentrum St. Marien sehr familiär zu. Am 30. März wird an der Mitgliederversammlung jubiliert.

Ungezwungene Atmosphäre: Blick in den Aufenthaltsraum des Tages-Zentrums für Betagte Reinach.  Foto: Thomas Brunnschweiler
Ungezwungene Atmosphäre: Blick in den Aufenthaltsraum des Tages-Zentrums für Betagte Reinach. Foto: Thomas Brunnschweiler

Thomas Brunnschweiler

Wer am Montag und Mittwoch jeweils um 9 Uhr morgens ins Pfarreizentrum St. Marien kommt, erlebt mit, wie viele ältere Menschen sich hier ungezwungen zum Frühstück treffen, um danach den Tag gemeinsam in einem strukturierten Programm zu verbringen. Das Tages-Zentrum für Betagte Reinach ermöglicht es Seniorinnen und Senioren, mit anderen Betagten zusammen zu sein. Acht entsprechend fachlich ausgebildete Frauen unter der Leitung der diplomierten Physiotherapeutin Rosmarie Nebel sorgen für die Betreuung der maximal zwölf Gäste. In einem grossen Aufenthaltsraum mit einem Tisch können die Mahlzeiten eingenommen werden.

Zu den Angeboten gehören auch Handarbeiten wie töpfern, Stoff bedrucken und basteln, singen, spielen und Musik hören, vorlesen von Geschichten und Gedichten, Gespräche, malen unter Anleitung eines Maltherapeuten sowie Gedächtnistraining. Auch die Bewegung soll nicht zu kurz kommen, so bietet das Tages-Zentrum auch altersgemässe Gymnastik und Spaziergänge an. In einem eigens dafür eingerichteten Liegeraum kann auch dem Ruhebedürfnis Rechnung getragen werden. Das Zentrum ist von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Die Kosten für den ganzen Tag belaufen sich auf 75 Franken (110 Franken für auswärtige Besucher).

Grosses Engagement
Am Anfang stand die Initiative von Vreni Gnos. Damals war das Tages-Zentrum für Betagte ein Pionierprojekt in der Region. Schon einst war klar, dass Betagte gerne einmal eine Abwechslung wünschen oder pflegende Angehörige wenigstens für zwei Tage Entlastung erfahren sollen. Im Tages-Zentrum für Betagte Reinach geht es locker und entspannt zu. Die Abwechslung und der soziale Kontakt zu anderen werden geschätzt. Die meisten Gäste nehmen auch schon die Spitex in Anspruch, kaum jemand der Besucher ist unter 70 Jahre alt. Die Frauen, die hier arbeiten, tun dies aus persönlichem Engagement. Vereinspräsident Robert Heimberg sagt denn auch: «Wer hier mitarbeitet, tut es nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern aus Menschenliebe.»

Auch Vizepräsidentin Beatrice Hasler Preis betont: «Es herrscht eine grosse Hingabe über das professionelle Mass hinaus.» Getragen wird das Tages-Zentrum von der Einwohnergemeinde, mit der eine Leistungsvereinbarung besteht, der katholischen wie reformierten Kirche sowie Spendern. Am 30. März findet die Mitgliederversammlung mit der musikalischen Lesung «Wort und Ton mit Saxophon» statt. Am Samstag, den 14. November ist dann der Tag der offenen Tür. Neu sind auch ein Flyer und die Homepage www.tageszentrum-reinach-bl.ch.

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