Gerettet:«Kunst in Reinach» wird vom Einwohnerrat doch nicht weggespart

Der Reinacher Einwohnerrat zeigt Herz für Kunst. Mit 13 zu 11 Stimmen machte er am Montag seinen einstweiligen Sparentscheid rückgängig.

Glücksgefühle! Die Macherinnen von «Kunst in Reinach» – hier eine Impression vom letzten November – können den Traditionsanlass 2016 plangemäss durchführen.  Foto: Archiv «Wochenblatt»
Glücksgefühle! Die Macherinnen von «Kunst in Reinach» – hier eine Impression vom letzten November – können den Traditionsanlass 2016 plangemäss durchführen. Foto: Archiv «Wochenblatt»

Alexandra Burnell

Im Zickzackkurs entschied sich der Einwohnerrat nun doch für das Projekt «Kunst in Reinach». Vom 7. bis 9. November fand Kunst in Reinach zum neunten Mal statt und war mit 2000 Besucherinnen und Besuchern so erfolgreich wie noch nie. Dies sollte das fulminante Schlussbouquet des beliebten Anlasses bilden, der eigentlich danach für immer seine Türen hätte schliessen sollen. Denn der Einwohnerrat beschloss am 1. September, dass Kunst in Reinach aufgrund von Sparmassnahmen gestrichen werden sollte.

Diesen Montag machte der Einwohnerrat seinen Entscheid mit knapper Mehrheit wieder rückgängig. Mit 13 zu 11 Stimmen überwies er die Motion der Einwohnerrätin Gerda Massüger (FDP/GLP) an den Gemeinderat. Massüger fordert darin, dass der alle zwei Jahre stattfindende Anlass weitergeführt wird. «Es ist einfach zu schade, ein über 18 Jahre gewachsenes Projekt wegen internen Kosten sterben zu lassen», betont sie. Dieses Jahr fuhr Kunst in Reinach einen Verlust von 32 000 Franken ein. Was, gemäss der Berechnungen von Massüger auf die hohen internen Verrechnungen der Gemeinde von 68 000 Franken zurückzuführen sei. «Könnten diese um die Hälfte gekürzt werden, wäre Kunst in Reinach selbsttragend», ist die Einwohnerrätin überzeugt.

Die Erleichterung in der Arbeitsgruppe Kunst in Reinach über den Entscheid des Einwohnerrats ist gross. «Wir sind froh, dass es weitergeht», sagt Bluette Mangold, Mitglied der Arbeitsgruppe, auf Nachfrage des «Wochenblatts». Schliesslich sei es ein jahrelanger Erfolg und die regionalen Künstler seien dankbar für die Plattform. Im Spätherbst 2016 wird Kunst in Reinach also ihre Türen öffnen. Die Planung werde im Januar 2016 wieder aufgenommen, sagt Mangold.

Anschubfinanzierung trotz Beschwerde
Obwohl der Quartierplan Bodmen noch nicht rechtskräftig ist, willigte der Einwohnerrat ein, dass das Darlehen von 1,5 Millionen Franken als Anschubfinanzierung sofort von der Wohnbaugenossenschaft (WBG) Rynach beansprucht werden kann. Mit dem Quartierplan Bodmen werden die zonenrechtlichen Voraussetzungen für rund 40 Seniorenwohnungen der WBG Rynach, einen Kindergarten und etwa 20 Familienwohnungen geschaffen. Gegen die Abweisung einer Einsprache wurde aber Beschwerde beim Kantonsgericht erhoben.

Dies betreffe auch die Seniorenwohnungen der WBG Rynach, auch wenn sich die Beschwerde lediglich auf den Baubereich der Familienwohnungen beziehe, erklärt der Gemeinderat. Damit bei der Realisierung der Seniorenwohnungen aber keine grösseren Verzögerungen entstehen, soll der WBG Rynach die weitere Planung parallel zur Behandlung der Beschwerde ermöglicht werden. «Wir gehen davon aus, dass die Einsprache nicht durchkommen wird», begründet der Gemeindepräsident Urs Hintermann das Vorgehen.

Budget 2015 bewilligt
Der Einwohnerrat bewilligte am Montag schliesslich auch das Budget 2015. Erwartet wird ein Defizit von 1,13 Millionen Franken, wobei sich der Aufwand auf knapp über 85 Millionen Franken und der Ertrag auf rund 84 Millionen Franken beläuft. Der Steuerfuss für natürliche Personen bleibt bei 52,5 Prozent bestehen.

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