Recyclingpark wird privatisiert: Jost AG übernimmt

Am Montag beschloss der Einwohnerrat, dass die Gemeinde ab 2015 keinen eigenen kommunalen Recycling-Park mehr betreiben soll. Die Jost AG übernimmt die Aufgabe.

Neuer Standort: Ab Januar können die Reinacher ihr Sperrgut, Glas und Papier an der Sternenhofstrasse entsorgen.  Foto: Alex Mannigel
Neuer Standort: Ab Januar können die Reinacher ihr Sperrgut, Glas und Papier an der Sternenhofstrasse entsorgen. Foto: Alex Mannigel

Axel Mannigel

Das Ergebnis war einstimmig: Die Gemeinde Reinach gibt per Ende 2014 den Betrieb eines eigenen Recycling-Parks auf und beendet damit die zweijährige Pilotphase der mobilen Zwischenlösung. Diese war von der Firma Jost zu Beginn des Jahres 2013 zur Verfügung gestellt worden und wurde während der zwei Jahre rege von der Reinacher Bevölkerung genutzt. In seiner Vorlage schreibt der Gemeinderat: «Die Nachfrage nach einem Recycling-Park ist in Reinach zweifelsfrei vorhanden. Die Kosten für den neuen Park am jetzigen Standort sind jedoch zu hoch.»

Deswegen, so Gemeinderat Silvio Tondi in seinen Ausführungen am Montag, wolle man den Park privatisieren und die laufenden Kosten in Höhe von 176 487 Franken pro Betriebsjahr einsparen. Eine stationäre Lösung sei auch für einen privaten Betreiber kostengünstiger. Aufgrund der aus Sicht des Gemeinderates positiven Erfahrungen mit dem heutigen Betrieb habe die Firma Jost AG ein Konzept für einen stationären Entsorgungs-Park eingereicht. Dieses darf sie nun bis zum 31. Dezember 2014 realisieren.

Markante Verbesserungen
«Wir sind froh, dass wir in Zukunft diese Dienstleistung anbieten können», kommentiert Marc Weber, Geschäftsführer Jost AG, die Entscheidung des Einwohnerrats. «Wir nehmen eine sehr hohe Nachfrage bei der Bevölkerung wahr. Das ist ein schönes Potenzial für die Zukunft.» Geplant ist der neue Recycling-Park an zentraler Lage an der Ecke Pfeffingerstrasse/Sternenhofstrasse.

Eigentümerin der Parzelle ist die Gemeinde Reinach, das Areal wird aber schon seit Jahren von der Jost AG gemietet. Nun wird eine Verlängerung des Mietvertrages um fix fünf Jahre gewährt. Marc Weber kann sich jedoch vorstellen, den neuen Park auch über diese Zeit hinaus zu betreiben. «Das ist für uns etwas Neues, das wir nun prüfen wollen. Grundsätzlich ist vieles möglich, doch es muss sich für uns natürlich wirtschaftlich rechnen.» Eine erste Massnahme ist eine markante Verbesserung des Angebots. Neu wird der Park wöchentlich samstags und voraussichtlich an ein bis zwei Werktagen geöffnet sein. Das Entsorgungsangebot wird um Grünmaterial, Flaschenglas sowie Dosen/Alu erweitert. Die Preise sollen gegenüber heute nicht verändert werden.

Birsstadt-Lösung
Während sich Marc Weber und sein Team nun mit Eifer an die Umsetzung des zeitlich ehrgeizigen Fahrplans machen, kann man an anderer Stelle ganz entspannt auf die Entwicklungen in Reinach schauen. Die Vogelsanger AG mit Sitz in Arlesheim verzeichnet zwar bereits heute Kunden aus Reinach, doch für Geschäftsinhaberin Gaby Grolimund «drängt sich da nichts auf». Im Rahmen eines möglichen überkommunalen Recycling-Parks wird die Arlesheimer Firma in der Vorlage des Gemeinderats genannt, auch wenn eine «Birsstadt-Lösung» auf dem Areal Vogelsanger noch nicht umsetzungsreif sei. «Möglichkeiten zum Entsorgen gibt es ja genug in der Region», meint Grolimund und ist gespannt, wie die Reise weitergeht: «Was macht Dornach, vergrössert die Jost AG?» Fragen, die nur die Zeit beantworten kann. Auch Silvio Tondi hatte am Montag dafür plädiert, «den Betrieb jetzt erst einmal anlaufen zu lassen».

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