Günstiger Wohnraum für Reinach im Bodmen und im Stockacker

Bei der Einwohnerratssitzung am Montag stand der gemeinnützige Wohnungsbau im Zentrum des Interesses. Einmal hiess es Ja, einmal vielleicht.

Mit Wehmut abgeräumt und zum Bau bereit: Auf dem Gartenareal Bodmen werden rund
Mit Wehmut abgeräumt und zum Bau bereit: Auf dem Gartenareal Bodmen werden rund

Axel Mannigel

Aber auch andere Themen wie etwa die Finanzausgleichsverordnung und das Behördenreferendum standen auf der Traktandenliste, die speditiv vom Rat abgearbeitet wurde. Es ging vergleichsweise ruhig zu an diesem Abend, denn man war sich parteiübergreifend grösstenteils einig. So zum Beispiel beim Bericht der Planungskommission (PlaKo) zur Vernehmlassung über die Revision der Finanzausgleichsverordnung. Da war das allgemeine Unverständnis für die aktuelle Situation, die Gebergemeinden wie Reinach finanziell benachteiligt, förmlich zu spüren. Christoph Layer (SP) stellte dazu fest: «Der Kanton blockiert die Gemeinde» und Caroline Mall (SVP) sprach von einer «heiklen, sensiblen Situation», in der man den Gemeinderat natürlich unterstütze. Man habe schliesslich in Reinach noch einiges vor. Deshalb fordert der Einwohnerrat die Reduzierung des Abschöpfungssatzes von derzeit 17% auf 12%.
1 Mio. Franken für einen Elementbau?

Beim Thema Neubau Kindergarten Bodmen waren die Einwürfe schon etwas zahlreicher. Zwar wurde die Kreditvorlage an die Sachkommission Bau, Umwelt und Mobilität (BUM) überwiesen, doch nach den Erläuterungen von Gemeinderätin Béatrix von Sury kamen spontan erste Fragen auf. So etwa von Andrea Brügger (CVP), die interessierte, ob wirklich alle Anwendungen notwendig seien. Oder von Markus Huber (SP), der darauf hinwies, dass die geplanten Kosten von 1 Mio. CHF für einen Elementbau doch etwas hoch seien. Ausserdem gab er zu bedenken, dass das Gebäude nicht aufstockbar sei. Und Adrian Billerbeck (SVP) hinterfragte den Unterhalt von einem Holzgebäude.

«Wichtige Bauprojekte, günstiger Wohnraum»
Den gemeinnützigen Wohnungsbau auf dem Areal Bodmen führte Gemeindepräsident Urs Hintermann mit den Worten ein, es handle sich (zusammen mit dem Wohnungsbau Areal Stockacker) jeweils um «wichtige Bauprojekte für relativ günstigen Wohnraum». Geplant sind ca. 21 Familienwohnungen, ca. 41 Seniorenwohnungen sowie der oben genannte Kindergarten. Für den Gemeinderat ist es von Bedeutung, den Bau mit einem gemeinnützigen Wohnbauträger durchzuführen, ohne Gewinnmaximierung und Spekulation. Nach einem Evaluierungsverfahren hat man sich für den Wohnbau-Genossenschaftsverband Nordwest (wgn) mit Sitz in Basel entschieden (für das Areal Stockacker ist es die Wohnbaugesellschaft Logis Suisse AG mit Sitz in Baden). Klaus Endress (FDP) warf die Frage auf, warum es denn zwei Genossenschaften sein müssten. Darauf Hintermann: «Es könnte sein, dass es mit nur einer besser geht.» Doch unter den Kandidatinnen in der engeren Auswahl sei keine, die beide Areale machen wolle … Fazit: Der Einwohnerrat ermächtigte den Gemeinderat, mit dem wgn einen Baurechtsvertrag abzuschliessen.

Sieben Jahre später
Beim Areal Stockacker allerdings sieht die Sache anders aus. Hier konnten sich die Zweifler durchsetzen und die Vorlage des Gemeinderates wurde an die Sachkommission BUM überwiesen. Diese soll den möglichen Verkauf nochmals überdenken und diskutieren. Bereits am 26. 11. 2007 hatte der Einwohnerrat beschlossen, das Areal Stockacker städtebaulich zu entwickeln und danach im Baurecht an einen Investor abzugeben. Doch, wie es Roman Cueni (SVP) formulierte: «Seither sind sieben Jahre vergangen. Ist es noch immer die richtige Entscheidung?»

Im Anschluss wurde noch geklärt, wer den gegnerischen Standpunkt bei einem kommunalen Behördenreferendum verfasst: das Einwohnerratsbüro. Eine entsprechende Formulierung der SP wurde angenommen und der «schwarze Fleck» (Rudolf Maeder, SP) somit getilgt.

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