Ein Leben für die Kunst

Seit fünf Jahren bietet AU6 Raum für Kunst Reinach, geführt von Ina Kunz, der Öffentlichkeit Einblicke in die Kunstwelt. Die Ausstellung «Erde und Feuer» ist noch bis Sonntag zu besichtigen.

Kreativer Kopf: Ina Kunz vor dreien ihrer Bilder, rechts eine Ton-Mühle von Jürg Schneider.  Foto: Thomas Brunnschweiler
Kreativer Kopf: Ina Kunz vor dreien ihrer Bilder, rechts eine Ton-Mühle von Jürg Schneider. Foto: Thomas Brunnschweiler

Thomas Brunnschweiler

Der Raum für Kunst Au 6 an der Austrasse 6 liegt zentral gegenüber dem Coop. Die derzeitige Ausstellung zeigt Kunstwerke der Malerin Ina Kunz und des Keramikers Jürg Schneider. Im Garten stehen unübersehbar Gänse, Schalenobjekte und Tonmühlen von Jürg Schneider. Es lohnt sich, die Ausstellung zu besuchen, da man während eines Einkaufsbummels am Wochenende mit einem Abstecher kaum Zeit verliert.

Die in Wuppertal geborene Ina Kunz lebte als Kind kurz in Ostdeutschland, bevor ihre Familie in den Westen kam. Mit der Heirat gelangte die ausgebildete Kauffrau nach Reinach. Doch schon immer hatte sie das Kreative fasziniert. In Wuppertal besuchte sie die Kunst- und Gewerbeschule. Ab 1968 belegte sie Semesterkurse an der Schule für Gestaltung in der Abteilung Grafik und begann sich 1990 dem Thema des handgeschöpften Papiers zu widmen. Inzwischen ist sie bekennende Anhängerin der Paper Art.

Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit liess sich Ina Kunz zur Kunsttherapeutin, Erwachsenenbildnerin und zur kreativen Gestalttherapeutin ausbilden. Daneben erwarb sie das Diplom in themenzentrierter Interaktion. Die zweifache Mutter gab Kurse, wirkte bei verschiedenen Akademien als Gastdozentin, leitete einige Jahre das Bezirkssekretariat Arlesheim der Pro Juventute, war Koordinatorin der Schweizer Spieltage, von 1992 bis 1997 Präsidentin des Vereins Kultur in Reinach, arbeitete als Journalistin und schrieb neun Bücher. Seit 2000 führt sie eine Praxis für Gestalt- und Kunsttherapie.

Abstraktion und Skulpturen
Im Jahr 2010 spürte Ina Kunz, dass es Zeit war, die grosszügigen Räume für Kunstausstellungen zu nutzen. Neben eigenen Werken stellte sie auch solche von Claire Ochsner, Volker Scheurer, Christophe Hohler und Lynn Mazzotti aus. «Ich will kein klares Konzept vorgeben, weil ich mich nicht einengen lassen möchte», sagt Ina Kunz. Die Künstlerinnen und Künstler stammen meist aus ihrem Bekanntenkreis. In der derzeitigen Ausstellung bilden die Keramiken von Jürg Schneider und die Bilder der Galeristin einen Kontrast. Schneiders Ton-Mühlen, Klangobjekte mit geheimnisvollen Effekten, sind unterdessen ziemlich bekannt.

Die neuen Tonskulpturen faszinieren durch ihre organisch wirkenden Formen. Die Bilder von Ina Kunz, die das Feuer zum Thema haben, bestechen durch ihre expressive Leuchtkraft und ihre haptische Qualität. Die Künstlerin liess sich durch Besuche auf dem Vesuv, Ätna, Stromboli und auf Hawaii inspirieren, wo sie die Kraft des Erdinneren kennenlernte. «Vulkane sind unberechenbare Schmelztiegel der Schöpfung», schreibt sie, «Landschaften werden aus Feuer geboren oder zerstört.»

Ausstellung «Erde und Feuer», AU6 Raum für Kunst Reinach, Austrasse 6, Fr 21.11. 15–19 Uhr; Sa/So 22./23.11. 11–16 Uhr. Nächste Ausstellung «Das kleine Format», 28.11. bis 20.12.2014.

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