Schänzli-Chaos ist ausgeblieben

Fast freie Fahrt: Das erste Jahr der Sanierungsarbeiten rund um den Schänzli-Tunnel ist vorbei. Die bisherige Bilanz ist äusserst positiv.

Schänzlitunnel von Süden: Abgesehen von Stockungen und zuweilen Staus in den Stosszeiten am Morgen und am Abend ist der befürchtete Verkehrskollaps rund ums Schänzli nicht eingetreten.  Foto: Edmondo Savoldelli
Schänzlitunnel von Süden: Abgesehen von Stockungen und zuweilen Staus in den Stosszeiten am Morgen und am Abend ist der befürchtete Verkehrskollaps rund ums Schänzli nicht eingetreten. Foto: Edmondo Savoldelli

Vor einem Jahr haben die Arbeiten für die Sanierung des Schänzli-Tunnels begonnen und im Oktober 2017 ist das bis 2022 laufende Bau- und Sanierungsprojekt in eine erste heikle Phase getreten. Seit dann ist nämlich der Schänzli-Tunnel in Fahrtrichtung Basel nur noch einspurig befahrbar. Zwar gibt es eine Umfahrungsspur via Muttenz Nord und St.-Jakobs-Strasse, doch bei den 62000 Fahrzeugen, die täglich das Nadelöhr am Ausgang des Birsecks passieren, schienen Staus und ein daraus resultierendes Verkehrschaos unvermeidlich.

Die Furcht vor dem Zeit und Nerven aufreibenden Kolonnenstehen war bei der autofahrenden Bevölkerung im Vorfeld gross. Und auch beim Astra war man sich wohl nicht ganz sicher, ob die Region das Vorhaben ohne Verkehrskollaps überstehen würde. Zur Entlastung des Nadelöhrs hat das Astra mit dem Kanton Baselland Mobilitätsmassnahmen lanciert, um Autofahrer während der Bauarbeiten zum Umsteigen auf den öV und andere Verkehrsträger wie etwa E-Bikes zu bewegen. Doch die Sorgen scheinen rückblickend – wenigstens bisher – unbegründet: «Die provisorische Verkehrsführung hat sich bewährt und Verkehrsauswertungen zeigen, dass sich die Situation wegen der Baustelle gegenüber der Situation ohne Baustelle kaum verschlechtert hat», äussert sich Astra-Kommunikationsbeauftragte Esther Widmer gegenüber dem «Wochenblatt». Zudem konnte kein Ausweichverkehr in die Quartiere der angrenzenden Gemeinden festgestellt werden. «Einzig bei unumgänglichen Sperrungen des Schänzli-Tunnels an gewissen Wochenenden ist es punktuell zu etwas mehr Stau gekommen.»

Unfallrisiko minimieren

.Die Sanierung des Schänzli-Tunnels und der Trasse A2 in Fahrtrichtung Basel ist also bereits in vollem Gange und dauert laut Zeitplan noch bis im September dieses Jahres. Anschliessend wird der Tunnel und die Trasse der A2 in Fahrtrichtung Delémont saniert, wobei dann eine Fahrspur durch den Tunnel in der Gegenrichtung geführt wird. Mit baulichen Anpassungen sollen dort bekannte Unfallschwerpunkte beseitigt werden: Von Birsfelden her soll eine neue Brücke an das Tunnelportal geführt werden. So können Fahrzeuge, die von der A2 aus Richtung Pratteln kommen, ohne Spurwechsel in den Tunnel fahren, was das Unfallrisiko minimiert. Linksseitig vor dem Tunnelportal wird eine dritte Fahrspur errichtet, welche die Fahrzeuge sicher an die Ausfahrt Muttenz Nord führt.

Ab September startet zudem der Abbruch und Neubau des Hagnau-Tunnels, der von den Autofahrern in Fahrt Richtung Delémont als ein Teil des Schänzli-Tunnels wahrgenommen wird. Dieser Neubau soll bis Ende 2021 fertiggestellt sein. Laut Astra gibt es bisher keine baulichen Verzögerungen.

Beeindruckende Zahlen

Das Bauprojekt umfasst die Instandsetzung von 30 Über- und Unterführungen, die Installation von 26 Stützbauwerken sowie 15 Spezialbauwerken. Die Gesamtkosten für das Bau- und Sanierungsprojekt belaufen sich auf rund 240 Mio. Franken. Informationen zur aktuellen Verkehrslage findet man laufend im Internet unter der Adresse <link http: www.epschaenzli.ch>www.epschaenzli.ch

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