Abschied nach 40 Jahren

Am letzten Sonntag feierte der «Comitato Italiano d’Intesa del Birstal» sein 40-jähriges Bestehen. Da die Integration der Italienischstämmigen geglückt ist, wird der Dachverband auf Ende Jahr aufgelöst.

Unverkennbar italienisch: Die Festgemeinde vor dem Dom zu Arlesheim.  Foto: ZVG
Unverkennbar italienisch: Die Festgemeinde vor dem Dom zu Arlesheim. Foto: ZVG

Die Dachorganisation der italienischen Vereine im Birstal wurde 1977 in Arlesheim gegründet. Um die Integration hiesiger Italiener zu fördern, waren die Aktivitäten des «Comitato d’intesa», frei übersetzt «Komitee des Zusammenhalts», am Anfang vor allem auf den soziopolitischen Bereich ausgerichtet. Der «Comitato» arbeitete stets mit schweizerischen regionalen Institutionen zusammen. Zu den Mitgliedern zählten in den ersten 25 Jahren zeitweise bis zu 17 Institutionen und Vereine, darunter auch die Missione cattolica sowie italienische Parteien und Gewerkschaften im Ausland. Die Tatsache, dass die Integration der Italiener in der Schweiz geglückt ist, macht den «Comitato» obsolet. «Man merkt das in den Gesprächen», sagt Präsident Argo Lucco aus Reinach, «das gesteckte Ziel ist erreicht.» Da die Widerstände, welche die erste und zweite Generation noch überwinden mussten, wegfallen, sieht die jüngere Generation keinen Bedarf mehr nach einer solchen Institution. «Es besteht erstens kein Interesse, die Jungen haben zweitens keine Zeit und drittens fällt das Erfordernis des Comitato weg», bringt es Lucco auf den Punkt. «Ich glaube aber, dass die Enkel das Bedürfnis wieder haben werden, das kulturelle Erbe Italiens zu pflegen, sobald sie ein Manko spüren.»


Feierliche Messe

Bei der feierlichen Messe im Dom zu Arlesheim, die von Pfarrer Daniel Fischler und Padre Pasquale Rega S.J. gestaltet wurde, sangen die Sopranistin Sandra Lucco sowie der Chor «Stella Alpina». Neben den Gemeindepräsidenten Markus Eigenmann aus Arlesheim und Christian Schlatter aus Dornach war auch der italienische Konsul der Region Basel, Michele Camerota, anwesend. Argo Lucco liess nochmals die Geschichte des «Comitato» Revue passieren. Am Anfang seien die Reibungsflächen zwischen einheimischer Bevölkerung und italienischen Immigranten um ein Vielfaches grösser gewesen. Für ihn ist in jedem Fall der Begriff «coscienza civica» («Bürgersinn») ein zentraler Begriff. Für diesen Bürgersinn hat sich Lucco zeit seines Lebens eingesetzt. Dafür gebührt ihm grosser Dank.

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