Keine Schulden, viel Theater

Eine Oper von Cimarosa eröffnete die neue Saison von neuestheater.ch. Mit 102 Aufführungen und dem Tanz- und Musiksommer übertrifft das Haus das anfangs angestrebte Ziel von 70 Aufführungen bei weitem.

Im Wirbel der Bewegung: Loop Tanz mit Debora Maiques Marin, Javier Rodríguez Cobos, Sol Bilbao Lucuix.  Foto: Kostas Maros
Im Wirbel der Bewegung: Loop Tanz mit Debora Maiques Marin, Javier Rodríguez Cobos, Sol Bilbao Lucuix. Foto: Kostas Maros

Nach dem Operngastspiel «L’Impresario in Angustie» findet am Samstag die Premiere von «Loop Tanz II» statt. Diese Kooperation von Loop Tanz und neuestheater.ch ermöglicht fünf Vorstellungen. Nach «Loop Tanz II» geht es mit der innovativen Koproduktionsreihe «Stückbox» weiter, und zwar mit «Lomonossow», einem Stück zwischen Alltag und absurder Skurrilität. Sowohl in der Stückbox 10 («Aus der Region. Für die Region») als auch in dem auf Mai 2018 angesetzten Stück «Dorf: Der Nepomuk» werden Dornach und die Region thematisiert. In einer Eigenproduktion inszeniert Georg Darvas das Stück «Der Orchesterdiener» des Schweizer Romanciers Hermann Burger, mit Vincent Leittersdorf. Mit «Heilig Abend» von Daniel Kehlmann kommt im März 2018 Schauspielprominenz auf die Bühne. Der aus dem Schweizer «Tatort» bekannte Stefan Gubser spielt zusammen mit Emanuela von Frankenberg («Um Himmels Willen», ARD). In der Koproduktion «La voix humaine», einer Mono-Oper von Francis Poulenc, sind erneut Maya Boog und Solenn Lavanant Linke zu hören. Im April wird das Jugendtheater «Junges M» Shakespeares «Hamlet» mit drei Generationen auf die Bühne bringen. Daneben gibt es weitere theatralische Aufführungen und literarische Events.


70 Prozent Auslastung

Das Theater, das nun bereits in seine dritte Spielzeit im Neubau am Bahnhof Dornach-Arlesheim geht, wird von Anfragen fast überflutet. «Bei Gastspielen sind wir restriktiv und lehnen selbst sehr gute Angebote ab», sagt Darvas, «wir sind angetreten, selbst Theater zu machen.» Neu ist die verstärkte Zusammenarbeit mit TOBS, dem Theater Orchester Biel Solothurn, das mit einem Projekt von Deborah Epstein nach Dornach kommen wird. Basel-Landschaft gehört trotz Sparmassnahmen immer noch zu den Geldgebern. «Beim Kanton Solothurn könnten die Zuwendungen dank der Zusammenarbeit mit TOBS in der Tendenz sogar zunehmen», so Darvas. Zu den Geldgebern gehören auch Dornach, Arlesheim, Reinach, Aesch und Pfeffingen sowie der Gönnerverein, der momentan 175 Mitglieder hat. Eine Vergrösserung sei erwünscht. «Wir haben keine Schulden, was für ein Theater schon einmal beachtlich ist», sagt Darvas. Dennoch merkt man den Theaterleitern Johanna Schwarz und auch Georg Darvas die Strapazen an. Vieles müsse durch Idealismus und ehrenamtliche Arbeit kompensiert werden. Das Theater sucht nach neuen Lösungen für Einzelfinanzierungen, etwa Patenschaften beim Jugendtheater oder die Gründung eines überregionalen Vereins der Freunde des Musiktheaters. Im letzten Jahr war das Theater mit über 100 Vorstellungen und rund 8000 Besuchern zu etwa 70 Prozent ausgelastet.

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