Dichte-Stress in den Birsecker Badis?

Dieses Wochenende beginnt die Badesaison. Da das Reinacher Bad geschlossen bleibt, bereitet man sich in Aesch und Arlesheim auf einen zusätzlichen Ansturm vor.

Bevölkerter Beckenrand: Wegen Reinacher «Badivagabunden» dürfte es auch im Gartenbad Aesch an Spitzentagen eng werden.  Foto: Archiv AZ Medien
Bevölkerter Beckenrand: Wegen Reinacher «Badivagabunden» dürfte es auch im Gartenbad Aesch an Spitzentagen eng werden. Foto: Archiv AZ Medien

Wettermässig war Anfang dieser Woche noch nicht viel davon zu spüren, aber in den meisten Gemeinden, die über ein Gartenbad verfügen, beginnt jetzt die Badesaison. Nicht so in Reinach mit seinen rund 19 000 Einwohnern: Das Gartenbad in der Stadt vor der Stadt bleibt diesen Sommer wegen einer Totalsanierung geschlossen.

Die Reinacher Bädeler werden auf die Anstalten der näheren Umgebung ausweichen müssen. In den Nachbargemeinden ist man derweil dabei, sich auf den Ansturm von Badelustigen aus Reinach vorzubereiten. So etwa in Aesch: «Generell ist sicher mit einem hohen Besucheraufkommen zu rechnen. Aber das kommt ganz auf das Wetter an», sagt Gemeindepräsidentin Marianne Hollinger. Betriebsleiter Markus Hänggi versichert allerdings: «Wir sind darauf vorbereitet.» Positiv an diesem zusätzlichen Ansturm seien Mehreinnahmen durch Eintritte und mehr Umsatz für das Restaurant. «Negativ kann ein übergrosser Ansturm sein, wenn er die Kapazitäten unseres Bades übersteigt. Wenn die Hälfte der Reinacher Badefreunde nach Aesch ausweicht, haben wir hier fast die doppelte Besucherzahl», gibt die Gemeindepräsidentin zu bedenken.

Auch in Arlesheim erwartet man bedeutend mehr Badelustige als üblich. «Wir rechnen in diesem Jahr bei gutem Wetter mit Besucherzahlen in einer Höhe, wie sie bei uns sonst nur an Spitzentagen vorkommen», sagt der Arlesheimer Gemeindeverwalter Thomas Rudin. Er vermutet aber, dass die meisten Gäste aus Reinach «Badivagabunden» sein werden, die mal diese und mal jene Badeanstalt ausprobieren. So verteilten sich die Gäste automatisch.


Bäder sauber halten


Kommen mehr Gäste ins Bad, muss das Wasser intensiver gesäubert werden: «Pro Besucher muss jeweils eine bestimmte Anzahl Liter Wasser ersetzt werden. Je mehr Besucher, desto mehr Wasser.» Auch die Regenerationszeit von 12 bis 14 Stunden, in der das Wasser durch die Filteranlagen gesäubert wird, muss eingehalten werden. «Deshalb ist es möglich, das wir selbst bei sehr vielen Besuchern die Badi am Abend früher schliessen müssen, um die Regenerationszeit einzuhalten.» Auch in Aesch ist man sich dessen bewusst und wird mehr Rückspülungen vornehmen und Frischwasser einfliessen lassen. «In Aesch haben wir zudem zusätzliches Personal angestellt», so Markus Hänggi.


Mit dem Velo in die Badi

Thomas Rudin appelliert an die Badefreunde, unbedingt zu Fuss, mit dem Velo oder dem öffentlichen Verkehr zu kommen: «Selbst die Parkplätze auf der Zirkuswiese reichen unter Umständen nicht aus.» Auch das Bad in Aesch hat nur eine begrenzte Anzahl an Parkplätzen zur Verfügung. Marianne Hollinger hat aber vorgesorgt: «Parkplätze im sehr nahen Industriegebiet werden zur Verfügung gestellt und gut ausgeschildert.» Das Gartenbad Weiden in Dornach – im Volksmund liebevoll Glungge genannt – ist klein und befürchtet deshalb keinen zusätzlichen Ansturm. Alternativ können die Reinacher «Badivagabunden» die Bäder St. Jakob und Bachgraben in Basel oder das Gartenbad Bottmingen aufsuchen. Alle drei Gartenbäder sind eine Reise wert.

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