«Wo ich lebe, ist es am schönsten»

Der neue «Schwarzbueb 2017» widmet sich erstmals dem Thema «Wohnen», das die kleinen Künstler der Kindergartenklasse Kleinlützel in wunderbar farbige Bilder umgesetzt haben.

Die kleinen Künstler vor ihren Werken: Stolz zeigen sie den «Schwarzbueb» mit ihrer Lehrerin Patricia Stich (r.), Kalenderfrau Ulla Fringeli (Mitte) und Thomas Kramer von der AZ Anzeiger AG.   Foto: Roland Bürki
Die kleinen Künstler vor ihren Werken: Stolz zeigen sie den «Schwarzbueb» mit ihrer Lehrerin Patricia Stich (r.), Kalenderfrau Ulla Fringeli (Mitte) und Thomas Kramer von der AZ Anzeiger AG. Foto: Roland Bürki

Roland Bürki

Gedanken zum Wohnen wie «My Home is my Castle» oder eben «Wo ich lebe, ist es am schönsten» beschäftigen die Menschen schon seit je. Jetzt auch das Jahr- und Heimatbuch 2017 «Dr Schwarzbueb» in seinem 95. Jahrgang, wie Kalenderfrau Ulla Fringeli an der Vernissage vom vergangenen Dienstagabend im Schulhaus Eich betonte. «Bis heute standen immer das Land, seine Bewohner und ihre Arbeit im Fokus des Kalenders, nie aber ihre Häuser», so Fringeli. Mit dem wundervollen von Kinderhand gemalten Haus auf der Kalender-Titelseite und den farbigen Monatsbildern, alle aus dem Kindergarten Kleinlützel, erlebe das Wohnen im «Schwarzbueb» seine Premiere. Grund genug für die Gäste, den kleinen Künstlern und ihrer Lehrerin Patricia Stich spontan zu applaudieren.

In einem ersten Überblick über die 136 Seiten des im Aufbau unveränderten Kalenders wand Fringeli dem Engagement der Autoren ein Kränzchen. Sie alle hätten zum Thema Wohnen eine ganze Reihe besonderer älterer und neuerer Bauten aufgespürt, sich Gedanken zu Natur und zum Begriff Schwarzbubenland gemacht und zwei Maturarbeiten, «Grossmutters Bauernbetrieb» und «Die Schwarzbueb-Totentafel im Wandel der Zeit», verfasst. So analysiert beispielsweise Professor Werner Meyer («Burgenmeyer) die Häuser in Arlesheim und Dornachbrugg, die auf dem spektakulären Holzschnitt über die Schlacht bei Dornach von 1499 zu sehen sind, während Simon Lutz ein Haus in Grindel vorstellt, das mit der Jahreszahl 1541 nur wenig jünger ist. Autor Edmondo Savoldelli hat es hingegen mit der Neuzeit. In Rodersdorf hat er eine 1974 gebaute und von Le Corbusier inspirierte Villa gefunden und die vor 30 Jahren erstellten Grasdachhäuser besucht.

100 Jahre Wohnen im Schwarzbubenland

So heisst der Kernbeitrag von Heinz L. Jeker, diplomiertem Architekt SIA, im Heimatbuch. In einem aufschlussreichen Referat sprach er nach einem Rückblick auf die einfachen Zweckbauten zu Beginn des 20. Jahrhunderts über den modernen Siedlungsbau mit der gebotenen Verdichtung, der das kollektive Bewusstsein fördere, aber der Anonymisierung reiner Einfamilienhausüberbauungen entgegenwirke. «Die Zukunft gehört unterschiedlichen Wohnungstypen, der Durchmischung der Generationen und entsprechenden Betreuungsmodellen», erklärte Jeker mit Blick auf die Umnutzung von Gewerbearealen wie etwa in Kleinlützel.

Schmunzeln, vor allem der Damen, erntete er, als er unter betreutem Wohnen auch Junge ausmachte: «Man nennt dies Hotel Mamma.» Als Alternative zum weiterhin gebauten Einfamilienhaus müssten generationenübergreifende Wohnformen entstehen, betonte Jeker unter Beifall. Für Thomas Kramer vom herausgebenden Verlag AZ Anzeiger AG der richtige Zeitpunkt, Ulla Fringeli und Heinz L. Jeker sowie allen Autoren, Helfern, Sponsoren und dem Mann am Klavier, Thomas Brunnschweiler, herzlich zu danken.

Hier gibts den «Schwarzbueb»

«Dr Schwarzbueb» wird ab sofort mittels Türverkauf zum Preis von 16 Franken vertrieben. Nächste Woche ist das beliebte Jahr- und Heimatbuch auch an den diversen Verkaufsstellen (Kiosk, Buchläden usw.) der Region erhältlich. Der «Schwarzbueb» kann auch über inserate.laufen@wochenblatt.ch bestellt werden (zusätzlich 3 Franken Versandgebühr).

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