Neues Theater in Dornach eröffnet

Mit einem Fest öffneten die Nutzer des neues Theaterhauses am Bahnhof Dornach-Arlesheim am Sonntag die Türen und präsentierten sich einer grossen Anzahl von Besuchern.

Begegnung, Kunst und Kultur: Das Eröffnungsfest des neuen Theaterhauses hat zahlreiche Interessierte angelockt. Foto: Isabelle HItz
Begegnung, Kunst und Kultur: Das Eröffnungsfest des neuen Theaterhauses hat zahlreiche Interessierte angelockt. Foto: Isabelle HItz

In einer Zeit, in der kulturelle Einrichtungen vielerorts die Sparmassnahmen von Gemeinden und Kantonen empfindlich zu spüren bekommen, ist es besonders bemerkenswert, wenn ein neues Theaterhaus eröffnet wird. Dieser Glücksfall war nur möglich durch das Zusammenwirken von verschiedenen Seiten. Hervorzuheben ist da einerseits die fünfzehnjährige Beharrlichkeit der beiden Leiter des in Digitaldeutsch «neuestheater.ch» (früher Neues Theater am Bahnhof NtaB) umbenannten Theaters, Johanna Schwarz und Georg Darvas, andererseits aber auch der unermüdliche Einsatzes der Stiftung für Kultur am Bahnhof, der Eigentümerin des Gebäudes.

Aussergewöhnlich ist auch die grosse finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand (Kantone Solothurn, Basel-Landschaft und Basel-Stadt; Gemeinden Dornach, Arlesheim und Reinach) sowie Private und Stiftungen wie die Edith-Maryon-Stiftung, die das Grundstück erworben und im Baurecht für das Theaterhaus zur Verfügung gestellt hat.

Überwältigendes Interesse

Mit Führungen, Vorstellung der Nutzer, einer Festwirtschaft und Auftritten des Theaterkabaretts Birkenmeier und der Pelati Delicati feierte das Haus am Sonntagnachmittag seine Eröffnung. Das Interesse war enorm: «Wir sind überwältigt», freuen sich Daniel Urech, Präsident des Stiftungsrats Kultur am Bahnhof, und Johanna Schwarz. Die offizielle Schlüsselübergabe hat bereits am Samstag in geschlossenem Rahmen stattgefunden mit vielen Vertretern aus Kunst, Kultur und Politik. Mit dabei waren auch der Solothurner Regierungsrat Remo Anklin, Dornachs Gemeindepräsident Christian Schlatter und Arlesheims Gemeinderat Markus Eigenmann. Der von Heinz Jeker entworfene moderne Glasbetonbau direkt neben den Geleisen befindet sich in optimaler Lage nur elf S-Bahn-Minuten von Basel entfernt. Das Gebäude mit rund 200 Plätzen verfügt über eine Probebühne, Künstlergarderoben und ein helles Foyer, das auch gemietet werden kann.

Die Baukosten von rund vier Millionen Franken konnten eingehalten werden und sind bis auf etwas weniger als 100 000 Franken gedeckt.

Das neue Haus soll zu einem Ort der Begegnung und Kultur werden. Es ist einerseits Spielstätte des neuen Theaters, beherbergt aber auch das Forum Schwarzbubenland, das neben dem Betrieb seiner Infostelle auch Theater-

tickets verkaufen wird. Zusätzlich betreibt der Verein für Sozialpsychiatrie selbsttragend den Barbetrieb während der Spielzeiten und ab dem 5. Januar 2016 tagsüber auch das Café. Das Haus kann gemietet werden und soll für gesellschaftliche Aktivitäten insbesondere Vereinen aus der Umgebung zur Verfügung stehen.

Vielfältige Spielzeit 2015/2106

Das neue Theater will an der Bahnhofstrasse 32 weiterführen, was im ehemalige Dorfkino Dornach begonnenen und auch im «Zwischenhalt Arlesheim» praktiziert wurde: Mit begrenzten Mitteln ein Maximum an Kunst und Theater bieten. «Dieser Bau hat alles auf ein höheres Niveau katapultiert. Das ist kein kleines Provinztheater mehr, sondern ein Solothurner Statement in der Region Basel», betont Georg Darvas.

Im Laufe der nächsten Wochen wird das Haus jeweils mittwochs um 19.30 Uhr mit Gastgeschenken verschiedener Künstler eingespielt, der Eintritt ist frei. Ab dem 19. November 2015 knüpfen die Theaterleute mit der Eröffnungsoper «Da Ponte in New York» an die erfolgreichen Produktionen der vergangenen Jahre an: In der grossen Eigenproduktion mit Musik von W. A. Mozart begegnen sich Mozart und sein Librettist Lorenzo da Ponte (1749–1838) und werden – passend zum Anlass – in die Eröffnung eines neuen Theaterhauses in der Schweiz verwickelt. Verantwortlich für Idee und Inszenierung ist Georg Darvas, die Texte geschrieben hat Gabriel Heim.

Mit der bekannten Sopranistin Maya Boog, Hans Peter Blochwitz und anderen konnten erstklassige Sänger verpflichtet werden.

Weiter auf dem Programm stehen drei Stücke der Schauspielreihe Stückbox, ein Projekt des «Jugendtheater Junges M», die Programme von «I Pelati delicati» und des Theaterkabarett Birkenmeier sowie eine Operette, weitere Schauspiele, die Musikreihe Steinklang, eine neue Tanzreihe und ab August 2016 die Partnerschaft mit dem Theaterfestival Basel. www.neuestheater.ch

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