Wushu-Kämpfer ermitteln ihre Schweizer Meister im Kuspo

Nebst der Meisterschaft mit Wettkämpfen mit und ohne Körperkontakt sowie mit und ohne Waffen rundet ein Showblock das Programm am Sonntag ab.

Disziplinierte Kampfkunst: Wushu-Kämpfer in Vollmontur. Fotos: ZVG/Altenbach

Disziplinierte Kampfkunst: Wushu-Kämpfer in Vollmontur. Fotos: ZVG/Altenbach

Jay Altenbach

Bereits zum dritten Mal organisiert die Ning Mui Gong Fu Schule aus Basel diesen Sonntag die Wushu/Kung Fu Schweizer Meisterschaft im Kuspo Bruckfeld. In Europa ist der Begriff Kung Fu oder Gong Fu eher gebräuchlich und bedeutet übersetzt grossartige Fähigkeit. Wushu steht für Kampfkunst und bedeutete ursprünglich dasselbe wie Kung Fu. Heute wird die Bezeichnung Kung Fu aber eher für die traditionellen Stile verwendet und Wushu steht für die moderne, akrobatische Kampfkunst.

Nach einem feierlichen Einmarsch der über 200 Athleten aus der ganzen Schweiz nach 9 Uhr beginnen die Wettkämpfe. Gezeigt werden Taolu, das sind Formen und Stile von Taiji bis zu akrobatischen Einlagen mit und ohne Waffen. Die Schiedsrichter benoten dabei die Korrektheit, Dynamik, Harmonie, Ausdruck und Kraft. Obwohl Wushu in der Schweiz zu den Randsportarten zählt und die internationale Konkurrenz sehr gross ist, konnte der Zürcher Sami Ben Mahmoud an der diesjährigen Weltmeisterschaft in der Türkei den achten Platz erringen und wird auch am kommenden Sonntag sein Können zeigen.
Einer der Teilnehmer aus unserer Region und Mitorganisator der Schweizer Meisterschaft ist der 20-jährige Simon Butscher aus Dornach. Nach Akrobatik, Kunstturnen und einigen Saisons im Quartierzirkus Bruderholz, ist er bestens für diese Kunst gerüstet. Er wird eine akrobatische Form vorführen.

Wushu ist mehr als «nur» Sport
Auch im Kampfbereich (Sanshou) dürfen so spektakuläre Kämpfe erwartet werden, wie wir sie aus Film und Fernsehen kennen. Das gesamte Team von der erfolgreichen Ning Mui Gong Fu-Schule aus Zürich wird an der Schweizer Meisterschaft antreten. Dabei tragen die Kämpfer Kopf-, Brust- und Lendenschutz. Ein Kampf dauert maximal drei Runden zu je zwei Minuten. Gezählt werden Treffer an Kopf, Rumpf oder Oberschenkel. Ein Kämpfer erhält Punkte, wenn sein Gegner aus der Kampffläche oder zu Boden fällt, oder eine Verwarnung erhält.

Bei den Zweikämpfen sind eindeutig mehr Männer als Frauen vertreten. Ansonsten ist das Verhältnis in den anderen Kategorien fast ausgeglichen. Ein Showblock über Mittag vermittelt einen Eindruck von Wushu. Bereits die Kleinsten der Ning Mui Gong Fu-Schule aus Basel werden zeigen, was sie Woche für Woche im Training lernen. Ein traditioneller Löwentanz gehört zu jedem Anlass und soll Glück bescheren und böse Geister vertreiben.

Wushu will nicht nur als Kampfsportart verstanden sein. Die Anforderungen an die Athleten sind vielfältig und beinhalten neben Koordination und Kondition auch Schnelligkeit, Gewandtheit und Kraft. Disziplin und Selbstbeherrschung gehören genauso dazu wie Fair Play. Die Regeln bei Wettkämpfen werden strikte eingehalten und der Gegner im Zweikampf oder der Trainingspartner wird respektiert und geachtet.