Vom Buch bis zum Nanochip

Eine Ausstellung im reformierten Pfarrhaus zeigt einen Streifzug durch die Geschichte der Bibel und lässt damit alte Zeiten wieder aufleben.

527 Jahre alt: Die von Johann Amerbach in Basel anno 1491 gedruckte Biblia Sacra mit handgemalten Initialen.  Foto: Caspar Reimer
527 Jahre alt: Die von Johann Amerbach in Basel anno 1491 gedruckte Biblia Sacra mit handgemalten Initialen. Foto: Caspar Reimer

Noch bis zum 8. Dezember ist im Pfarrhaus der Reformierten Kirchgemeinde Münchenstein eine zur bevorstehenden Adventszeit passende Bibel-Ausstellung mit Krippen und biblischen Figuren zu bestaunen. Denn das Buch der Bücher, das es heute in 674 Sprachen zu lesen gibt, kommt in allen erdenklichen Variationen daher: Vom grossen Buch wie die 1491 in Basel von Johann Amerbach gedruckte Bibel, über die Wiedmann-Bibel, welche das komplette Alte und Neue Testament in 3333 Bildern wiedergibt bis zu kleinsten Bibeln in der Grösse von Streichholzschachteln, die sich früher etwa für Menschen auf der Flucht eigneten und meist mit Lupen geliefert wurden. Zudem gab und gibt es Bibeln für Hippies, für Grossmütter und sogar speziell für Polizisten. Das neuste und kleinste Erzeugnis bildet dabei die Nano-Bibel: Die heiligen Schriften sind auf einem Nanochip in der Grösse von 4 auf 4 Millimeter gespeichert. Neben zahlreichen Bibeln unterschiedlichster Art und Form zeigt die Ausstellung zudem Krippen und biblische Figuren aus aller Welt. Dabei sind etwa Krippen aus Kirgisien, Guatemala, Südafrika oder Uganda zu sehen. Interessant dabei: Obwohl sie alle aus verschiedensten Weltgegenden stammen und sich optisch unterscheiden, vermitteln sie alle erkennbar die gute Nachricht.

Bewahrung von uraltem Wissen

Hinter der Ausstellung steht die Stiftung Pro Biblia, die sich für den Erhalt und die öffentliche Zugänglichkeit von Bibeln verschiedener Zeitepochen, Herkunft und Sprachen sowie von Krippen aus diversen Kontinenten und Kulturkreisen einsetzt. Die nun ausgestellte Bibel-Sammlung stammt aus dem Fundus der verstorbenen Münchensteinerin Steffi Bürgin, die Zeit ihres Lebens Bibeln gesammelt hatte: «Ihr Traum war es immer, ein Bibel-Museum zu eröffnen», sagt Präsidentin der Stiftung, Monika Heitz. So ist die Idee entstanden, die Bibel-Sammlung einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen. Die längerfristige Vision von Pro Biblia ist es aber, eine grössere Dauerausstellung – wenn möglich in der Innenstadt von Basel – zu eröffnen. «Das Ziel ist, in einer multimedialen Dauerausstellung die biblischen Erzählungen erleben zu lassen und die Bewahrung dieses uralten Wissens darzustellen», so zu lesen auf der Homepage der Stiftung.

Die Bibel-Ausstellung im Pfarrhaus dauert noch bis zum 8. Dezember. Öffnungszeiten: sonntags 11–16 Uhr und mittwochs 16–20 Uhr; zusätzliche Öffnungszeiten nach Anmeldung für Gruppen; Pfarrhaus, Lärchenstrasse 5, Münchenstein; Weitere Informationen unter <link http: www.pro-biblia.ch>www.pro-biblia.ch.

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