Kleine Oase der Artenvielfalt

Die Gemeinde Münchenstein hat im Naturschutzgebiet Obstgarten nordöstlich der Stiftung Hofmatt zwei neue Weiher angelegt und das Gebiet ökologisch aufgewertet.

Einzugsbereit: Die beiden neuen Weiher in der Hofmatt sollen Libellen, Wasserfledermäusen, Reptilien und Amphibien anlocken.  Fotos: Isabelle Hitz

Einzugsbereit: Die beiden neuen Weiher in der Hofmatt sollen Libellen, Wasserfledermäusen, Reptilien und Amphibien anlocken. Fotos: Isabelle Hitz

Ökologisch wertvoll: Gemeinderat Lukas Lauper enthüllt mit Gemeinderätin Jeanne Locher die Infotafel zum Naturschutzgebiet Obstgarten.

Ökologisch wertvoll: Gemeinderat Lukas Lauper enthüllt mit Gemeinderätin Jeanne Locher die Infotafel zum Naturschutzgebiet Obstgarten.

Das kleine Naturschutzgebiet zwischen dem Alters- und Pflegeheim Hofmatt und den Bahngeleisen soll Insekten, Amphibien, Vögel und Reptilien einen idealen Lebensraum bieten. Weil der alte, künstlich angelegte Weiher im Obstgarten undicht und von Brombeerhecken überwuchert war, hat die Gemeinde das Biotop nun saniert und zwei neue Weiher angelegt. Mit seinen Hochstamm Obstbäumen und den beiden Gewässern leistet der Obstgarten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt im Gemeindegebiet. Am vergangenen Donnerstag hat der Gemeinderat die neu angelegten Weiher öffentlich eingeweiht.

Insektendichte erhöhen

Um die Lücken zwischen den Bäumen aufzufüllen und den Bestand zu verjüngen, wird der Natur- und Vogelschutzverein am Naturschutztag vom 3. November zehn neue Obstbäume pflanzen. Durch die neuen Weiher soll die Insektendichte ansteigen und damit auch das Nahrungsangebot für Amphibien, Vögel, Reptilien und Fledermäuse. Dadurch könnten mit etwas Glück auch neue Arten wie die Grosse Königslibelle, die Barrenringelnatter, die Geburtshelferkröte und der Fadenmolch im Obstgarten zu sehen sein. Auch hofft man, dass sich Pflanzen wie die Gelbe Iris, die Flatterbinse oder das Schilfrohr im Gebiet ansiedeln werden.

Die Sanierung des Naturschutzgebiets Obstgarten entspricht dem Legislaturziel des Gemeinderats, ökologisch wertvolle Flächen zu erhalten und aufzuwerten. Wie Gemeinderat Lukas Lauper, zuständig für das Departement Raum und Umwelt, erklärt, spielt das Biotop auch eine wichtige Rolle in der Vernetzung von Lebensräumen. An der Sanierung hätten viele verschiedene Menschen, Behörden und Institutionen zusammengearbeitet, freut sich der Gemeinderat. Die Kosten für die Sanierung beliefen sich auf 60 000 Franken. Die Beteiligung der drei Hauptsponsoren Grosspeter AG, Aventron und der Natur und Landschaftskommission deckten fünfzig Prozent der Kosten, der Rest wurde von der Gemeinde übernommen.

Lernort für Primarschüler

Der Obstgarten ist seit zwei Jahren Teil des Bildungsprogramms des Natur- und Vogelschutzvereins Münchenstein (NVVM). Er dient damit unter anderem den Münchensteiner Primarschulklassen als Lern- und Erfahrungsraum in der Natur. Eine Lernbroschüre stellt den Lehrpersonen Unterrichtsmaterial über das Biotop zur Verfügung. Die Schüler können im Obstgarten Tiere und Pflanzen erleben, beobachten, beschreiben und zeichnen. Spaziergänger und Interessierte können zwar einen Blick über den Zaun werfen und Tiere beobachten. Ausser an öffentlichen Anlässen ist der Obstgarten jedoch nicht zugänglich.

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