Schweizerischer Märchenpreis für die Rudolf Steiner Schule Münchenstein

Am 25. Märlifest der Rudolf Steiner Schule Münchenstein durften die Organisatoren den Schweizerischen Märchenpreis der Märchenstiftung «Mutabor» entgegen- nehmen.

Wertschätzung für grosses Engagement: Andreas Vettiger (r.) von der Märchenstiftung Mutabor übergibt den Organisatoren des Märlifests den Schweizerischen Märchenpreis.  Foto: Isabelle Hitz
Wertschätzung für grosses Engagement: Andreas Vettiger (r.) von der Märchenstiftung Mutabor übergibt den Organisatoren des Märlifests den Schweizerischen Märchenpreis. Foto: Isabelle Hitz

Bereits seit einem Vierteljahrhundert verzaubert das Märlifest der Rudolf Steiner Schule Münchenstein jeweils am ersten Wochenende nach den Herbstferien die Besucher. Ein bunter Strauss an Märchendarbietungen für ganz unterschiedliche Altersstufen und Bedürfnisse sorgt für ein aussergewöhnlich vielseitiges Programm: Anschauliche Puppenspiele für jüngere Kinder, ein Eurythmieprojekt der Siebtklässler, anspruchsvolle Erzählprogramme für ältere Schüler und Erwachsene und altersübergreifende Vorstellungen mit einem Mix aus Schauspiel, Sprache, Musik und Akrobatik – das Angebot ist beachtlich.

Förderung der Erzählkunst

Passend zum 25. Geburtstag des Märchenfests verlieh die Schweizerische Märchenstiftung Mutabor dem Projekt am Samstagnachmittag in feierlichem Rahmen den mit 1001 Franken dotierten Märchenpreis. Die Schule würde mit dem Märchenfest nicht nur die Erzählkunst fördern, in dem sie bedeutende Erzähler engagiere, sondern den Schülern auch einen tiefen Einblick in die Vielfalt der Märchenkultur ermöglichen, begründet die Märchenstiftung die Prämierung. Wie Andreas Vettiger, Schauspieler, Märchenerzähler und Mitglied des Stiftungsrats der Schweizerischen Märchenstiftung, betont, ist der Stiftung das freie Erzählen ein wichtiges Anliegen. «Denn dadurch werden die Märchen lebendig», so Vettiger. Die Schule würde das freie Erzählen in hohem Masse fördern. Viel Lob gab es am Samstagnachmittag auch von Jeanne Locher, Gemeinderätin und Vizepräsidentin der Gemeinde Münchenstein. In ihrer Laudatio betonte Locher die ungeheure Kraft des Erzählens. «Mit Ihrer Arbeit an dieser Schule helfen Sie den Kindern, gut und sicher auf ihren Füssen zu stehen», lobte Locher. Neben seiner kulturellen Bedeutung ist das Märchenfest auch eine wichtige Einnahmequelle für die Schule, die sich ausschliesslich über Elternbeiträge finanziert. In die Organisation sind neben den Lehrern alle Schüler und Eltern ab der dritten Klasse involviert. Dass dieses grosse Engagement nun mit dem Märchenpreis gewürdigt wird, freut Schule und Organisatoren sehr: «Für uns ist es eine grosse Ehre, dass wir so wahrgenommen werden», sagt Schulleiterin Vanessa Pohl. Evelina Brändli Strathmann, Kindergärtnerin und seit sechzehn Jahren Mitglied im Organisationskomitee, ist ebenfalls äusserst glücklich über den Preis: «Das ist eine unglaubliche Wertschätzung unserer Arbeit».

Märchen ins Bewusstsein rücken

Die Märchenstiftung «Mutabor» setzt sich seit fünfzehn Jahren dafür ein, Märchen und Sagen wieder mehr ins Bewusstsein der Zeitgenossen zu rücken. Als gesamtschweizerisch abgestützte Anerkennung verleiht die Stiftung seit 2014 jährlich den Schweizer Märchenpreis für besondere Initiativen im Bereich Märchen und Erzählen. Zu den bisherigen Trägern des Schweizer Märchenpreises gehörten die Compagnie Nicole & Martin, das Schweizer Reisemagazin Transhelvetica, die Erzählerin und Kulturvermittlerin Sophia Berger und die Märchenforscherin Dr. phil Ursula Brunold-Bigler.

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