Im Ravioli aufs Siegerpodest

Das dritte Draisinenrennen auf der Gleisbrache im Dreispitzareal begeisterte die Besucher mit ausge- fallenen Gefährten und guter Stimmung.

Perfekte Kraftübertragung auf dem Liegevelo: Drainvioli konnten den Geschwindigkeitsrekord knacken.  Fotos: Isabelle Hitz

Perfekte Kraftübertragung auf dem Liegevelo: Drainvioli konnten den Geschwindigkeitsrekord knacken. Fotos: Isabelle Hitz

Ritter von Papp: Seine Fahrt erhielt den Preis für das schönste Scheitern.

Ritter von Papp: Seine Fahrt erhielt den Preis für das schönste Scheitern.

Was ist eine Draisine? Wir wissen es wirklich nicht», schreiben die Organisatoren des Draisinenrennens, Benedikt Wyss und Thilo Mangold, auf ihrer Homepage. Wer am Freitagnachmittag auf der Gleisbrache im Münchensteiner Dreispitzareal mitmachen wollte, durfte seiner Fantasie bei der Wahl und Anfertigung seines Gefährts dementsprechend freien Lauf lassen. Kreativität und Originalität waren sogar ausgesprochen erwünscht. Einzige Vorgabe war, dass die Füsse bei der Fortbewegung auf den Geleisen den Boden nicht berühren durften. Und so konnten die Besucher dieses sehr speziellen Wettstreits neben klassischen Handhebeldraisinen auch eine aufblasbare, transparente Kugel (Zorb) über die Schienen rollen sehen oder dem Ritter von Papp zujubeln, der sich auf seiner Walze rückwärtsgehend vorwärts bewegte.

Ästhetik und Ideenreichtum

Benedikt Wyss und Thilo Mangold ist es ein grosses Anliegen, dass das Draisinenrennen kein leistungsorientierter Sportevent ist. «Uns ist es sehr wichtig, dass es bei dem Rennen um Ideen geht, um künstlerische Werte, gerne technisch ganz simple», betont Wyss. Damit diese Ideen genügend gewürdigt werden, werden neben dem Preis für die Schnellsten drei weitere Preise verliehen, bei denen Ästhetik und Originalität der Fortbewegung sowie die kreative und künstlerische Qualität ausgezeichnet werden: ein Publikumspreis, ein Preis für das schönste Scheitern und als einziger Geldpreis der Prix du Jury. «Wir ermutigen die Leute, ein Risiko einzugehen. Man macht sich ja auch verletzlich, in dem man sich exponiert», begründet Wyss.

Schnell und originell zugleich

Gleich zweimal aufs Siegerpodest schaffte es dieses Jahr das Team Drainvioli (Tobias Grossen und Fabio Salerno), das für die Christoph Merian Stiftung an den Start ging. Das goldene Ravioli mit den beiden Liegevelos schaffte die hundert Meter in 12,6 Sekunden und konnte so einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufstellen. «Das war das erste Mal, dass eine selbst gebaute Draisine gewonnen hat. Das Rennen wird immer schneller und auch gefährlicher», erzählt Benedikt Wyss. Mit der cleveren Konstruktion und einem begeisternden Auftritt überzeugten Grossen und Salerno aber auch in Sachen Ästhetik und Kreativität und wurden zusätzlich mit dem Prix du Jury ausgezeichnet.

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