Im indischen Farbenrausch

Mit Musik und Tanz lädt die Organisation Act Compassionately Together – kurz ACT – am Samstag ins Kuspo. Sie sammelt damit Geld für eine Mädchenschule in Indien.

Bollywood in Münchenstein: Am Samstagabend werden indische Tänze für einen guten Zweck aufgeführt.  Foto: ZVG

Bollywood in Münchenstein: Am Samstagabend werden indische Tänze für einen guten Zweck aufgeführt. Foto: ZVG

Act local, think global: Ivette Bushell, Claudia Giessler und Neenu Kaul (v. l.) sammeln mit ihrem Tanzanlass Geld für eine Mädchenschule.

Act local, think global: Ivette Bushell, Claudia Giessler und Neenu Kaul (v. l.) sammeln mit ihrem Tanzanlass Geld für eine Mädchenschule.

Hinter ACT stehen Ivette Bushell aus Basel, Claudia Giessler aus Arlesheim und Neenu Kaul aus Reinach. Die drei Frauen haben Wurzeln in Kolumbien, Deutschland und Indien, wobei sie lange Zeit auch in England, Holland und den USA lebten. Sie sind Expats und gefühlt auf der ganzen Welt zu Hause. Ivette Bu-shell und Claudia Giessler lernten sich über ihre Kinder an der International School Basel in Reinach kennen. Beide gründeten zusammen die Organisation ACT, die zum Ziel hat, weltweit benachteiligte Kinder und Jugendliche zu unterstützen. Um Geld zu sammeln, veranstalten sie verschiedene Anlässe.

Mit den Spenden konnten sie bereits den Bau von Wasserpumpen in Kamerun und eine Solaranlage bei einem Kinderheim in Peru mitfinanzieren. In Bogota, Kolumbien, retteten sie eine Schule vor der Schliessung. Mit «Bollywood Meets Hollywood» wollen sie diesen Samstagabend ab 19 Uhr im Münchensteiner Kuspo Geld für den Bau einer Mädchenschule in der indischen Stadt Jaisalmer sammeln. Das Ziel sind 10000 Franken, mit denen ein Schulzimmer gebaut und komplett eingerichtet werden kann. Das Geld nehmen sie über den Ticketverkauf sowie über separate Spenden auf.

Schule für Mädchen wichtig

Jaisalmer liegt in der Wüste im Bundesstaat Rajasthan. Dieser Teil Indiens weist die höchste Analphabetenquote von Mädchen und Frauen auf, weiss die gebürtige Inderin Neenu Kaul. «Die Mädchen bleiben normalerweise zu Hause und arbeiten. Für ihre Bildung, ihr Selbstverständnis und ihr Ansehen in der Gesellschaft ist es von grosser Bedeutung, dass sie in die Schule gehen können.» Das am Samstag gesammelte Geld geht über eine amerikanische Organisation, zu der die drei Frauen enge Kontakte pflegen, direkt nach Indien. Damit sei garantiert, dass das Geld auch ankommt. «Uns ist es wichtig», betont Claudia Giessler, «dass wir genau wissen, wo das Geld hinkommt und wofür es eingesetzt wird.» ACT wird den Bau der Schule eng begleiten. Ivette Bushell, Claudia Giessler und Neenu Kaul haben in ihren Leben viel von der Welt gesehen. «Und nicht nur das Schöne, sondern auch die Schattenseiten in den verschiedenen Ländern», sagen sie einstimmig. Dass sie jenen helfen möchten, denen es weniger gut geht, sei für sie selbstverständlich.

Den Besuchern wird am Samstag ein buntes Unterhaltungsprogramm geboten. Die von Neenu Kaul unterrichteten indischen Tanzgruppen, insgesamt 60 Tänzerinnen und Tänzer aus dem gesamten Baselbiet, werden das Kuspo in einen indischen Farbenrausch tauchen. Eine Delegation der Oberwiler Stepptanz-Showgruppe Crazy Feet Company, die Kinder-Hip-Hop-Gruppe Project X aus Basel, ein Violinen-Medley zweier indischer Buben aus Reinach und das Trio Tim and his Two Divas aus Basel werden das Publikum ins Hollywood-Fieber versetzen. Anschliessend sind Disco und Tanz angesagt. Die Besucher sollen sich dem Thema entsprechend kleiden, um den Bollywoodzauber wirken zu lassen.

Expats besser integrieren

Der Abend widerspiegelt das, was sich die drei Frauen auch für das Leben in der Region Basel wünschen. Die Expat-Community, die vor allem im Birseck sehr gross und stark ist, soll sich mehr mit den Einheimischen verbinden. Es sei zu oft ein Nebeneinander statt ein Miteinander, findet Claudia Giessler, die seit sechs Jahren als Vertreterin der Expatbevölkerung Mitglied am runden Tisch Integration der Sicherheitsdirektion Baselland ist. «Kommt man als Expat in die Schweiz, ist die Community schon eine sehr grosse Hilfe. Aber irgendwann merkt man, dass man sich in einer Blase befindet. Dann sollte man die Augen aufmachen und die Arme ausstrecken.» Giessler ist überzeugt, dass beide Seiten füreinander viel zu bieten haben. Die drei Frauen hoffen, dass diese Durchmischung bereits diesen Samstag im Kuspo stattfinden wird.

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