Van Baerle-Areal wird zur Kleinstadt

Auf dem ehemaligen Industrieareal im Quartier Gstad sollen rund 400 Wohneinheiten für eine vielfältige Nutzerschaft entstehen. Nun liegen die Ergebnisse des Architekturwettbewerbes vor.

Vor der Transformation: Blick hinunter aufs Gstad, wo die vanBaerle-Gruppe seit 1898 Hygiene-Produkte und Silikate herstellt.  Foto: Raphael Schoene
Vor der Transformation: Blick hinunter aufs Gstad, wo die vanBaerle-Gruppe seit 1898 Hygiene-Produkte und Silikate herstellt. Foto: Raphael Schoene

Wohnen, arbeiten, sich aufhalten und Freunde treffen. Auf 22000 Quadratmetern plant das Immobilienunternehmen Halter AG auf dem Areal der vanBaerle-Gruppe im Quartier Gstad eine Überbauung, die in ihrer Vielfalt einer Kleinstadt gleicht. Wohnraum für Studierende, Singles, Paare, Senioren und Familien soll entstehen. Die rund 400 geplanten Wohneinheiten sollen gegen 800 Personen ein neues Zuhause bieten. Dazu kommen in den Erdgeschossen der elf Baukörper Flächen für Ateliers, Kleingewerbe, Detailhandel und Gastronomie.

Die Halter AG mit Hauptsitz in Zürich und einer Niederlassung in Münchenstein hat das Areal Ende 2014 von der vanBaerle-Gruppe gekauft und entwickelt dieses seitdem in Absprache mit der Gemeinde. Die Halter AG ist als Immobiliendienstleister für den gesamten Entwicklungs- und Bauprozess des vanBaerle-Areals verantwortlich. «Im Laufe dieses Prozesses suchen wir für die einzelnen Gebäude Käufer und Investoren», erklärt Silvan Bohnet, Leiter Entwicklung.

Leben soll stattfinden

Die Wohnungen reichen vom Studentenstudio bis zur 5,5-Zimmer-Familienwohnung. Preislich werden die Wohnungen dem Markt entsprechen, wobei Silvan Bohnet klarstellt: «Es wird keine Wohnungen im Luxussegment geben.» Zwischen den Baukörpern sind Freiflächen geplant, die Aufenthaltsqualität bieten sollen. Das ganze Areal wird öffentlich zugänglich. Auch eine Kindertagesstätte und ein Quartiertreff sind angedacht. Leben soll stattfinden können. Der Planungsperimeter soll baulich gegenüber dem Walzwerkareal geöffnet werden. Dank dem Bahnhof, dem Tram und den Busverbindungen in der Nähe sei das Gebiet bestens erschlossen, schwärmt Silvan Bohnet. Parkplätze entstehen unter dem Areal in einer Einstellhalle.

Geht es nach Gemeindepräsident Giorgio Lüthi (CVP), soll das Quartier Gstad in Zukunft noch besser erschlossen werden. «Wir erhoffen uns natürlich primär den Viertelstundentakt auf der S-Bahn. Dazu wird es aufgrund der allgemeinen Entwicklung im Gebiet Anpassungen bei den Strassenverbindungen brauchen.» In die Verkehrsplanung werde die Gemeinde Arlesheim eng mit einbezogen, da in der Nähe das Schoren-Areal mit der Industrie 4.0 ebenfalls gross entwickelt wird.

Digital ins Areal eintauchen

Die bauliche Vielfalt der Überbauung wurde sichergestellt, in dem verschiedene Architekturbüros die Baukörper entwarfen. Ein Architekturbüro entwarf in einer ersten Phase das Gesamtkonzept der Überbauung. Der höchste Baukörper misst 46 Meter. Giorgio Lüthi ist voll des Lobes für die Pläne der Halter AG: «Dieses Projekt ist ganz im Sinne der Gemeinde. Wir streben im Quartier Gstad genau eine solche städtebauliche Entwicklung an.» Wie die Halter AG die Entwicklung aufgegleist hat, sei vorbildlich, lobt Lüthi. Gemeinderat Lukas Lauper (SP) sass in der Wettbewerbsjury. Die Halter AG will auch die Nachbarschaft und ganz allgemein die Bevölkerung abholen, um sie von der Idee der städtebaulichen Entwicklung zu überzeugen. Fragen, Anregungen und auch Kritik seien erwünscht. Dafür lädt die Halter AG vom kommenden Montag bis Samstag zur digitalen Besichtigung der Pläne ein. Mit Virtual-Reality-Brillen kann man tief ins Areal eintauchen. Im Juli und August werden die Pläne analog auf der Münchensteiner Bauverwaltung aufgelegt. Giorgio Lüthi hofft, dass 2019 die Gemeindeversammlung über den Quartierplan befinden kann. Läuft alles reibungslos nach Plan, können 2021 die Bagger auffahren.

Ausstellung bei der Halter AG, Freilager-Platz 4, Münchenstein (Dreispitz-Areal). 25. 6., 19 Uhr Vernissage; 26. 6./27. 6. jeweils 17–20 Uhr; 30. 6. von 10 bis 13 Uhr.

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