Mehr saubere Hände dank recycelter Seife vom Gymi Münchenstein

Gymnasiastinnen haben mit Maintenir ein Unternehmen gegründet, das recycelte Seifen aus Schweizer Hotels verkauft und vertreibt.

Seifenmacherinnen (v. l.): Lena Meury, Anne-Marlen Riemensperger, Julia Krauss, Sanja Radojicic und Zorea Merki; es fehlt Fabian Rasonyi.  Foto: ZVG
Seifenmacherinnen (v. l.): Lena Meury, Anne-Marlen Riemensperger, Julia Krauss, Sanja Radojicic und Zorea Merki; es fehlt Fabian Rasonyi. Foto: ZVG

Fünf Schülerinnen und ein Schüler des Gymnasiums Münchenstein mit Schwerpunktfach Wirtschaft haben im Rahmen eines Schulprojektes ein kleines Unternehmen gegründet, das angebrauchte Hotelseifen von Gaststätten aus der ganzen Schweiz sammelt, recyceln lässt sowie verkauft und vertreibt. Auf die Idee ist eine der Schülerinnen über eine TV-Reportage gekommen, die von einem ähnlichen Projekt in den USA berichtete. Die angehenden Unternehmerinnen waren sofort Feuer und Flamme für die Idee: «Wir wollten etwas machen, das nachhaltig ist und nicht nur unserem eigenen Profit dient», berichtet Anne-Marlen Riemensperger, CEO der Firma Maintenir.

Gegen Verschwendung

Die recycelte Seife erfüllt nicht nur den Reinigungszweck, sondern auch bemerkenswerte ökologische und humanitäre Aufgaben. «Selbst unbenutzte Seifen werden weggeworfen, sobald sie in einem Hotelzimmer gelegen haben.» Dieser Verschwendung will das Unternehmen Maintenir entgegenwirken. Dabei gehen die Jugendlichen nicht selber in die Hotels, um Seifen einzusammeln, sondern arbeiten mit der weltweit tätigen Basler Stiftung Sapo Cycle zusammen. Diese sammelt Hotelseifen, lässt sie recyceln und gibt den grossen Teil der Seifen an Organisationen weiter, die in bedürftigen Ländern tätig sind. Mit diesem Projekt konnten die hygienischen Bedingungen etwa in Schulen oder Spitälern erheblich verbessert werden.

Ein Teil der Seifen wird dagegen im Wohnwerk Basel, das geschützte Arbeitsplätze für Menschen mit einer Behinderung anbietet, recycelt und dann von Maintenir verpackt und vertrieben. Das Recycling der Seifen wird mit einem aufwendigen Filterverfahren durchgeführt und bei angebrauchten Seifen die oberste Schicht abgetragen.

Dem Zeitgeist ensprechend

Unterstützt werden die Jugendlichen vom Wirtschaftsbildungsprogramm Young Enterprise Switzerland, das Schülerinnen und Schüler bei der Gründung und Führung einer Firma ein Jahr lang begleitet. Dabei sind der Fantasie und dem Innovationsgeist der Gymnasiasten keine Grenzen gesetzt – ein feines Gespür für die zündende Geschäftsidee ist gefragt. So ist Maintenir nicht einfach ein Geschäft, sondern stellt auch Fragen nach Nachhaltigkeit und Energieverbrauch in den Raum – ein Thema, das heute in aller Munde ist.

An der Handelsmesse

Die jungen Unternehmer haben viel Herzblut in Maintenir gesteckt. Deshalb wollen sie voraussichtlich das Unternehmen weiterführen, auch wenn im Juni das eigentliche Projekt an ihrer Schule endet. Die Seife von Maintenir gibts bereits an verschiedenen Orten in der Schweiz zu kaufen – so etwa im Fairtrade-Laden Claro im Strittgässli in Reinach. Auch online kann die Seife für 9.50 pro Stück bestellt werden. Am 27. Februar wird Maintenir zudem an der Handelsmesse für Miniunternehmen im St. Jakob in Basel präsent sein.

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