Herzblut für Modelleisenbahn

Der Schüler Modelleisenbahn Club Münchenstein feiert mit einem Tag der offenen Tür am kommenden Samstag sein zehnjähriges Bestehen.

Löten, sägen, kleben – und vor allem fahren (v. l.): Roberto Massari, Peter Schreiner, Rolf Baumann, Dominik Schwaar und Markus Brückner vom Schüler Modelleisenbahn Club Münchenstein (es fehlt Andreas Binkert).  Foto: Tobias Gfeller
Löten, sägen, kleben – und vor allem fahren (v. l.): Roberto Massari, Peter Schreiner, Rolf Baumann, Dominik Schwaar und Markus Brückner vom Schüler Modelleisenbahn Club Münchenstein (es fehlt Andreas Binkert). Foto: Tobias Gfeller

Und plötzlich ist es still. Nichts geht mehr. Die Züge stehen auf den Gleisen verteilt und die Stadt ist komplett verdunkelt. «Man darf halt nicht gleichzeitig bauen und fahren», meint Markus Brückner zum Blackout. Als Elektroingenieur muss er es wissen. Derweil hämmern und schrauben der 18-jährige Dominik Schwaar und der 20-jährige Roberto Massari unter der Anlage die Holzelemente zusammen. Und zu allem Unglück krachte es auch noch im Tunnel: ein ICE und ein anderer Schnellzug sind kollidiert.

Es ist dies der ganz normale Betrieb am Montagabend, wenn sich die Mitglieder des Schüler Modelleisenbahn Clubs Münchenstein (SMCM) zum Bauen, Fahren und auch zum Fachsimpeln treffen. Und dies seit nunmehr zehn Jahren. Präsident und Gründer Peter Schreiner ist stolz auf die Geschichte des SMCM. «Ich verspüre schon eine Genugtuung, dass es uns nach zehn Jahren immer noch gibt.» Von den Gründungsmitgliedern ist Schreiner als letztes noch dabei. Sowohl bei den Jugendlichen wie auch bei den Erwachsenen kam es seit Beginn 2007 zu Wechseln. Bei den Jugendlichen ist eine regelmässige Erneuerung Teil der Vereinsphilosophie. «Zwischen 12 und 18 Jahren, das ist ideal», erklärt Peter Schreiner die Altersvoraussetzung für die Jungen. Wenn aber jemand wie Roberto länger bleiben möchte, sei dies natürlich auch möglich.

Jugendliche Mitglieder gesucht

Die Höchstzahl an jugendlichen Mitgliedern lag einst bei 13. Heute sind es noch drei. Seit nunmehr fünf Jahren geht es kontinuierlich bergab. Wie viele Vereine in der Region kämpft der SMCM um die Gunst der Jugendlichen. Peter Schreiner hofft, dass mit dem Tag der offenen Tür am kommenden Samstag wieder neue Jugendliche den Weg in den Keller des Löffelmattschulhauses finden, wo sich seit Beginn das Clublokal befindet. Peter Schreiner verspricht für die Besucher Fahrspass und einen Einblick ins Clubleben.

Auf einer Spur H0 und im Massstab 1:87 finden Jung und Alt dank der gemeinsamen Leidenschaft für Modelleisenbahnen zusammen. Und beide Seiten profitieren voneinander. Die Erwachsenen bringen die Erfahrung und das Know-how über Modelleisenbahnen mit, die Jüngeren das Wissen über moderne Techniken, die mit der Digitalisierung längst auch bei den Modelleisenbähnlern Einzug gehalten hat. «Hier kann ich meine Faszination für Züge und für Technik kombinieren», schwärmt Dominik Schwaar. Er ist seit knapp vier Jahren dabei und hat nach eigenen Angaben sehr viel gelernt. «Das Basteln, Bauen und die ganze Technik hier hatte auf meine Berufswahl sicher einen positiven Einfluss.» Der Dornacher ist heute im zweiten Lehrjahr als Elektroinstallateur.

Der SMCM nimmt das Jubiläum zum Anlass für einen Neubeginn. «Wenn wir genügend neue Mitglieder finden, werden wir eine komplett neue Anlage bauen, bei der sich denn alle mit ihren Ideen und Vorstellungen einbringen können», verspricht Vereinspräsident Peter Schreiner. Dabei geniessen die Jugendlichen viele Freiheiten. Die Erwachsenen stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Freude an Modelleisenbahnen ist die Grundvoraussetzung. Ob löten, sägen oder kleben – jeder kann sich einbringen und viel lernen. Roberto Massari ist vor allem zum Fahren hier. «Das mache ich weitaus am liebsten», gibt er unumwunden zu.

 Tag der offenen Tür, Samstag,

 18. November, 13.30 bis 17.30 Uhr,

 Schulhaus Löffelmatt

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