«Oldtimer-Fans übernachten gerne in historischen Hotels»

Auf dem Walzwerkareal Münchenstein findet am Samstag ein grosses Fest für Oldtimer-Fans, ihre Familien und Freunde statt.

Freude an alten Fahrzeugen: OK-Präsident Lukas Klein hat seinen Alfa Romeo seit seinem 18. Lebensjahr.  Foto: Caspar Reimer
Freude an alten Fahrzeugen: OK-Präsident Lukas Klein hat seinen Alfa Romeo seit seinem 18. Lebensjahr. Foto: Caspar Reimer

Der Oldtimer-Verein Walzwerk lädt zum siebten Mal zu «Oldtimer im Walzwerk» ein. War der Anlass in den Anfangsjahren ein überschaubarer Treff von Oldtimer-Fans, ist daraus bis heute ein Fest für die ganze Familie geworden (siehe unten). Das Wochenblatt hat mit OK-Präsident Lukas Klein über die Freude an alten Motoren, Nostalgie und ein kostspieliges Hobby gesprochen.

Wochenblatt: Was macht die Leidenschaft für Oldtimer aus?
Lukas Klein: Mit 18 habe ich meinen heutigen Oldtimer gekauft. Einen Alfa Romeo Spider 1600. Mich faszinieren schlicht die alten Formen und Motoren. Wenn man die Motorhaube eines alten Autos öffnet, kann man sich gut vorstellen, wie der Motor funktioniert.

Sind Oldtimer-Fans Nostalgiker?
Lukas Klein: Oldtimer-Fans sind nicht in der Vergangenheit stecken geblieben. Aber sicher haben sie grundsätzlich Freude an alten Dingen – sie übernachten vielleicht in einem Jugendstil-Hotel, selbst wenn es schlecht geheizt ist. Wenn wir etwa einen Ausflug organisieren, achten wir schon darauf, dass alte Dinge wie etwa eine Dampflokomotive, irgendwie im Programm sind.

Welche Dekaden sind besonders beliebt?
Lukas Klein: Das ist sehr individuell. Einige haben am liebsten Vorkriegsmodelle, andere bevorzugen spätere Zeiten. Wobei die entsprechende Zeit dann durchaus kultiviert wird. Einige unserer Mitglieder kommen im Retrolook, welcher der Zeit angepasst ist, an unsere Treffen.

Ihr Verein beschränkt sich nicht nur auf Autos. Auch Velos, Motorräder oder gar Flugzeuge sind dabei...
Lukas Klein: Das ist richtig. Einige Mitglieder von uns haben einen alten Doppeldecker. Zudem haben wir ein Vereinsmitglied, das sich mit alten Velos wie Solex bestens auskennt. Die Hauptsache machen aber schon Autos und Motorräder aus. Auch am Samstag werden hauptsächlich Autos und alte Motorräder zu sehen sein.

Gibt es einen Konkurrenzkampf unter den Oldtimer-Fans?
Lukas Klein: Den gibt es vielleicht schon, aber nicht bei uns im Verein. Selbst wenn jemand fünf teure Oldtimer besitzt, bleibt er ein normales Vereinsmitglied. In unserem Verein stehen die Freude am Fahrzeug und das Vereinsleben im Zentrum. 60 unserer Mitglieder werden am kommenden Samstag am Fest helfen.

Sind Oldtimer ein teures Hobby?
Lukas Klein: Ja, das würde ich schon sagen. In einen Oldtimer muss man jährlich eine Summe Geld stecken. Es kommt auch darauf an, was für ein Auto man hat. Ersatzteile gewisser Autos sind nicht mehr einfach so erhältlich, man muss sie herstellen lassen. Bei meinem Alfa Romeo ist das nicht der Fall, trotzdem gebe ich im Schnitt jährlich 1500 Franken für mein Auto aus.

In einem Oldtimer-Verein hat es nicht nur ältere Männer?
Lukas Klein: Nein, keineswegs. Es ist sehr durchmischt. Ausserdem reden wir nicht nur über Schrauben, auch andere Themen haben Platz. Interessierte sind jederzeit willkommen, in unserer Halle am Walzwerk jeweils am Mittwoch reinzuschnuppern.

Oldtimer im Walzwerk

Rund 400 Oldtimer – hauptsächlich Autos und Motorräder – werden am kommenden Samstag auf dem Walzwerkareal Münchenstein von 10 Uhr morgens bis 18 Uhr abends zu bestaunen sein. Der Oldtimer-Verein Walzwerk erwartet rund 1500 Besucherinnen und Besucher. Der Anlass ist weit mehr als ein Treffen fachkundiger Oldtimer-Fans, sondern ein Spass für die ganze Familie: Ein umfangreiches kulinarisches Angebot, zwei Bandauftritte, Tanz auf der Schaubühne und ein Flohmarkt in Kofferräumen von Oldtimern sorgen für Abwechslung. Ferner öffnen viele Mieterinnen und Mieter des Areals extra an diesem Tag ihre Tore. Weitere Informationen: <link http: www.ovw.ch>www.ovw.ch

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