Zwei Angsthäsinnen auf dem Robinsonspielplatz

Mit ihrem Bewegungstheater «Mein Monster» thematisiert die Compagnie Ach&Krach auf kindgerechte Weise das aktuelle Thema Angst. Am 25. August wird das Stück, das für Kinder ab 4 Jahren geeignet ist, aufgeführt.

Heiteres Spiel über ein ernst zu nehmendes Thema: Céline Oehen (unten) und Sabin Huber als Angsthasen. Foto: Marius Schären/zVg
Heiteres Spiel über ein ernst zu nehmendes Thema: Céline Oehen (unten) und Sabin Huber als Angsthasen. Foto: Marius Schären/zVg

Thomas Brunnschweiler

Da hoppeln zwei Angsthasen über eine Frühlingswiese. Plötzlich taucht in der Ferne ein schreckliches Monster auf. Zitternd vor Angst harren sie aus, bis es verschwunden ist. Kaum ist es weg, geraten die beiden in Streit, wie das Monster wirklich ausgesehen hat. Die Angsthasen wagen sich in den dunklen Wald und hören ein unheimliches Grollen . . . Mehr soll zum Inhalt nicht verraten werden. «Mein Monster» ist das erste Stück der in Basel und Bern arbeitenden Compagnie Ach&Krach, die aus Céline Oehen und Sabin Huber besteht. Die beiden haben sich 2009 in Berlin während ihrer Ausbildung in Bewegungstheater kennen gelernt und wirkten gemeinsam in verschiedenen Bühnenstücken mit. 2015 gründeten sie die Compagnie Ach&Krach.

Eine Mutmachgeschichte

Die beiden Bewegungsschauspielerinnen, welche die Sprache im Stück nur spärlich einsetzen, gehen in «Mein Monster» auf das Thema Angst ein. Céline Oehen sagt: «Angst, die durch unbekannte bedrohliche Phänomene ausgelöst wird, ist heute allgegenwärtig. Zudem ist der Umgang mit Angst und Mut auch ein kindliches Entwicklungsthema. Jedes Kind hat seine eigenen Ängste.» Wer diese kenne und ihnen einen Namen geben könne, gestalte einen Umgang damit und finde Mut. Die Grundidee der beiden Künstlerinnen war also: Wie wird aus einer Angst- eine Glücksgeschichte?

Entlang dieser Idee entwickelten

Céline Oehen und Sabin Huber unter der Teilregie der erfahrenen Schauspielerin, Regisseurin und Theaterpädagogin Andrea Schulthess das Stück «Mein Monster». Als Mittel wählten sie Ansätze des Bewegungs- und Objekttheaters, der Clownerie und Tanzelemente. Das Stück, so der Pressetext, rege «auf spielerische Weise und mittels kurzer Interaktionen zwischen Publikum und Spielerinnen eine Auseinandersetzung mit eigenen Ängsten an» und mache «Mut, sich stark und kräftig zu zeigen».
Das experimentelle Soundesign von Nathalie Huber unterstreicht das Absurde und das Einfache im Stück. Geheimnisvolle Klänge lassen das Monster erahnen, und die eigens komponierten Lieder laden zum Mitsingen ein und heben den fröhlichen Charakter der Hasen hervor. Für die Produktionsleitung sind Kathrin Walde und Fabienne Besmer verantwortlich.

Monster als Menschheitsthema

Das Wort «Monster» ist vom lateinischen «monstrum» abgeleitet. In seinem Hauptwerk zu den Wortherleitungen schrieb Isidor von Sevilla (560–636 n. Chr.): «Monster (monstra) aber sind von der Ermahnung (monitus) her benannt, weil sie etwas Bedeutendes zeigen (demonstrare) bzw. weil sie sofort zeigen, was erscheint.» Dass das Thema Monster zu allen Zeiten brisant war – von den Monstern des Alten Testaments über jene des Mittelalters bis zu Frankensteins Monster und Gigers Aliens – zeigt das lesenswerte Buch «Monster, Mörder, Mutanten» von Stephen T. Asma. Und es gibt wohl nur wenige Menschen, die sich als Kinder nicht vor ihrem eigenen Monster unterm Bett gefürchtet haben.

Compagnie Ach&Krach: «Mein Monster». Robinsonspielplatz, Muttenzerstrasse 16, Münchenstein, Donnerstag, 25. August 2016, 16.30–18.00 Uhr. Kein Eintritt, am Ende der Vorstellung Hutkollekte (Richtwert: 10 Franken/Pers.).

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