Märchen mit Kissenschlacht

Das Sommermärchen des Basler Theaters Arlecchino im Park im Grünen fasziniert mit herrlicher Situationskomik und vielen Überraschungen. Bis Sonntag gibt es die letzte Gelegenheit, es zu geniessen.

Bett als Bühne: Die Kinder sind ins Gaudi im Königsbett voll mit einbezogen.  Foto: Bea Asper
Bett als Bühne: Die Kinder sind ins Gaudi im Königsbett voll mit einbezogen. Foto: Bea Asper

Bea Asper

Die Theaterarena wurde mit einem Sonnensegel verschönert und das diesjährige Stück des Basler Theaters Arlecchino «Köönig & Spitzbueb» ist von Leiter Peter Keller perfekt zugeschnitten auf das idyllische Plätzchen im Park im Grünen sowie auf das junge Publikum. Mit Händeschütteln und sogar mit kleinen Präsenten drückten die Kinder nach dem Schlusslied bei den Schauspielern ihre Freude aus. «Wir haben uns das Märchen mehrmals angeschaut», verraten einige Kinder dem Wochenblatt. Die Kissenschlacht mache einfach riesigen Spass. Prinzessin Steffi wollte etwas Leben in den königlichen Garten bringen und bat die Zuschauerinnen um Mithilfe, den König aus den Federn zu kriegen. Mit Genuss liessen die Kinder die bunten Stoffkissen durch die Luft wirbeln; und die Trampolinakrobatik der fröhlichen Prinzessin brachte auch die Herzen der erwachsenen Zuschauer vor Freude zum Hüpfen.

Das grosse Bett des Königs und sein rotes Kissen sind offenbar sehr verführerisch, sie ziehen ihn magisch an, kaum eingekuschelt, fällt er in den Tiefschlaf. Dabei sollte er doch regieren und wachsam sein – auf die bösen Absichten der beiden Räuber Alexander Taubenloch, genannt Colt, und Franz Bäärlauch, genannt Pinsel. Sie wollen dem König das Kissen rauben und greifen dabei zu schrecklichen Methoden . . .

Eine Prinzessin aus Aesch

Mit viel Abwechslung, Liedern zum Mitsingen und ihren ausdrucksstarken Gesten, der vielsagenden Mimik und einer herrlichen Situationskomik schaffen es die Schauspieler, selbst die ganz kleinen Gäste eine Stunde lang zu faszinieren. Es ist Höchstleistung: Bis auf einige wenige wetterbedingte Absagen traten die Schauspieler seit dem 2. Juli jeden Tag zwei Mal auf und gaben immer wieder ihr Bestes. «Man will niemanden enttäuschen», sagt Jenny Bühler (Prinzessin Steffi) im Gespräch mit dem Wochenblatt. «In der Schauspielerei lebt man nicht vom Theater, sondern fürs Theater. Es ist nicht ein Beruf, es ist Berufung, und bereits vor der Ausbildung weiss man genau, es wird nicht leicht werden – und doch ist es wunderschön.»

Die Aescherin, die in Basel die Schauspielschule besucht und zum zweiten Mal in der Sommerproduktion im Park im Grünen mitspielt, strahlt übers ganze Gesicht. «Das Lachen der Kinder, die anerkennenden Worte und der Applaus machen einfach glücklich.»

Glücklich machte das Theater diesen Sommer ganz viele Kinder – dank der finanziellen Unterstützung der Migros ohne Eintrittskosten. Ausserdem verblüfft das Stück mit einem unerwarteten Ende. Da die Region noch bis und mit diesen Sonntag in den Genuss von weiteren Aufführungen kommt, sei hier nur so viel verraten: Das Märchen vermittelt den Glauben an das Gute im Menschen.

Das Theater Arlecchino präsentiert «Köönig & Spitzbueb» bis und mit Sonntag, 14. August, täglich 15 und 17 Uhr in der Arena im Park im Grünen, Münchenstein. Eintritt gratis, Kollekte, keine Reservation nötig.

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