Live-Songs vom Feinsten

Am Freitag, 10. Juni, spielen Blush mit dem Sänger Dominik Sutter und dem Gitarristen Marcel Huber im Fahrbar-Depot des Walzwerks Münchenstein. «Lifelines» heisst deren drittes Album.

Mit fragendem Blick und Fragen an das Leben: Blush mit Dominik Sutter (l.) und Marcel Huber (r.). Foto: ZVG/Tobias Sutter
Mit fragendem Blick und Fragen an das Leben: Blush mit Dominik Sutter (l.) und Marcel Huber (r.). Foto: ZVG/Tobias Sutter

Blush» heisst eigentlich «Schamröte» und «at first blush» bedeutet «auf den ersten Blick». Der Name lässt vieles offen. Bei der Band mit Arlesheimer Wurzeln geht es um «schnörkelloses Songwriting, klare Linien und passgenaue Arrangements». Ihr emotionaler Pop mit alternativem Einschlag und Elektronik-Tupfern lebt von der markanten Stimme von Dominik Sutter und dem gitarristischen Können von Marcel Huber. Die beiden Enddreissiger musizieren gemeinsam als Blush in wechselnden Formationen seit 14 Jahren. Bereits der Titelsong ihres Debütalbums «Cracking Codes» aus dem Jahr 2007 erlangte den Status eines kleineren Radiohits. Mit «Until The End» des zweiten Albums «Traces In The Snow» kamen sie sogar auf Platz 1 der DRS Airplay Charts. Mit «Lifelines» von 2015 starten die beiden Musiker erneut durch.


Lebenslinien aufzeigen

Dominik Sutter hing 2012 irgendwo in der finnischen Pampa mit der Gitarre seinen Gedanken nach. Er liess die tragische Geschichte seines Grossvaters aus dem finnischen Familienzweig Revue passieren, der mit vierzig Jahren plötzlich aus dem Leben gerissen worden war. «Daraus hat sich das Thema ‹Lifelines›, also Lebenslinien, entwickelt», sagt er, «ich stellte mir die Fragen: Wie sind die Lebenslinien verstrickt? Wo werden die Weichen gestellt?» Aus diesen Fragen entstanden die elf Songs des neuen Albums, die von Beziehungen und Liebe in verschiedenen Stufen und Formen handeln. Obwohl Blush musikalisch auf hohem Niveau stehen, können die beiden Künstler nicht von der Musik leben. Marcel Huber ist Selbstständigerwerbender im technischen Bereich, Dominik Sutter Gymnasiallehrer. Beide sind Amateurmusiker und können keine Noten lesen, was aber der Qualität ihrer Songs keinen Abbruch tut. Im Gegenteil: Die Songs entstehen aus dem Bauch, aus dem Gefühl heraus, und nie im Kopf. Im Mittelpunkt ihrer Musik stünden auch die Gefühle, sagt Huber, und das Publikum solle diese Gefühle nachempfinden können. Im Walzwerk spielen Blush ausschliesslich live, das bedeutet, dass die Band auf Tonbandeinspielungen, etwa die eines Orchesters, bewusst verzichtet. «So kann die Energie auch besser fliessen.»


Blush setzen auf Kontinuität

Obwohl Blush schon an der Avo Session, im Kaufleuten in Zürich, am Open Air St. Gallen und an verschiedenen Festivals in Deutschland, Österreich und in der Schweiz gespielt hat, will sich die Formation nicht verzetteln. «Wir könnten überall spielen», sagt Marcel Huber, «aber bei der Wahl der Auftrittsorte sind wir wählerisch.» Blush setzen jedoch auf Kontinuität. «Bei der Flut von täglich 50 bis 60 Neuerscheinungen ist das wichtig», fügt Huber hinzu.

Blush, Fahrbar-Depot, Walzwerk, Münchenstein, Tramstrasse 66, Tür 19; Türöffnung 19 Uhr; Konzert 20 Uhr; Eintritt: 20 Franken.

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