Wo das Filmhandwerk erlernt wird

Diesen Frühling findet im Walzwerk Münchenstein ein Movie Camp für Kinder und Jugendliche statt. Bis zum 14. März können sich 8- bis 20-jährige Jungfilmer dafür anmelden.

Und Action! Kinder und Jugendliche drehen im Movie Camp unter professioneller Anleitung ihre eigenen Filme.  Foto: ZVG
Und Action! Kinder und Jugendliche drehen im Movie Camp unter professioneller Anleitung ihre eigenen Filme. Foto: ZVG

Thomas Brunnschweiler

In einer Zeit, wo man mittels eines Smartphones mühelos kurze Filmsequenzen aufnehmen kann, ist das Medium Film daran, die Aufmerksamkeit von Kindern und Jugendlichen zu gewinnen. Bestes Beispiel sind die Arlesheimer Kurzfilmtage, wo zu Beginn dieses Monats der erst 13-jährige Anatole Muster mit einem Jury-Preis ausgezeichnet wurde. Damit auch andere motivierte Jungfilmer nicht einfach ohne Konzept und Vorkenntnisse drauflosdrehen, haben die beiden Filmemacher Giacun Caduff («20 Regeln für Sylvie») und Michael Kempf («Mash TV» Telebasel) das Projekt Movie Camp initiiert, das 2014 erstmals erfolgreich über die Bühne ging. Organisiert wird das Projekt offiziell von den Vereinen Artless Films und Innovative Eye.

Anleitung von Profis
Das Movie Camp, das vom 30. März bis zum 4. April 2015 dauert, möchte Kids und Jugendliche fürs Filmen begeistern und sie ins Medium einführen. Das einmalige Ferienangebot, das in den Räumlichkeiten des TimeOut BL seinen fes-ten Standort hat, vermittelt den Teilnehmenden sowohl technisches wie auch inhaltliches Know-how. Camp-Direktor ist Michael Kempf, Camp-Leiterin ist Stephanie Marti. Sowohl im Junior Camp (8 bis 12 Jahre) als auch im Movie Camp (13 bis 20 Jahre) besteht das Ziel darin, einen etwa zehnminütigen Film zu erarbeiten und zu drehen. Das Wochenprogramm ist dicht. Am Montag erfolgt eine Einführung, am Dienstag wird die Story erarbeitet, am Mittwoch und Donnerstagmorgen wird gedreht. Am Donnerstagnachmittag und Freitagmorgen folgt das Schneiden und am Freitagnachmittag gibt es gleichsam als Surplus einige Wahlkurse. Marcel Stucki zeigt mit seinem Team Stunts und Walo Deuber führt in die Schweizer Filmlandschaft ein. Dazu kommen ein Make-up-Kurs und eine Einführung in die Schauspielkunst durch die Basler Schauspielerin Sabine Fehr.

Arbeit in kleinen Gruppen
Die Gruppen mit 4 bis 5 Personen werden von einer Fachperson betreut. Sie können auch ausserhalb des Walzwerks drehen und Kollegen oder Eltern als Schauspieler beiziehen. Vor allem von den älteren Teilnehmern wird mehr Selbstständigkeit erwartet. Sie sollten auch Requisiten und Kostüme selbst organisieren. Neben der Vermittlung von technischen Grundlagen werden auch Fragen aufgeworfen wie: Wie erzähle ich eine Geschichte? Wie organisiere ich die Lokalität? Wie begeistere ich allfällige Sponsoren für meinen Film? Das Movie Camp selbst wird übrigens durch die finanzielle Unterstützung von Kultur BS, kulturelles.bl, der Christoph-Merian-Stiftung, der Ernst-Göhner-Stiftung und der Jacqueline-Spengler-Stiftung ermöglicht. Dazu kommen Sachspenden von Firmen.

Filme kommen ins Kino
Die Kosten für die Teilnehmenden belaufen sich für das Junior Camp auf 300 Franken (mit Verpflegung 370), für das Movie Camp auf 350 Franken (mit Verpflegung 420). Dies ist für die gebotene Leistung sicherlich gut investiertes Geld. Höhepunkt der Woche ist der Samstagabend, an dem alle Filme im Kino Pathé Küchlin unentgeltlich gezeigt werden. Weitere Vorführungen der Movie- Camp-Filme sind am 7. Gässli-Film-Festival vorgesehen. Der Film des Junior- Camp-Teams gewann 2014 sogar den Publikumspreis. Alle Angaben zur Anmeldung finden sich auf der Webseite www.movie-camps.ch; weitere Auskünfte: michael.kempf@artlessfilms.ch.

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