Das Geheimnis ewiger Liebe

Nach 60 Jahren sei die Ehe unzerstörbar, sagte Gemeindepräsident Giorgio Lüthi am Jubilaren- und 80Plus-Treff. Mit dabei war auch ein Ehepaar, das seit sage und schreibe 73 Jahren verheiratet ist.

Jubilaren- und 80Plus-Treff: Die Gäste genossen das Beisammensein im Kuspo ausgiebig, ebenso das Tanzen.  Fotos: Bea Asper
Jubilaren- und 80Plus-Treff: Die Gäste genossen das Beisammensein im Kuspo ausgiebig, ebenso das Tanzen. Fotos: Bea Asper

Was ist Ihr Geheimnis für die ewige Liebe? «Unsere Interessen und Handlungen waren sicherlich meistens eher gleich als gegensätzlich», erzählt Berta Furler. Zusammen mit ihrem Ernst blickt sie zurück auf 73 Jahre Ehebund. «Das Wichtigste ist und bleibt, sich jeden Tag mit Achtung und Respekt zu begegnen», sagen sie übereinstimmend. Meinungsverschiedenheiten habe es auch bei ihnen gegeben, doch insgesamt habe man sich in all den Jahren in dieselbe Richtung entwickelt und nicht auseinandergelebt, resümiert das Ehepaar Furler.
Die beiden feierten ihr Glück zusammen mit anderen Senioren, die von der Gemeinde letzten Samstag in der Kultur- und Sporthalle Münchenstein zum Jubilaren- und 80Plus-Treff eingeladen worden sind. 819 Einladungen waren verschickt worden, 337 Gäste kamen zum Essen und genossen das gemütliche Beisammensein sichtlich. Auch die älteste Münchensteinerin konnte mit dabei sein und liess es sich nicht nehmen, ein Tänzchen zu machen mit 102 Jahren. Überhaupt war die Tanzbühne sehr begehrt. Zu den Ohrwürmern von damals sprühten die Liebesfunken neu. Auch Inge und Louis Moser tanzten glücklich zusammen und genossen den Moment in vollen Zügen. Das Ja-Wort gaben sie sich vor 61 Jahren. Auch sie meinen, es seien die Gemeinsamkeiten, die die ewige Liebe erhalten.
Gefeiert wurden goldene und diamantene Hochzeiten und auch fünf Mal das Jubiläum von 65 Ehejahren. Eheversprechen, die nicht brechen, seien umso wertvoller, wenn man bedenke, dass heute jede zweite Ehe geschieden werde, hob Gemeindepräsident Giorgio Lüthi hervor. Als abschreckendes Beispiel zitierte er Elizabeth Taylor, die acht Mal verheiratet war, und meinte: «Ich bin zufrieden, wenn meine nächste Ehe die Haltbarkeit von Joghurt überdauert.» Auf diamantenen Hochzeitsfeiern heisse es, dass nach 60 Jahren die Ehe nichts mehr angreifen könne. «Die Ehe ist unzerstörbar geworden», betonte Lüthi.
Parallel zur Beständigkeit zwischenmenschlicher Beziehungen hob Gemeindepräsident Lü-thi aber auch die Bedeutung von Veränderung hervor. In einem langen Leben verändert sich viel. «Veränderungen sind wichtig.» Denn hätten die Vorfahren nichts verändert, «sässen wir alle noch im Bärenfell gekleidet vor der Höhle», sagte Lüthi und ein Schmunzeln ging durch den Saal. «Trotz aller Errungenschaften sind wir heute mehr denn je gefordert.» Zunehmender Egoismus und Populismus erschwerten das Zusammenleben und brächten das Erfolgsmodell Schweiz in Gefahr. Angstmacherei sei das falsche Mittel, es brauche Aufbruch. Ein permanenter Stillstand hätte ja dazu geführt, «dass wir, eben, noch im Fellgwändli vor der Höhle sitzen würden.»

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