Kinder mitten unter Gross- und Urgrosseltern

Die Kindertagestätte der Gemeinde Münchenstein hat ihre neuen Räumlichkeiten im neuen Anbau des Alters- und Pflegeheims Hofmatt bezogen. Ein ungewöhnlicher Ort mit interessanten Möglichkeiten.

Stolzer Abteilungsleiter: Der Verantwortliche für Kind, Jugend und Familie der Gemeinde Münchenstein, Philippe Anex, auf dem Spielplatz der neusten Kita der Region.  Foto: Lukas Hausendorf
Stolzer Abteilungsleiter: Der Verantwortliche für Kind, Jugend und Familie der Gemeinde Münchenstein, Philippe Anex, auf dem Spielplatz der neusten Kita der Region. Foto: Lukas Hausendorf

Lukas Hausendorf

Beim Augenschein am vergangenen Freitag wurden noch die letzten Möbel zusammengeschraubt und Lampen verkabelt. Am Montag hat die Kindertagesstätte der Gemeinde dann bereits ihren Betrieb aufgenommen am neuen Standort an der Welschmattstrasse. Das neue Domizil des Tagesheims ist nur einen Steinwurf von der alten Adresse an der Loogstrasse entfernt. Und doch eine ganz andere Welt. Im neuen Anbau des Alters- und Pflegeheims Hofmatt teilen sich die jüngsten und ältesten der Gesellschaft den Platz.

«Diese Kombination ist zumindest in der Region einzigartig», sagt Philippe Anex, Leiter der Abteilung Kind, Jugend und Familie der Gemeinde Münchenstein. Und es ist ein idealer Ort. Die Leiterin des Tagesheims Melanie Mayer konnte Vorgaben beim Ausbau, der Farbgebung und Infrastruktur machen. Die Räume im Erdgeschoss des APH-Anbaus sind also speziell auf die Bedürfnisse der Kleinen zugeschnitten. Ebenerdig kann der Durchgang zum grosszügigen Gartenspielplatz geöffnet werden. Hier können die älteren Bewohner des Hauses den Kindern beim Spielen zuschauen.

Die Begegnung mit den Senioren wird im Tagesheim zwar nicht forciert, ist aber durchaus vorhanden. Auf der gleichen Etage ist nämlich auch die Tagestätte für Senioren angesiedelt. Die grosszügige Lounge in der Mitte des Gebäudes steht beiden zur Verfügung. Ob und wie sich das Zusammenleben der Generationen entfalten wird, weiss jetzt aber noch niemand. «Es ist auf jeden Fall eine interessante Möglichkeit», sagt Anex.

Villa Kunterbunt war zu gross
Der Umzug des Tagesheims von der Loogstrasse in den APH-Anbau hat strukturelle Ursachen. Das grosse Haus mit dem Villa-Kunterbunt-Image war schlicht zu gross. «Es hatte 38 Plätze, das entsprach einfach nicht der Nachfrage», erklärt Anex. Eine Analyse der Gemeinde ergab dann auch, dass eine Kapazität von 20 Plätzen den Bedarf abdeckt. Dabei muss berücksichtigt werden, dass es noch vier weitere private Kindertagesstätten in Münchenstein gibt. Relativ zur Bevölkerung dürfte nirgendwo sonst im Kanton die Abdeckung an Kita-Plätzen grösser sein.

Dennoch sucht die Gemeinde als Nachmieterin der «Villa Kunterbunt» eine Kita oder artverwandte Institution. Könnte dort ein weiteres Tagesheim für Kleinkinder angesiedelt werden, glaubt Anex nicht, dass es in Konkurrenz zum gemeindeeigenen Angebot sein wird. «Für den Standort Münchenstein ist es interessant, möglichst viele Plätze anbieten zu können. Es geht hierbei im Grundsatz immer um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.»

Synergien am neuen Standort
Nicht nur das Aufeinandertreffen der Generationen hat den Umzug an die Welschmattstrasse interessant gemacht. An der neuen Adresse konnten bereits Synergieeffekte erzielt werden. Für das Personal des APH sind die Inhouse-Betreuungsplätze für ihren Nachwuchs eine willkommene Serviceleistung. Mindestens eine Angestellte hat ihr Kind bei der Kita bereits angemeldet. Und im nächsten Frühling sollte ausserdem die Parkanlage des Heims fertig sein, die dann auch vom Tagesheim genutzt werden kann.

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