Anerkennungspreis in der Kritik

Auch dieses Jahr wurde anlässlich der Gemeindeversammlung der Dornacher Anerkennungspreis verliehen. Während die letztjährigen Preisträger noch immer auf die Auszahlung der mit dem Preis verbundenen 3000 Franken warten, wird auch der Rahmen der Preisverleihung hinterfragt.

Warten auf das Preisgeld: Der Musikverein Concordia und seine Theatergruppe wurden 2017 mit dem Dornacher Anerkennungspreis gewürdigt. Foto: Archiv Wochenblatt
Warten auf das Preisgeld: Der Musikverein Concordia und seine Theatergruppe wurden 2017 mit dem Dornacher Anerkennungspreis gewürdigt. Foto: Archiv Wochenblatt

So stellt man sich die Verleihung eines Anerkennungspreises nicht vor», kommentierte eine Votantin an der Gemeindeversammlung von Dornach. Für eine echte Wertschätzung brauche es den entsprechenden Rahmen, sie wünsche sich von der Gemeinde Dornach für die Zukunft eine schönere Preisübergabe. Der Gemeinderat könne nicht um Mitternacht nach einer fünfstündigen Politdebatte einen Anerkennungspreis am Rande erwähnen, so die Kritik. Jury-Präsident Roland Müller war auch nicht erfreut darüber, die Laudatio zu vorgerückter Stunde vor müden Gesichtern zu halten – und sich die Frage zu stellen, ob ein Grossteil des Publikums sowie die eingeladenen Preisträger wohl ausgeharrt oder den Saal längst verlassen hatten. «Die letzten beissen die Hunde», meinte Roland Müller gegenüber dem Wochenblatt. Mit dem diesjährigen Anerkennungspreis von Dornach wurde die Arbeit der Dornacher Museumskonzerte gewürdigt, namentlich das Werk des im Herbst verstorbenen Kurt Heckendorn. Die engagierten Kulturschaffenden bekamen Lob und Applaus und dürfen sich nebst der Wertschätzung auf einen Zustupf von 3000 Franken freuen.

Die Verleihung des Dornacher Anerkennungspreises jeweils im Rahmen der Budget-Gemeindeversammlung durchzuführen, erachtet Roland Müller grundsätzlich nicht als unpassend, zumal es an alternativen Veranstaltungen in Dornach mit einem durchmischten Publikum fehle. Die dreiköpfige Jury, führte Roland Müller auf Anfrage aus, sei für die Sichtung und Auswertung der aus der Bevölkerung eingereichten Vorschläge (es sind rund sechs Eingaben pro Jahr) und den Antrag an den Gemeinderat zuständig. Alles andere sei Sache der Gemeinde.

Die Gemeindeverwaltung klärt ab

Diese ist im Zusammenhang mit dem Anerkennungspreis mit einem weiteren Malheur konfrontiert worden. Statthalter Daniel Müller machte an der Gemeinderatssitzung vom Montag darauf aufmerksam, dass der letztjährige Preisträger noch auf die Auszahlung des Preisgeldes von 3000 Franken warte. Daniel Müller zeigte sich erschüttert darüber und forderte rasche Aufklärung. Ob der Vorwurf an die Adresse der Gemeindeverwaltung zutreffend sei, entzog sich der Kenntnis von Gemeindeverwalter Pascal Andres. Bis Ende Woche will er den Sachverhalt klären.

Der Anerkennungspreis 2017 war an den Musikverein Concordia mit seiner Theatergruppe gegangen. Dort nachgefragt, bestätigte Aktivmitglied Alain Amhof: «Das Geld des Anerkennungspreises ist noch nicht beim Musikverein eingetroffen. Seit der Preisverleihung und der Übergabe des Blumenstrausses im Dezember 2017 hat der Musikverein nichts mehr von der Gemeinde in dieser Sache vernommen.»

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