Rockiges Opernspektakel

Diesen Freitag- und Samstagabend bringt die in Gempen aufgewachsene Sängerin Gelgia Caduff im neuestheater.ch ihre zweite Rockoper «Heartstrings» zur Uraufführung.

Unkonventionelle Künstlerin, experimentelle Kunst: In ihrer Rockoper «Heartstrings» und gleichnamigen Solo-Platte verarbeitet Gelgia Caduff viel Biografisches.  Foto: ZVG
Unkonventionelle Künstlerin, experimentelle Kunst: In ihrer Rockoper «Heartstrings» und gleichnamigen Solo-Platte verarbeitet Gelgia Caduff viel Biografisches. Foto: ZVG

Dieses Wochenende hebt sich im neuestheater.ch der Vorhang für ein buntes Feuerwerk aus zwanzig Jahren Rockmusik: Gelgia Caduff blickt in der Rockoper «Heart-strings» auf ihr musikalisches Schaffen zurück, erzählt die Geschichte ihrer beiden Bandformationen Cell Division und Andy Hates us und stellt zugleich auch ihre brandneue Solo-Platte vor.

Neben Gelgia Caduff (Gesang, Violine, Büchel, Gartenschlauch) stehen zahlreiche Top-Musiker aus der Region auf der Bühne, wie etwa die Gitarristen Martin Buess und Tobi Glanzmann, Sängerin Sylvia Heckendorn oder Bassist Emmi Lichtenhahn. Für die Inszenierung verantwortlich ist neben Gelgia Caduff der Arlesheimer Schauspieler, Musiker und Theaterproduzent Jonas Darvas. Mit von der Partie ist auch Street-Art-Künstler Raphael Roth, der mit seinen Graffitis die Unterführung am Bahnhof Dornach aufgewertet hat.

Besonders freut sich Caduff, dass Ehemann Andy Herzog (Technik), Tante Rinalda Caduff (Chor) und Bruder Giacun Caduff (Saxofon) ebenfalls am Projekt mitwirken. «Ich bin völlig happy und weiss, dass ich mich auf alle verlassen kann!», freut sie sich über das begeisterte «Familienengagement».

Zwei Jahrzehnte Musikschaffen

Als fulminante Bühnenshow mit überraschenden Effekten inszeniert, zeigt «Heartstrings» die wechselhafte Historie der Rockformation Cell Division – im Bandnamen versteckt ist übrigens eine Hommage an die beiden stilprägenden 80er-Jahre-Bands Joy Division und Soft Cell. «Meine Band war für mich wie eine Familie, wir gingen zusammen durch dick und dünn», erzählt Caduff. Mit ihrem düster-mystischen Sound waren Cell Division lange in der Gothic-Szene verankert, dort wurde es den vier Musikern allerdings auf Dauer zu eng, weshalb man unter neuem Namen Andy Hates us neue Wege einschlug – bis es schliesslich auf einer Tournee zum Bruch kam und Kollegin Sylvia Heckendorn Gelgia Caduffs Part in der Band übernahm. Das war ein einschneidendes Erlebnis für die Sängerin.

Mit der Musik aufzuhören war für Gelgia Caduff allerdings nie eine Option, und so richtete sie sich zu Hause ein Studio ein und schuf die Solo-Platte «Heartstrings», deren Songs auch den Abschluss Show am Wochenende bilden.

Rock in vielen Varianten

Gelgia Caduff will sich nicht in ein Schema pressen lassen. Was sie diesen Freitag und Samstag auf die Bühne bringt, sei immer noch Rock, aber oft auch sehr experimentell, «ohne Schranken und Grenzen», so Caduff. Stimmliche Vielfalt ist ihr dabei äusserst wichtig. Nicht umsonst hat sie sich in den letzten zwanzig Jahren bei ganz verschiedenen Gesangslehrern vom Gospel über Jazz bis Operngesang weitergebildet. Ein Leben ohne Musik kann sie sich nicht vorstellen. «Die Musik ist ein Ventil für mich, so verarbeite ich Erlebtes. Meine Songs entstehen nachts, wenn meine Kinder schlafen.» Der Text sei ihr dabei sehr wichtig: «Ein Song muss eine Botschaft haben!» Das Komponieren geschehe allerdings ganz aus dem Bauch und völlig planlos, obwohl sie sonst ein sehr strukturierter Mensch sei.

Schwarzbubenland und Birsstadt

Wer sich übrigens beim Lesen dieser Zeilen gefragt hat, ob er von Gelgia Caduff nicht schon in ganz anderen Zusammenhängen gelesen hat, liegt richtig. Im neuestheater.ch hat die Künstlerin in den letzten Jahren viel Zeit verbracht, allerdings nicht auf der Bühne, sondern im Büro des Forums Schwarzbubenland, das sie unter ihrem bürgerlichen Namen Gelgia Herzog mitaufgebaut und geprägt hat. Vom Forum Schwarzbubenland hat sie sich vor kurzem verabschiedet und ist nun für den Verein Birsstadt als operative Leiterin der Geschäftsstelle tätig. Es ist eben schon so: Diese Frau lässt sich nicht einfach in ein Schema pressen.

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