Überbordendes Energiegesetz – HEV probt den Aufstand

«So nicht» hiess die Devise der 85. Generalversammlung des HEV Dorneck-Thierstein zur Abstimmung über das teilrevidierte Solothurner Energiegesetz. Energie dazu schöpften die 440 Anwesenden aus Mani Matters Liedern, die Ueli Schmezer und seine Band aufleben liessen.

Ueli Schmezers MatterLive: Das HEV-Publikum hatte eine Riesenfreude ab den virtuos gespielten Mani-Matter-Liedern in Latin-Rhythmen. Foto: Roland Bürki
Ueli Schmezers MatterLive: Das HEV-Publikum hatte eine Riesenfreude ab den virtuos gespielten Mani-Matter-Liedern in Latin-Rhythmen. Foto: Roland Bürki

Der HEV Dorneck-Thierstein lud ein zur 85. Generalversammlung, an der die Mitglieder und Hauseigentümer im Mittelpunkt stehen sollten. Und sie kamen in Scharen. «440 Damen und Herren, ein neuer Rekord» stellte Präsident Andreas Hänggi fest. Der ganze Vorstand freute sich sichtlich über den proppenvollen Griensaal. Hänggis kurzweiliger Rückblick auf die letzten 85 Vereinsjahre machte den Quantensprung in Sachen Eigenheim und Wohnqualität mehr als deutlich. Dass ausgerechnet der anno 1915 als Kriegssteuer eingeführte Eigenmietwert bis heute überlebt hat, stimmte den Präsidenten in Bezug auf eine baldige Änderung nicht so ganz zuversichtlich.

Mit der eingeblendeten Folie «Wir lassen Sie nicht im Regen stehen» und einem Gutschein für einen Regenschirm unterstrich Hänggi aber den Willen des Vorstands, im Kampf für die aktuell 3160 Mitglieder des HEV Dorneck-Thierstein und ihre Rechte nicht nachzulassen. Die statutarischen Geschäfte wickelten sich in Windeseile und ohne jegliche Fragen ab, sodass es dem Präsidenten ein Leichtes war, für alle Geschäfte einstimmige Annahme festzustellen. Jahresrechnung 2017 und Budget 2018 zeigten sich in der Präsentation von Susanne Spies mit einem kleinen Verlust von 17 499 Franken und einem für 2018 prognostizierten Überschuss von 160 Franken als nahezu ausgeglichen.

«Weil der Kantonsrat uns Ende Januar 2018 mit der Annahme der Teilrevision des kantonalen Energiegesetzes einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, muss ich Sie noch eine kurze Zeit auf das Essen warten lassen», kündete Hänggi ein kurzes Referat von Markus Spielmann, Kantonsrat und Geschäftsführer HEV Solothurn, zu diesem Gesetz an, das am 10. Juni 2018 vors Volk kommt. Namens des unter der Ägide des HEV Solothurn stehenden Komitees «Menschen für Klimaschutz» wandte sich Spielmann unter dem Motto «So nicht» gegen auf rund 100 Seiten überbordende Energiebürokratie und Kostenwahnsinn statt echten Klimaschutz. «Die Auflagen beim Heizungsersatz oder Zwänge zur Eigenstromerzeugung oder zu bestimmten Energieträgern bereiten vor allem jungen Familien sowie Rentnern finanziell viel Ungemach und führen zu einem Sanierungsstau», warb der Referent mit einer Unterschriftenkarte für einen offensichtlich gut befolgten Komiteebeitritt und entsprechendem Nein am 10. Juni.

«Will si Hemmige hei»

Die Krone auf ein allgemein hochgelobtes Nachtessen setzten Sänger Ueli Schmezer und die beiden virtuosen Musiker Nick Perrin, Gitarre, und Michel Poffet am Kontrabass. So war das begeistert mitgehende Publikum nach Mani Matters «Zündhölzli» gleich richtig entflammt, um wieder einmal richtig «gruusiges Bärndütsch» zu lernen vom «Löl, em blöde Siech, em Glünggi un eme Sürmel».

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