Grosser Wurf: 40 Millionen Franken für neue Sport- und Schulinfrastruktur

Dornach will die teils akuten Mängel seiner Sport- und Schulanlagen bereinigen. Ein vom Gemeinderat genehmigtes Konzept verabschiedet sich zudem von der Schwimmhalle.

Gesamtlösung angestrebt: Die Sportfelder im Widen und die Sporthallen der Schulen sollen mit einer neuen Bahnunterführung verbunden werden. Auch der SC Dornach soll künftig im Tal seine Spiele bestreiten.  Foto: Edmondo Savoldelli
Gesamtlösung angestrebt: Die Sportfelder im Widen und die Sporthallen der Schulen sollen mit einer neuen Bahnunterführung verbunden werden. Auch der SC Dornach soll künftig im Tal seine Spiele bestreiten. Foto: Edmondo Savoldelli

Es besteht Handlungsbedarf bei allen Anlagen.» So die Kernaussage, mit der Architektin Ulrike Hörler am Montag die Präsentation des langfristigen Gemeindesportanlagenkonzepts (Gesak) eröffnete. Dieses präsentierte eine Gesamtlösung, die auch eine komplette räumliche Neuordnung der Sportinfrastruktur vorschlägt. Denn: Heute sind die Anlagen zu dezentral verteilt, und vor allem sind die Aussenanlagen für den Schulsport nicht nutzbar.

Die Gesamtlösung der Autoren des Gesak will die Sportinfrastruktur im Geviert Widen, Gwänd, Bruggweg und Brühl konzentrieren. Auch der SC Dornach soll seine Aktivitäten mittelfristig dort bündeln, weil das Gigersloch komplett zu einer Freizeitanlage umgenutzt werden soll. Durch die räumliche Konzentration können Synergien mit den Sporthallen der Schulen geschaffen werden, die mit einer neuen Unterführung an die Sportfelder im Widen angebunden werden sollen. Eine provisorische Etappierung sieht vor, in einem ersten Schritt die Fussballfelder zu realisieren. Die heutigen Eigentumsverhältnisse erlauben ein grosses Feld sowie ein kleineres Kunstrasenfeld im nördlichen Teil der Anlage. Die zweite Etappe würde das Ende der Schwimmhalle besiegeln. Das wird in Dornach noch für Diskussionen sorgen. «Das wird schlecht ankommen», gab Gemeinderätin Annabel Lutgen (FDP) zu bedenken. Im Gemeinderat herrscht allerdings breiterKonsens, dass die in die Jahre gekommene Schwimmhalle im Unterhalt schlicht zu teuer ist und keine Zukunft mehr hat.


«Ausserordentliche Dimension»

Im Konzept integriert ist auch die Erweiterung des Schulraums für die Primar- und Sekundarstufe, wo bereits kurzfristig akuter Raummangel besteht. «Dornach ist eine Wachstumsgemeinde», sagte Hörler mit Verweis auf das Entwicklungsgebiet an der Birs. Sprich: Die Gemeinde muss sich für überproportional wachsende Schülerzahlen einrichten. Die Erweiterung der Primarschule ist allerdings erst in einer letzten Etappe vorgesehen, was schneller auch kaum möglich wäre, wie Thomas Gschwind (Freie Wähler) einwarf. Denn auf die Schnelle sei schlicht kein Projekt planungsreif. Die jahrelange Untätigkeit wollte Gschwind auch als Chance verstanden wissen. «Jetzt haben wir die Chance auf einen grossen Wurf anstelle von Pflästerlipolitik.»

Der grosse Wurf ist nicht ganz günstig. Das Gesak rechnet mit einem Investitionsvolumen von rund 40 Millionen Franken. «Das ist eine ausserordentliche Dimension für Dornach», so Gemeindepräsident Christian Schlatter (Freie Wähler). Er verwies aber darauf, dass die Solothurner Gemeinde Derendingen ein vergleichbares Projekt bei schlechterer Finanzlage als Dornach angestossen habe. «Wir haben noch einiges an Eigenmittel», betonte Schlatter.


Planungskredit kommt vor GV


Das Konzept wurde vom Gemeinderat am Montag einstimmig verabschiedet. Bereits im Dezember soll der Gemeindeversammlung ein Planungskredit beantragt werden. Bereits jetzt soll die Bevölkerung über Mitwirkungsverfahren und Informationsanlässe ins Boot geholt werden. Eine Urnenabstimmung, falls sie für den Planungskredit nötig wird, wäre für Februar 2018 terminiert.

 

Tanklöschfahrzeug geht nach Polen

Die Stützpunktfeuerwehr Dornach hat ihr neues Tanklöschfahrzeug im Oktober 2016 in Empfang nehmen können. Jetzt kann das alte Tanklöschfahrzeug ausser Betrieb genommen werden. Auf Vorschlag des Feuerwehrkommandos hat der Gemeinderat der Überstellung des alten Fahrzeugs an die Gemeinde Dobrodzien / Guttentag in Polen zum symbolischen Preis von einem Franken zugestimmt. Das Fahrzeug wird durch Angehörige der Stützpunktfeuerwehr überbracht. Die Übergabe wird mit einer Schulung verbunden.

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