Schandfleck wird Kunstwerk

Die Unterführung am Südende des Bahnhofs Dornach-Arlesheim ist düster und wird regelmässig von Schmierfinken verunstaltet. Jetzt soll ein Street-Art-Künstler die Passierqualität des Un-Orts aufwerten.

Bunt statt grau: Die Unterführung am Bahnhof Dornach-Arlesheim soll aufgewertet werden.
Bunt statt grau: Die Unterführung am Bahnhof Dornach-Arlesheim soll aufgewertet werden.

Lukas Hausendorf

Wahrlich, die südliche Unterführung am Bahnhof Dornach-Arlesheim ist keinBijou: düster, muffig – und regelmässig müssen Schmierereinen entfernt werden. Eine gute Visitenkarte ist das nicht für Dornach. Jetzt, da das neue Theaterhaus auf der Ostseite des Bahnhofs fertig ist, wird dies nicht nur zum kulturellen Zentrum der Birsstadt, sondern auch zur zentralen Anlaufstelle für den Tourismus im Schwarzbubenland.

Das Forum Schwarzbubenland wird im Foyer des Theaters eine Infostelle unterhalten und störte sich an der miesen Passierqualität der Unterführung. Geschäftsführerin Gelgia Herzog wurde deshalb nach Absprache mit Gemeinderat Daniel Urech (Freie Wähler) bei Artstübli vorstellig. Die Basler Galerie für Street-Art und Förderplattform für urbane Kunstprojekte hat schon zahlreiche Gestaltungsprojekte im öffentlichen Raum koordiniert. So arbeitet Artstübli-Leiter Philipp Brogli inzwischen auch mit den Industriellen Werken Basel zusammen, für die er die Bemalung mehrerer Trafostationen und Verteiler durch Graffiti-Künstler projektiert hat. «Das hat sich sehr bewährt. Diese Objekte werden praktisch nicht mehr verschandelt», sagte Brogli am Montagabend vor dem Dornacher Gemeinderat. Dort präsentierte er den Gestaltungsentwurf der Künstler Daniel Zeltner und Raphael Roth für die Unterführung. Mit Motiven von Wahrzeichen aus dem Schwarzbubenland und typischen Freizeitaktivitäten aus der Region wird ein enger Bezug zur Tourismus-Infostelle geschaffen, zu der die Unterführung leitet.

«Die Grundidee ist gut, das ist eine gewinnbringende Erweiterung für Dornach», befand Roland Stadler (FDP). Dieser Meinung waren auch die übrigen Ratsmitglieder, die keine fundamentale Kritik am Projekt äusserten. Einzig Wünsche für Motive wurden angebracht. So dürfe auf keinen Fall das Goetheanum fehlen. Eine Kostengutsprache gab der Gemeinderat aber noch nicht. Brogli möchte für das 38 000 Franken teure Projekt noch Beiträge von den Lotteriefonds Baselland und Solothurn sowie Baselland Tourismus gewinnen. Unabhängig davon, wie hoch diese ausfallen werden, wird es sich für Dornach lohnen, die nötigen Mittel für die künstlerische Gestaltung der Unterführung bereitzustellen. Denn sie muss ohnehin schon für den Unterhalt des heutigen Un-Orts aufkommen. Führt die gestalterische Aufwertung dazu, dass keine Vandalismus-Spuren mehr beseitigt werden müssen, lohnt sich die Investition für die Gemeindekasse langfristig auf jeden Fall.

Zusätzliche Gemeindetageskarte
Die Anzahl der Gemeinde-Generalabonnemente, die von Dornacher Einwohnern tageweise bezogen werden können, wird kommendes Jahr von aktuell zwei auf drei erhöht. Ursprünglich hatte Dornach vier Gemeindetageskarten, im Zuge der Sparmassnahmen wurde das Angebot aber halbiert. Die Nachfrage ist allerdings sehr gross und lag zwischen Januar und Juli dieses Jahres bei 95 Prozent. «Damit sind sie eigentlich gar nicht defizitär», so Gemeindepräsident Christian Schlatter (Freie Wähler). Wird die Nachfrage auch bei drei Tageskarten hoch sein, wird der Gemeinderat im Sinne einer angebotsorientierten Politik eine vierte prüfen. Der Bedarf soll aber jährlich kontrolliert und nötigenfalls korrigiert werden, um Kosten zu vermeiden.

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