Ein Ausrufezeichen für die Kultur und die Region

Mit dem Spatenstich für den Neubau des Neuen Theaters am Bahnhof ist am Dienstag ein schweizweit einzigartiges Kulturprojekt auf die Zielgerade gebracht worden.

Bei Sonnenschein: Mit dem Spatenstich der Offiziellen kommt der Kulturbau definitiv in die Gänge. Der Theaterzug des Neuen Theaters am Bahnhof wird nach seinem Zwischenhalt in Arlesheim wieder in Gleisnähe stehen. Foto: Lukas Hausendorf
Bei Sonnenschein: Mit dem Spatenstich der Offiziellen kommt der Kulturbau definitiv in die Gänge. Der Theaterzug des Neuen Theaters am Bahnhof wird nach seinem Zwischenhalt in Arlesheim wieder in Gleisnähe stehen. Foto: Lukas Hausendorf

Lukas Hausendorf

Wer investiert heute noch in Kultur? Die öffentlichen Haushalte sind vielmehr damit beschäftigt, ihre Ausgaben zurückzufahren und fangen dabei gerne beim Kulturbudget an. «Ein Theaterneubau ist heute in der Schweiz einzigartig», sagte der ehemalige Solothurner Kulturdirektor Klaus Fischer am Dienstag vor dem Spatenstich zum Neubau des Neuen Theaters am Bahnhof, das nächstes Jahr eröffnet werden soll. Von einem Ausrufezeichen sprach der heutige Verwaltungsratspräsident der Kultur am Bahnhof AG, die künftig als Vermieterin des Neubaus auftreten wird. Und ein Ausrufezeichen ist dieser Neubau in vielerlei Hinsicht.

Im Grenzgebiet von Arlesheim und Dornach, Solothurn und Baselland angesiedelt, ist es auch ein Projekt, das Grenzen überwunden und bedeutungslos gemacht hat. «Es ist ein Beispiel für regionale Zusammenarbeit», so Fischer. Und auch ein Bekenntnis der Standortgemeinden und Kantone zu einem kulturellen Leuchtturm, in dem Inszenierungen mit Tiefgang und künstlerischer Exzellenz auf die Bühne gebracht werden, wie man sie nur in den grossen Häusern der Städte, aber nicht der Vorstädte erwarten würde. Das haben die Theatermacher Georg Darvas und Johanna Schwarz mit viel Engagement und Leidenschaft geschafft. «Es braucht Menschen mit Hand und Herz. Und auch das begeisterte Publikum, das immer wieder kommt. Aber auch jene, die das unterstützen», sagte Daniel Urech, Präsident der Stiftung Theater am Bahnhof, bevor er die Schaufel behändigte.

Die Standortgemeinde Dornach ging hier mit gutem Beispiel voran und setzte für die folgenden Geldgeber mit einem Beitrag von 500 000 Franken ihrerseits ein Ausrufezeichen. Trotz weiterer grosszügiger Zuschüsse von den Standortgemeinden und -kantonen, der Gemeinde Reinach, von Stiftungen und Gönnern ist der Neubau noch nicht ganz ausfinanziert.

Eine knappe Million fehlt noch
Das Birsstadt-Theater hat zwar schon stolze 2,75 Millionen Franken zusammengetragen, der Neubau kostet allerdings rund vier Millionen Franken. An der letzten Million kann sich nun jedermann beteiligen. Private können Aktien, Theatersessel oder Bühnenbretter des neuen Theaters erwerben und so einen kleinen aber in der Summe nicht unwesentlichen Beitrag auf der letzten Meile leisten. So erhält der von Heinz Jeker entworfene Bau ein Fundament im doppelten Sinne. Und schliesslich wird das Theater auch ein bisschen dem Bürger gehören, da es während gut zwei Dritteln des Jahres auch für kulturelle und gesellschaftliche Aktivitäten neben dem Theaterbetrieb zur Verfügung stehen wird.
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