Der Designer als Künstler

Der in Freiburg im Breisgau lebende Schweizer Künstler Lukas Samuel Borer stellt unter seinem Künstlernamen Bolt im Kloster Dornach Malerei und Plastiken aus.

Abstraktion: Exil-Baselbieter Lukas S. Borer alias Bolt stellt im Kloster Dornach aus.  Foto: ZVG
Abstraktion: Exil-Baselbieter Lukas S. Borer alias Bolt stellt im Kloster Dornach aus. Foto: ZVG

Thomas Brunnschweiler

Das Haus der Grosseltern und Eltern von Lukas Borer steht in Oberwil. Hierher zieht es den Künstler immer wieder. Bereits Grossvater Charles Borer war Architekt und Kunstmaler gewesen. Lukas Borer wurde 1969 als Sohn von Auslandschweizern geboren. Seinen Militärdienst leistete er in der Schweiz, bevor er wieder nach Deutschland zog, um in Halle zu studieren.
Die dortige Hochschule für Kunst und Design HKD ist in der Burg Giebichenstein untergebracht und geht auf Anhänger des Bauhauses zurück. «Meine Ausbildung im Gebiet der ehemaligen DDR vermittelte mir ein gutes Handwerk, ich lernte lineare schöne Zeichnungen zu machen», erklärt Borer, «auch Beuys war ja ein ausgezeichneter Zeichner.»

Karriere als Designer
Während seines Studiums in den 90er-Jahren verbrachte Borer einige Zeit im Bauhaus in Dessau und an der University of Art and Design in Helsinki. In Finnland arbeitete er für ein Projekt mit Eiskuben mit der Firma Alessi zusammen. Nach einem Auslandjahr in Portland (USA) war er ein Jahr lang beim renommierten italienischen Architekten und Designer Matteo Thun in Mailand, der die Parole «eco – non ego!» (Öko statt Ego) kreiert hat. «Bei meiner Arbeit in Mailand musste alles schön – «bello» – sein; ob es technisch lösbar war, war nicht so wichtig», so Borer.

Seit 2002 hat Borer sein eigenes Atelier in Freiburg im Breisgau. Bereits 1998 erhielt Lukas Borer, dessen borer-design mit Büros in Deutschland und der Schweiz schon in dritter Generation beratend für Kunden da ist, den Schweizer Designpreis in Langenthal. Ein Jahr später folgte der Good Design Price in Chicago für die Entwicklung einer Dampfabzugshaube. Schliesslich erhielt er im Jahr 2000 den IDSA Design Price in Dulles.

Da Lukas Borer sein Zeichner- und Malhandwerk von der Pike auf gelernt hat und durch seine klassische Ausbildung auch realistisch zeichnen kann, stehen ihm viele Möglichkeiten offen. Heute malt er vorwiegend abstrakt. «Oft sind es schlichte Bilder, aber auch hier muss man wissen, wie man die Formen und Farben optimal einsetzt.» Seine Vorbilder sind «der Tausendsassa» Picasso oder Penck. In einer Gruppenausstellung in Filderstadt hatte er 1999 die Chance, zusammen mit Penck und Baselitz und anderen auszustellen, was für das Renommee eines Künstlers einiges bedeutet. Bolt der Künstler hat keine Webseite. «Meine Kunst kommt im virtuellen Kleinformat nicht so rüber», sagt er. Überhaupt verweigert er sich gewissen Technologien, welche die Oberflächlichkeit und Hektik eher fördern als abbauen.

Man kann auf die Ausstellung, die vom 1. Dezember bis zum 7. Januar dauert, gespannt sein. Die Vernissage findet am 1. Dezember um 16 Uhr statt.

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