Das Ortsbild mitgeprägt

Nach zwölf Jahren im Amt wird René Häner als Bauverwalter Ende Jahr pensioniert. Unter seiner Führung erlebte Arlesheim eine intensive Bauphase.

Partizipative Raumplanung: Für den abtretenden Bauverwalter René Häner war es stets ein Anliegen, die Meinung der Menschen abzuholen.  Foto: Tobias Gfeller
Partizipative Raumplanung: Für den abtretenden Bauverwalter René Häner war es stets ein Anliegen, die Meinung der Menschen abzuholen. Foto: Tobias Gfeller

Im Büro von René Häner hängen der Zonenplan Siedlung, der Ortskernplan und ein Bild des Gemeindesaals. Es sind diese drei Projekte, die den 62-Jährigen in seiner Tätigkeit als Bauverwalter während Jahren begleiteten. Während der Zonenplan Siedlung längst umgesetzt wurde, geht der Gemeindesaal in die entscheidende Phase und die Ortskernplanung in die intensive Diskussion. Eines haben alle der Projekte gemeinsam: Die Bevölkerung wurden stets eng in die Planungen miteinbezogen. «Die Partizipation der Bevölkerung an solchen für die Gemeinde prägenden Entscheidungen ist essenziell, damit sie auch auf Akzeptanz stossen», ist René Häner überzeugt. Als Verantwortlicher für Raumplanung war es ihm stets wichtig, die Meinung der Menschen abzuholen. Häner verstand sich und sein Team stets als Dienstleister der Bevölkerung.

Das Grüne verankert

René Häner stiess vor 24 Jahren zur Gemeinde Arlesheim. In einer neu geschaffenen Stelle konnte er als Zuständiger für Natur- und Umweltschutz schon früh Pflöcke einschlagen und den Natur- und Umweltschutzgedanken, den Arlesheim seit je pflegt, über sämtliche Abteilungen auch institutionell verankern. Mit der Auszeichnung mit dem Energiestadt-Label 2004, dem Naturschutzleitbild und später dem offiziellen Leitbild 2020, in dem das Grüne eine gewichtige Rolle spielte, zeugten abschliessend vom erfolgreichen Wirken Häners und machten Arlesheim in den Bereichen Natur- und Umweltschutz zur Vorreitergemeinde. Das Grüne zog er auch im Amt des Bauverwalters weiter. In der von ihm geleiteten Zonenplanrevision verankerte Arlesheim als erste Gemeinde eine Grünflächenziffer in Wohnzonen. «So, wie Arlesheim wahrgenommen wird, als Gemeinde mit viel Grünraum und einem hohen Baumbestand, das soll auch zonenrechtlich abgebildet werden», begründet Häner.

Qualität und Kontinuität

Mit René Häner als Bauverwalter erlebte Arlesheim eine Phase des intensiven Bauens. Der neue Gemeindewerkhof, das neue Feuerwehrmagazin, umfassende Sanierungen des Schwimmbades und der Schulhausbauten und die Aufgleisung des Gemeindesaals fielen in die Amtszeit des Nunningers. Viel typischer für sein Wirken ist aber die hohe Zahl an realisierten Quartierplänen. 14 wurden neu realisiert, sieben Bestehende überarbeitet. Damit könne eine Gemeinde effektiver bauliche Ziele umsetzen und Areale effizienter ausnutzen. Diese hohe Qualität und Kontinuität soll es auch weiterhin im Ortskern geben. Divergierende Interessen prallen aber aufeinander. Für René Häner muss es Platz für die Entwicklung des Gewerbes geben. Arlesheim soll nicht zum reinen Schlafdorf verkommen. René Häner gibt zu, dass es ihm Freude und auch Stolz bereitet, wenn er sieht, was mit ihm als Bauverwalter in Arlesheim alles entstanden ist. «Ich habe schon mitgeholfen, in Arlesheim ortsbildprägende Bauten zu schaffen.»

Beraterfunktion

Bereits am 1. Dezember nahm mit dem Oberwiler Samuel Müller der neue Bauverwalter seine Arbeit auf. Häner amtet weiterhin mit 20 Stellenprozenten als Ratgeber für die Bau- und Raumplanung. So hilft er mit, aufgegleiste Bauprojekte zu Ende zu führen. Die freie Zeit wird er künftig in seinem Garten in Nunningen geniessen, im Sommer eine grössere Velotour der Donau entlang absolvieren und möglicherweise in seiner Heimat auch Kommissionsmandate übernehmen. Das Wissen und die Erfahrung eines René Häners sind gefragt.

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