Jetzt ist die Bevölkerung gefragt

Am Mittwoch vergangener Woche lud die Gemeinde zur öffentlichen Präsentation des Ortskernentwicklungskonzepts ein. Dies war auch der Start für die öffentliche Mitwirkung.

Attraktives Arlesheim: Damit das Dorf auch in Zukunft attraktiv bleibt, wird der Quartierplan für den Ortskern überarbeitet. . Foto: Axel Mannigel
Attraktives Arlesheim: Damit das Dorf auch in Zukunft attraktiv bleibt, wird der Quartierplan für den Ortskern überarbeitet. . Foto: Axel Mannigel

Die Aula des Gerenmattschulhauses war gut gefüllt, als Gemeindepräsident Markus Eigenmann den Abend eröffnete und das hauptsächlich ältere Publikum im Namen des Gemeinderats begrüsste. Mit Blick auf die Revision des bestehenden Quartierplans für den Ortskern meinte er, es handle sich dabei wohl um das komplexeste und wichtigste Geschäft der Legislaturperiode. Neben Eigenmann waren auch die Gemeinderäte Daniel Wyss, Felix Berchten und Pascal Leumann anwesend sowie Sarina Hab-lützel vom Planungsbüro Planar AG für Raumentwicklung aus Zürich, welches den gesamten Prozess plant, begleitet und durchführt. Wyss als Zuständiger für Hochbau und Planung betonte in seiner Einleitung den wunderschönen und schützenswerten Arlesheimer Ortskern. Dieser sei ein wichtiger und lebendiger Treffpunkt mit grosser Nutzungsvielfalt. Damit dies weiter so bleibe, müsse der bestehende Quartierplan aus den 1970er Jahren überarbeitet werden.


Umfassende Arbeitsergebnisse
Für den Grossteil der rund 80-minütigen Veranstaltung übernahm dann Sarina Hablützel das Wort. Sie führte in die bisherige Arbeit ein und präsentierte diese umfassend. «Wir haben nicht nur im stillen Kämmerlein gearbeitet», so Hablützel zu Beginn. Namentlich die beiden Ortskernrundgänge, die beiden Ortskernkonferenzen sowie die grosse Fotoaktion wurden erwähnt und dargestellt. Zentral waren bei Hablützels Ausführungen die drei ganz unterschiedlichen Bereiche des Ortskerns: der historische Teil, der Dombezirk sowie das Neue Zentrum mit je ihren Plätzen Dorf-, Dom- und Postplatz. Zu allen Bereichen hat die Planar AG zusammen mit der Gemeinde und der Projektsteuerungsgruppe Ergebnisse gesammelt und ausgewertet, Konzeptvertiefungen vorgenommen und Ziele formuliert. Mitten in diese Gedanken zerplatzten mit lautem Knall an der Fensterscheibe zwei Eier (es war Halloween!). Davon liess sich Hablützel nach kurzem Schreck jedoch genauso wenig aus der Ruhe bringen wie etwas später vom schwächelnden Mikrofon. Souverän führte sie durch die Materie, was keine geringe Herausforderung war, denn: «Ich weiss, es sind sehr viele Informationen.»


Mitwirkung bis 18. Januar

Wie gut, dass Daniel Wyss nach Hablützels Präsentation mitteilte, dass alles «sehr gut dokumentiert» sei. Auf der Gemeinde-Website finden Interessierte das 55-seitige PDF «Entwicklungskonzept Ortskern Arlesheim» und weiteres Material. Gemeinderat Pascal Leumann war am Mittwochabend schon in der Lage, erste Umsetzungen, sogenannte Quick Wins, zu präsentieren, etwa die Erweiterung der Begegnungszone im Ortskern oder die Sanierung der Pflastersteine auf Post- und Dorfplatz für gehbehinderte Personen. Die sich anschliessenden Fragen aus dem Publikum bezogen sich auf die Energiestrategie, das Wirtschaftsleben im Dorf sowie auf die Mitwirkung durch die Öffentlichkeit. Zur letzten Frage entgegnete Wyss, die Gemeinde bitte um schriftliche Eingaben per E-Mail, und Markus Eigenmann fügte hinzu, Interessierte sollten bitte ihre Eingabe auf das Dokument und dort auf den entsprechenden Abschnitt beziehen: «Bitte unterstützen, korrigieren und ergänzen Sie!» Die Mitwirkung ist ab sofort bis zum 18. Januar 2019 möglich: <link http: www.arlesheim.ch external-link-new-window>www.arlesheim.ch.

Unser Saal – Synergien nutzen

Im Anschluss an die Ortskern-Präsentation fand am Mittwochabend nach 15-minütiger Pause noch eine Infoveranstaltung zum Thema Neuer Gemeindesaal statt. Gemeinderat Lukas Stückelberger: «Der Saal hat mit dem Architektur-Wettbewerb ein Gesicht bekommen.» Gewonnen hatten den Wettbewerb Oliver Märki und Marco Sahli mit ihrem Projekt «Zweierlei», wie das Wochenblatt bereits in einer früheren Ausgabe berichtete. Die beiden Architekten waren ebenfalls anwesend und präsentierten ihren Entwurf. Dieser sieht zwei Gebäude vor: den Saal sowie ein Wohnhaus. In beiden ist eine Mantelnutzung möglich, diejenige im Saalbau zieht vor allem die Gemeinde für sich selbst in Betracht, um Synergien zu nutzen. Und in Sachen Eigentum ist momentan ein Liegenschaftstausch mit der Edith-Maryon-Stiftung angedacht.

 

Weitere Artikel zu «Arlesheim», die sie interessieren könnten

Arlesheim17.04.2024

«Wenn man sieht, dass alles funktioniert, gibt das ein gutes Gefühl»

Christine Kleewein hat den Arleser Märt während 17 Jahren geprägt. Am Samstag wurde sie vom Marktteam verabschiedet. An ihre Stelle treten drei neue…
Arlesheim10.04.2024

Offiziell eines der schönsten Dörfer der Schweiz

Arlesheim wird vom Verein «Die schönsten Schweizer Dörfer» mit dem Label «Best Swiss Villages» ausgezeichnet – als erste Gemeinde im Kanton.
Arlesheim03.04.2024

«Wir sind auf Freiwillige angewiesen, die sich um die Plätze kümmern»

Die Kompostberatung Arlesheim sucht Freiwillige, die an den Kompoststellen in den Quartieren Hand anlegen. Im Gegenzug gibt es frische Erde – gratis vor der…