Für die Freiheit

Gemeinderat Pascal Leumann betonte in seiner 1.-August-Rede, wie wichtig es sei, die persönliche Freiheit auch zu gebrauchen. Und dabei ein gutes Vorbild für die nächste Generation zu sein.

Mauern einreissen statt neue bauen: Gemeinderat Pascal Leumann hielt trotz Feuerwerksverbot eine flammende Rede.
Mauern einreissen statt neue bauen: Gemeinderat Pascal Leumann hielt trotz Feuerwerksverbot eine flammende Rede.

Es war schwül und bewölkt im Badhof. Praktisch jeder Tisch war besetzt und die Gäste spitzten ihre Ohren. Alle wollten den Worten von Gemeinderat Pascal Leumann lauschen. Auf den ersten Blick war die Rede sehr traditionell aufgebaut. Wir kennen das Rezept: Man nehme den Rütlischwur, gehe über den Staatenbund und Bundesstaat zur Gegenwart und greife hier ein aktuelles Thema auf.

Diesmal war es anders: Leumann hielt eine flammende Rede über unsere Freiheit, Trugschlüsse und über die Gefahr, die eigene Freiheit wieder zu verlieren. Der Redner nahm uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit und landete plötzlich beim Fall der Berliner Mauer. Damals waren alle noch überzeugt, dass nun alle Mauern nach und nach verschwinden würden. An den Montagsdemonstrationen hiess es noch: «Die Mauer muss weg!», «Wir sind das Volk!» oder «Visafrei bis Hawaii!». Euphorie machte sich damals breit.


Rückwärts in die Zukunft
Nun jedoch schlage das Pendel in die andere Richtung, bemerkt Leumann. Beispielsweise «zwischen den USA und Mexiko, zwischen Israel und Palästina oder zwischen der EU und Grossbritannien wegen des Brexit». Leumann trifft den Nerv der Zeit. Es ist wie ein Weckruf, wenn auch ein etwas leiser. Die Freiheit ist unser Grundrecht. Und das gehört zur rechtsstaatlichen Demokratie. «Was bringt uns das Wahlrecht ohne Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit?», so Leumann. In Zeiten, wo an vielen Orten «totalitäre Verlockungen» an Beliebtheit gewinnen, sitzt diese Aussage. Kämpfen sollen wir um unsere Freiheit, so steht es auch in der Bundesverfassung: «Gewiss, dass frei nur ist, wer seine Freiheit gebraucht.»

Leumann wollte aber nicht nur sein Publikum wecken, er unterstrich auch, wie wichtig es sei, der nächsten Generation dieses Wissen weiterzugeben und sie vom Wert der aktiven Teilnahme zu überzeugen. Ob nun die Lösung wäre, bestehende Mauern einzureissen oder zumindest keine neuen aufzubauen, darüber kann man sich streiten. Jedoch hat Leumann ein exaktes Bild unserer Welt im Hier und Jetzt gezeichnet – beginnend beim Rütlischwur. Am Schluss stimmten alle Anwesenden die Nationalhymne an.


Ökumenische Feier, aber kein Festfeuer
Die Feier im Badhof startete am frühen Abend mit einer ökumenischen Vesper und endete mit dem Lampionumzug der Kinder mit dem Clown Wieni. Allerdings gab es wegen des kantonsweiten Feuerverbots anschliessend kein Höhenfeuer und keine Feuershow. Alternativ dazu wurde eine Lichtshow geboten.
Zur musikalischen Unterhaltung trug unter anderem der Musikverein Arlesheim bei. Zudem entlockte das Basler Trio The Moody Tunes mit Bettina Urfer, Christian Müller und Johannes Gutfleisch seinen Instrumenten angenehm jazzige Klänge und sorgte für entsprechende Stimmung. Um das Kulinarische kümmerte sich die Säulizunft Arlesheim.

Weitere Artikel zu «Arlesheim», die sie interessieren könnten

Arlesheim24.04.2024

Ein Schmetterling, der die Welt retten soll

Vergangene Woche war der Solarpionier Louis Palmer mit dem grössten solarbetriebenen Fahrzeug der Welt in Arlesheim zu Gast.
Arlesheim17.04.2024

«Wenn man sieht, dass alles funktioniert, gibt das ein gutes Gefühl»

Christine Kleewein hat den Arleser Märt während 17 Jahren geprägt. Am Samstag wurde sie vom Marktteam verabschiedet. An ihre Stelle treten drei neue…
Arlesheim10.04.2024

Offiziell eines der schönsten Dörfer der Schweiz

Arlesheim wird vom Verein «Die schönsten Schweizer Dörfer» mit dem Label «Best Swiss Villages» ausgezeichnet – als erste Gemeinde im Kanton.